Schönklinik Roseneck - mit Bulimie und Normalgewicht?
Ich frage mich, ob diese Klinik mir den Weg aus der Essstörung erleichtern wird oder ob ich mich auf die Suche nach einer anderen machen soll. Angeblich gilt hier einfach für alle, egal ob nun mit Magersucht/Binge oder eben Bulimie, die Richtmenge. Diese wird radikal durchgesetzt, sonst kann kann man sich verabschieden.
Natürlich verstehe ich voll und ganz, dass sich mein Essverhalten ändern muss und ich ggf zunehmen werde. Jedoch schrecken mich diese Portionen schon sehr ab und ich hinterfrage die genaue Logik, bzw, wie sich dies auf den Körper auswirkt.
War jemand mit Bulimie, bzw einfach Normalgewicht in der Klinik und kann berichten? Hat es euch dort geholfen oder schien es utopisch?
Ganz liebe Grüße. 🍀
1 Antwort
Warum glaubst du, dass du zunehmen wirst? Du hast doch Normalgewicht. Niemandem ist daran gelegen, dich ins Übergewicht zu bringen.
Es geht in einer psychosomatischen Klinik um Vehaltenstherapie. Lernen normal zu essen. Sättigungsgefühl wieder spüren lernen. Gesund essen. Auf seine Bedürfnisse zu hören. Ansprüche an sich selber zu prüfen und lernen sich selber zu akzeptieren und zu mögen. Techniken zu erlernen mit Druck umzugehen. Alternativen zu Essanfällen zu finden.
Natürlich ist das für Untergewichtige etwas anders. Untergewicht ist sehr schädlich für den Körper. Da steht oft das pure Überleben im Vordergrund. Manche sind erst mit gesünderem Gewicht überhaupt erst in der Lage, sich auf eine Therapie einzulassen.
Aber das betrifft dich nicht. Demnach musst du auch nicht zwangsweise zunehmen.
Ich war zwar nicht in Roseneck aber ohne Klinik wäre ich nicht gesund geworden - nach 20 Jahren Bulimie und ebenfalls Normalgewicht.
Wir wurden dort wo ich war, nicht reglementiert, was die Essensmenge betrifft. Jeder konnte das selber bestimmen. Das obwohl wir auch Magersüchtige unter uns hatten. Allerdings war keiner von ihnen lebensbedrohlich untergewichtig.
Ich fand das Konzept gut und sinnvoll. Für mich jedenfalls. Ich WOLLTE aus der Erkrankung raus und gesund werden und habe alles an Hilfen angenommen, was angeboten wurde. Damit habe ich es dann langfristig geschafft. Ein Jahr lang hatte ich noch immer seltener werdende Rückfälle, dann war es vorbei.