Pferd nur vorne beschlagen sinnvoll?

5 Antworten

Was für VS möchtest du denn gehen?

ich hatte mit meinem Barhufer in ner VSE absolut keine Probleme, dadurch, dass er ,,fühlen darf", ist er Trittsicherer als jedes beschlagene Pferd. Gut, wenn es ne Woche vorher pausenlos regnet und die Geländewiese eher nem Schlachtfeld nach ner Stampede gleicht, würde es schwierig werden, aber da müsste sich auch jedes andere Reiter fragen, ob es das Risiko wert ist, denn auch ein beschlagenes Pferd mit Stollen kann rutschen.

Meine Schwester ist mit ihrem Pony auch barhuf letzten Herbst einen A Geländeritt mitgegangen, auch kein Thema gewesen. Unter Normalbedingungen sollte kein Pferd Probleme mit rutschen haben, sobald es schlammig und matschig ist durch weiche Böden - siehe oben, dann würde ich als Amateurreiter eher meine Nennung zurückzeihen, als deswegen Eisen draufmachen zu lassen.

Du siehst, auch bin ich ein Pro-Barhuf Fan, auch wenn das nicht unbedingt Teil deiner Frage war :)

Desweiteren sind sehr viele Sportpferde, die ich kenne, lediglich vorne beschlagen und gehen hinten barhuf, erst ab M Springen, wo es dann öfters auf größen Wiesen stattfindet, findet man häufiger vierfach beschlagene Pferde.

In welchen Klassen möchtest Du denn aktuell starten? Bis Klasse L brauchst nicht die ganzen Nachteile des Beschlags in Kauf nehmen, das geht komplett Barhuf auch. Ich kenne auch M reiter in Springen und Vielseitigkeit, die barhuf starten und sogar sagen, Berittpferde nehmen sie nur an, wenn sie den Beschlag abnehmen dürfen, denn sie möchten keine Unfälle wegen des Beschlags, sie brauchen schließlich heile Knochen, um Geld verdienen zu können.

Du brauchst halt jemanden, der Barhuf kann - dann wäre auch dieses "fühlig"-Problem nicht gegeben, wobei die Menschen ja oft fühlend mit fühlig verwechseln. Denn nur ein Barhufpferd merkt, wenn es so dämlich hin tritt, dass es sich die Gelenke schrotten würde und tritt um. Das halten die Leute für "Huf tut ihm weh", lassen es beschlagen, es tritt genauso dämlich hin und schrottet sich langfristig damit die Gelenke, aber da es das nicht direkt fühlt und einen Tapser macht, macht es den Menschen nichts aus und wenn es dann 20 Jahre alt sind, kommt das Gelenkproblem halt von Alter und wird mit einem Achselzucken abgetan.

Sehr oft scheitert es daran, dass der Hufbearbeiter Barhuf schlicht nicht kann. Die Schmiede haben da oft gar keinen besonderen Ehrgeiz, weil sobald sie was drauf nageln, merkt das Pferd nichts vom schlechten Huf mehr und läuft wieder und alle denken, der Schmied sei ein guter und sein Rat zum Beschlag sei in irgendeiner Weise sinnvoll gewesen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981

GoldenFireWolf 
Fragesteller
 16.02.2020, 19:21

Vorerst nicht höher als L.

Wäre dann, bevor ich evtl wirklich nochmal die Umstellung auf barhuf probiere, nur vorne beschlag sinnvoll? Bzw ist das dann wieder schädlich/schlecht?

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pony  16.02.2020, 21:32

wenn ich ein pferd wäre und beschlagen gehen müsste, wäre ich ständig lahm.

es gibt die eine einzige art, ein passendes eisen richtig zu bearbeiten und dem huf anzupassen - und es gibt tausend unpassende arten, die falsch sind und das falsche eisen.

ich brauche absolut passende schuhe mit einem ganz bestimmten schwerpunkt und einer bestimmten symmetrie, um richtig laufen zu können. draussen.

daheim ziehe ich die schuhe sofort aus - und auch wenn ich vorher genau passende schuhe anhatte, laufe ich erst mal schief und krumm und verspannt. es dauert eine halbe stunde, bevor ich nicht mehr "fühlig" laufe.

mit dem falschen schuh kann ich die ganze zeit an nichts anderes denken, als an meine füsse. und das bescheuerte: wenn ich die schuhe ausgezogen habe, geht erst mal nichts mehr. alles tut weh - bis rauf in den nacken und laufen - lieber nicht, sondern lieber die schuhe wieder an, was das insgesamt schlechte gefühl nicht beseitigt oder auch nur verbessert, sondern einfach nur verhindert, dass zusätzlich zu allem noch die füsse wie hölle wehtun. es dauert die nacht über, bis das einigermassen nachgelassen hat.

genauso geht es dem pferd.

das macht einen beschlag vorne nicht sinnvoller. das pferd braucht eine gute bearbeitung und dann mal ein paar wochen zeit, sich an das neue laufgefühl zu gewöhnen und die überreizten nerven zu normalisieren. den prozess unterstützen kannst du mit einer rotlichtlampe. wenn du sowas nicht hast, probiere aus, ob dem pferd kühlen oder wärmen wohler ist.

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Also ich denke das wird wie bei dir Auto sein dass du in Sommer andere Räder brauchen tust als im Winter. Mach am besten im Sommer nur vorne und Winter alle 4


GoldenFireWolf 
Fragesteller
 16.02.2020, 15:37

Das macht aber auch keinen Sinn. Turniere sind ja im Sommer, da brauch ich ja die stollen...

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Baroque  16.02.2020, 18:28

Ähm ... korrekterweise bekommt JEDER beschlagene Huf immer mindestens genausoviel beschlagsfreie Periode zum Erholen, wie er Beschlagsperiode hat. Das funktioniert sonst nicht. Beschlag bringt physikalische Eigenschaften mit, die den Huf falsch wachsen lassen. Das muss zwischendurch behoben werden, möchte man nicht, dass das Pferd Arthrosen bekommt. Bei einem Pferd, das im Sommer wirklich Beschlag braucht, ist die beschlagsfreie Periode im Winter, bei Holzrückepferden, die mit Beschlag rücken sollen (ist ja oft auch nicht nötig), ist die beschlagsfreie Periode im Sommer.

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pony  16.02.2020, 21:16

ja. mach am besten im sommer nur vorne reifen drauf... im winter dann auf alle vier räder... göttlich...ˆˆ

made my day;)))

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Vermutlich verliert er das Eisen, weil die Hufbearbeitung nicht gut ist und die Hornqualität unter dem Beschlag leidet.

Hol dir einen fähigen Hufbearbeiter, dann läuft dein Pferd auch nicht so fuhlig. Für den Übergang kannst du Hufschuhe nehmen, Vielseitigkeit geht auch ohne Stollen, wenn der Huf entsprechend bearbeitet wird.

Also mein Pony ist auch nur vorne Beschlagen geht aber nur Dressur. Ich denke wenn vorne Stollen drin sind sollte das ausreichen

Woher ich das weiß:Hobby – Ich reite seit meinem 6.Lebensjahr und habe zwei Pferde