Schon Tierquälerei oder einfach nur "ne Schweinerei"?!

Die "wahrscheinlich" Stute - (Pferd, Reiten, Tierschutz) Die Hinterhufe - (Pferd, Reiten, Tierschutz)

Das Ergebnis basiert auf 16 Abstimmungen

Klarer Fall für den Tierschutz! 94%
Nein, gegen so ewtas kann man nichts machen. 6%

20 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Eigentlich steht ja alles schon da, aber dennoch schreibe ich nochmal selbst:

Mit ziemlicher Sicherheit hat das Pferd das Equine Cushing Syndrum. Man kann ja ziemlich alle Symptome abhaken, auch die fehlende Bemuskelung trotz Bewegungsmöglichkeit. Cushing kann man mit teuren Medikamenten ein bisschen lindern, also die Symptome, nicht aber heilen. Und diese Tabletten sind richtig teuer, eine Bekannte sagte, sie zahlt für die Monatspackung etwa 200 Euro. Das zu geben, kann man keinen Tierhalter verpflichten, lediglich ihm dazu raten.

Dämpfigkeit und eine Neigung zu Sehnengeschichten sind ja auch Symptome dafür.

Die Hufe sind grottig, aber ich kenne genug Reitpferde, die wirklich täglich arbeiten müssen mit sowas, nur mit Eisen unten drauf und vom Schmied die Zehe rund gefeilt, damit man nicht sieht, dass er dem machtlos gegenüber steht. Eine gute Hufstellung hilft nicht nur einem Pferd, das aufgrund von Cushing eine Sehnenproblematik hat, sondern auch einem Reitpferd und dennoch sehen wir zu, wie die rumlaufen müssen. Eben auch deswegen, weil kein Pferdebesitzer hören möchte, dass die Hufe seines Pferdes fürchterlich sind und sich nur verschließt, wenn man nicht sehr, sehr vorsichtig ist damit, ihn anzusprechen. Ob selbst bearbeitet oder von einem Fachmann, kann man so nicht sagen, denn auch Fachleute produzieren oft Barhufe, die einreißen, ausbrechen, einen Hornspalt hat's auch mal gehabt, das Tierchen, der Kronrand ist böse gestaucht, die ganze obere Hufhälfte hat richtig, richtig fies gestauchtes Horn, sodass auch nichts gescheites nachwachsen kann. Wenn das unten ankommt, wird es wieder brechen, reißen etc. Dass die generell dazu noch viel zu flach sind haben nun eh schon alle gesehen. Die Einblutungen erzählen auch Geschichten, aber - wie gesagt - da der Blick des Menschen hier überhaupt nicht geschult ist, müssen viele Pferde so rumlaufen und ich frage mich, ob der Amtstierarzt das beurteilen kann, denn der hat ja nicht in jedem Fach eine Spezialisierung.

Blöd auch, dass die Menschen drumrum halt auch keine Ahnung haben. Cushing-Pferde noch mit Zucker versorgen ist Mist und oft passiert es dann ja, dass Brot gebracht wird und saure Äpfel etc. und wenn der Besitzer in solchem Zustand ist, ist er auch nicht in der Lage, ein Hinweisschild zu schreiben, das das erklären könnte. Das Gras von der Wiese wäre ok, wenn es langes Gras ist. Noch besser ist natürlich selbst rupfen, aber bevor er gar nichts macht... Je länger das Gras, desto mehr Struktur und weniger Fruktan (deswegen sollten Rehepferdebesitzer ihre Tiere lieber kurz auf kniehohe Weiden lassen als länger auf abgefressene). Rauhfutter müsste halt her. Wasser in guter Qualität und vor allem Menge wäre nicht schlecht.

Der Unterstand muss nicht eingestreut sein, vielleicht ist wenigstens der so fest, dass er den Hufen Gegendruck bietet. Sonst geht das Hufdilemma noch lange so. Aber gelegentlich eine trockene Fläche anbieten ist schön. Das könnte der Unterstand sein.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

pony  12.09.2012, 21:57

auf dem rechten bild sehe ich einen rehehuf. zwar nicht so deutlich, dass das jeder gleich erkennt, aber die "schuhform" ist eindeutig da.

es fehlt heu zum fressen...

vermutlich hätte der typ ohne die pferde gar nichts mehr auf dieser welt...

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Nein, gegen so ewtas kann man nichts machen.

Also, erst einmal war der Schmied NICHT jahrelang nicht da - ein Huf wächst in einem Jahr 1x komplett nach; so wie Du das schilderst, wären die dann mindestens (!) 20 cm lang und das sind sie eindeutig nicht.

Das Pferd ist schlecht gestellt, müßte steiler stehen und es sollte demnächst wieder zum Schmied - aber eine Vernachlässigung bzgl. Schmied kann ich nicht feststellen.

Das Fell weist auf ein Pferd mit Cushing-Syndron hin - ICH würde es scheren, aber da es draußen steht, wird das wohl niemand machen; zusätzlich vermute ich eine leichte Dämpfigkeit (Bauchatmung), die durch das dicke Fell natürlich begünstigt wird.

Tierschutzwidrig ist da allerdings nichts - es ist nicht verboten, ein Pferd auf einer verkrauteten Weide zu halten, solange man es füttert und tränkt und einen Unterstand haben sie auch - der MUSS auch nicht eingestreut sein; Pferde können sehr wohl auf Sandboden liegen.

In diesem Fall sind es wohl eher die Fütterer ohne Ahnung, die den Pferden sehr schaden.

Schön ist anders, aber tierschutzWIDRIG ist das nicht.

Ein Gespräch mit dem Besitzer wäre hier wohl hilfreicher als eine Anzeige, die im Sand versickert...


LiiisA96 
Fragesteller
 11.09.2012, 20:54

Die Pferde stehen schon seit ca. 10Jahren dort und ihr zustand verschlimmert sich mehr und mehr, was vermutlich auch am zunehmenden Alter der Tiere liegt.

Bei deinem Hinweis auf die Hufe solle man allerdings bedenken, dass die Hufe sich auch ablaufen. Gerade, weil die Pferde draußen stehen und dadurch den ganzen Tag in Bewegung sind.

Gerade ein Pferd was lahmt sollte eine intensive Hufpflege bekommen. Man sieht der Stute außerdem an, dass sie manchmal Schmerzen beim laufen hat.

Trotzdem vielen Dank für deinen Hinweis! Natürlich weiß ich, dass dem Tierschutz oft auch die Hände gebunden sind und dass die Regeln was Pferdehaltung angeht eigentlich viel zu lappig sind.

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Plattschnacker  11.09.2012, 21:17
@LiiisA96

Bei uns stehen etliche barfußlaufende Pferde... - keins läuft sich die Hufe so ab, daß man auf einen Schmied verzichten könnte... Die Hufe auf dem Foto sehen nicht ausgefranzt aus, ein klarer Hinweis, daß die berundet wurden!

Bezüglich der Lahmheit stimme ich Dir voll zu - da sollte einmal ein TA ran.

Versuche es doch einmal mit einem Gespräch - hätte ICH schon längst getan.

WAS HINDERT DICH DARAN, DEN BESITZER AUFZUSUCHEN ???

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LiiisA96 
Fragesteller
 11.09.2012, 21:47
@Plattschnacker

Der Besitzer ist Obdachlos und Alkoholiker. Er ist immer wenn ich ihn sehe betrunken und übrigens auch so schon aggressiv. Ich traue mich nicht ihn darauf anzusprechen, weil ich Angst habe, dass er gewalttätig wird. Er kann sich nichtmal immer seinen Alkohol und Zigaretten leisten (denn er bettelt die Leute im Laden deswegen immer an, oft bekommt er auch Sachen umsonst). Ich kann mir kaum vorstellen, dass er sich einen Hufschmied leisten kann!

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Plattschnacker  11.09.2012, 22:13
@LiiisA96

Der Besitzer ist Obdachlos

Unglaublich, daß er seinen Pferden ein Dach über den Kopf finanziert und sich selber nicht... (ich glaube das nicht).

Ich kann mir kaum vorstellen, dass er sich einen Hufschmied leisten kann!

K. A., aber die Hufe sind gemacht - wenn auch nicht gut; evtl. raspelt er die selber.

Wenn Du selber Angst hast... da sind doch immer sooo viele Leute, die füttern, die kannst Du ja einmal darauf ansetzen, mit ihm zu sprechen. :)

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little0cookie  12.09.2012, 09:47
@LiiisA96

Bei deinem Hinweis auf die Hufe solle man allerdings bedenken, dass die Hufe sich auch ablaufen. Gerade, weil die Pferde draußen stehen und dadurch den ganzen Tag in Bewegung sind.

Generell stimmt das, aber nicht bei weichem Grasboden - da ist der Abrieb fast gleich null.

Gerade ein Pferd was lahmt sollte eine intensive Hufpflege bekommen.

Natürlich, das stimmt, das trifft auf jedes Pferd zu. Aber nicht jedes Lahmen ist im Huf begründet und es gibt Ursachen, die brauchen ihre Zeit, um abzuklingen, sodass die Lahmheit verschwindet.

dass die Regeln was Pferdehaltung angeht eigentlich viel zu lappig sind.

Sehr richtig!

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little0cookie  12.09.2012, 09:49
@Plattschnacker

Die Hufe auf dem Foto sehen nicht ausgefranzt aus

Doch, das sieht man schon. Grade an der Seite ist deutlich zu erkennen, dass da ein großes Stück rausgebrochen ist.

Gespräch ist definitiv das sinnvollste!

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maikatze98  12.09.2012, 18:05

Tierschutzwidrig ist da allerdings nichts >

Schau dir das fell an, da ist Monatelang nichts gemacht wurden!!! Und wenn der besitzer obdachlos ist hat er keine Mittel um seinen Pferden was zu bieten.

@: LiiisA96 :

Ruf doch einfach einen Tierschutzverein an (Polizei, wird da nichts machen, da die meisten sich nicht mit Tieren auskennen)

Zum Bsp: bei Aktion Tier, da ich nicht weiß wo du wohnst muss du im I-net schauen in welcher Stadt du anrufen musst.

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pony  12.09.2012, 21:50
@maikatze98

wenn das zweite pferd so aussieht wie das erste - stoffwechselstörung durch vernachlässigung... und das wäre in der tat tierquälerei... der huf sieht, wie ich schon in meiner antwort erwähne, mehr nach einem rehehuf aus... mit dem abgerundeten gebe ich plattschnacker recht.

die hufe werden von zeit zu zeit gemacht...

fliessendes wasser auf der koppel ist jedem stehenden wasser vorzuziehen...

nach dem foto zeigt sich eine trockenwiese, die den pferden kaum schaden wird...

der obdachlose alkoholiker... ja - welch traurige geschichte... wozu hat der denn die pferde mal angeschafft? und wenn er schon betteln geht, warum hat er sie noch nicht verkauft, um sie zu versaufen???

benachrichtigung des veterinäramts wäre, sollte dieses handeln, für die beiden ponies das todesurteil - aber nicht sofort... vorher gehts noch zu einem viehhändler zwischen rindern und schweinen etc in die vollendete hölle...

gruss, pony

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Plattschnacker  12.09.2012, 22:13
@pony

deutlich zu erkennen, dass da ein großes Stück rausgebrochen ist.

little0cookie: Wo siehst Du denn das? Ich seh da KEIN großes herausgebrochenes Stück.

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pony  13.09.2012, 14:25
@Plattschnacker

rechtes bild, rechter huf.

auf der seite, die zum betrachter zeigt, halb verdeckt vom gras - da fehlen etwa 5cm tragrand. gleicher huf vorn: selbiges mit geschätzten 3cm die fehlen... beide stellen sind etwa 1,5 cm hoch.

am linken huf im zum betrachter zeigenden bereich - nicht ganz so viel, aber immerhin...

trotzdem: die hufe sind zwischendurch gemacht worden...

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Sofort das Veterinäramt deiner Umgebung anrufen. Wenn die dir nicht glauben Fotos hinschicken.

Die armen Pferde!

Hey, wisst ihr wer der Besitzer ist? Eventuell könntet ihr den ja mal darauf ansprechen und ihm sagen das das eigentlich so nicht wirklich in Ordnung ist. Ansonsten würde ich mich ans Veterinärsamt wenden und den Fall schildern. glg Firle

Villeicht die Polizei anrufen, damit die mal jemanden vom Veterinäramt oder so hinschicken, weiß ich aber leider auch nicht genau. Aber hast du mal mit dem Besitzer geeredet? Das Fellproblem könnte aber auch an einem Cushing syndrom liegen...?


pony  12.09.2012, 21:52

cushing ist eine stoffwechselstörung und irreversibel. meist verursacht (bei genetischer veranlagung) bei unsachgemässer fütterung.

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