Pferd einschläfern oder schlachten?

17 Antworten

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Schwere Entscheidung:

Schlachten: Wenn du dein Pferd schlachten würdest, wäre es kein gutes Gefühl bei dir dein eigenes Pferd zu töten (Auch wenn andere dein Pferd schlachten). Und das Pferd würde mit Schmerzen sterben.

Einschläfern: Wenn eine andere Person (Oder du) dein Pferd einschläfern würdest, wäre die Gefahr dass eine Person verletzt werden könnte. Vorteil ist, das Pferd stirbt in einem Schmerzlosen und schnellen Tot.


Ormhaexan  14.12.2010, 19:47

Das Pferd stirbt nicht mit mehr Schmerzen bei der Schlachtung, dafür sorgt unser Tierschutzgestz. Nach diesem müssen die Tiere vor der Schlachtung betäubt werden, z.B. mit Elektroschock.

Anders verhält es sich bei der in einigen Kulturkreisen beliebten Schächtung. Da wird dem Tier bei vollem Bewußtsein der Hals durchgeschnitten,... halal, oder koscher...

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everhappygirl  15.12.2010, 00:47
@Ormhaexan

eine betäubung hilft dem pferd auch nichts! Es kriegt einen Bolzenschuss... der oftmals schief geht... es kann sein, dass man mehrere versuche braucht, damit das Tier betäubt ist... und du kannst nicht bei deinem Pferd sein! Als mein Kleiner eingeschläfert werden musste, hatte ich seinen kopf ganz nah an meinem Körper... Er hat sich nicht gegen die Spritze gewehrt! Pferde wissen ja nicht was da passiert und wenn sie keine angst vor spritzen haben wehren sie sich auch nicht! Und du kannst ihnen beistehen... Wenn dein Pferd eingeschläfert werden muss, bleib 5.10 minuten nach dem Herzstillstand noch bei ihm, denn sein gehirn arbeitet so lange weiter!

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AnyLov  20.07.2011, 20:27
@Krissistern

heyy ich würde es einschläfern!! Dann stirbt es nämlich bei einem menschen, den das Pferd vertraut und in einer gewohnten umgebung!!!! Das ist für das Pferd 100x schöner als bei einem unbekannten Menschen, in einer umgebung, wo es nichts und niemanden kennt

lg

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bubbery  27.07.2011, 12:56
@AnyLov

Ich würde mein Pferd auch einschläfern wer sein Pferd schlachten lässt wird von mir verachtet

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Ich habe mir darüber ebenfalls nachgedacht, denn irgendwann wird das auf jeden Pferdebesitzer zukommen. Ich habe mich für´s Schlachten entschieden. Ich kenne einen Schlachter, der kommt auch zu mir und wir können das Pferd auf der Koppel erlösen. Es soll schneller und schmerzfreier sein, ohne Kampf, wie es oft beim Einschläfern sein soll. Allerdings würde ich meine Pferde nicht abholen lassen. Mir ist es wichtig, daß sie nicht noch in eine fremde Umgebung transportiert werden, sondern hier sterben dürfen. Ich musste bereits einen kleinen Falabella Jährling erlösen. Der war allerdings in der Klinik und der TA hat ihn eingeschläfert. Es ging auch dort sehr schnell und der kleine "Mann" wehrte sich nicht. Sicherlich habe ich noch Zeit und es kommt auf die Situation an. Ein eingeschläfertes Pferd, was im Sommer noch tagelang auf der Koppel liegt, ist noch schrecklicher, als der Bolzenschuss mit sofortigem Abtransport zu Weiterverwehrtung.


Plattschnacker  16.11.2011, 15:04

Halbwissen.

Bolzenschuss auf der Weide = nix Schlachtpferd, sondern Abdecker! Hausschlachtungen sind gar nicht mehr erlaubt, es sei denn zum Eigenverzehr.

Soll das Pferd in den Nahrungsmittelkreislauf, so sind hygienische Bedingungen wie sie auf Schlachthöfen herrschen, vorgeschrieben. Oder glaubst Du, die Bauern lassen ihr Schlachtvieh grundlos teuer transportieren? ;)

Einschläfern auf der grünen Wiese ist natürlicher, erst eine Beruhigungsspritze und dann ein überdosiertes Schlafmittel - kann auf der heimischen grünen Wiese erfolgen und gewöhnlich wird das Tier am gleichen Tag von der Tierkörperverwertung abgeholt.

So habe ich das mit meiner Stute gemacht und würde es wieder so machen - aber ich habe mich ja auch schon von Anfang an dafür entscheiden und meine Pferde als Nicht-Schlachtpferd eintragen lassen, damit sie alle Medikamente haben dürfen.

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MaxundWilli  17.11.2011, 11:25
@Plattschnacker

Danke Dir für Deine Anmerkungen. Mir ist es egal, was mit dem Kadaver passiert. Wichtig ist mir nur die Tötungsmethode. Mein Pferd soll schnell und hoffentlich schmerzfrei erlöst werden. Wie schon erwähnt: Ich lege mich nicht fest. Wenn ein TA das sofortige Einschläfern anordnet, weil mein Pferd leidet, werde ich dem umgehend nachkommen und nicht noch einen Schlachter bestellen. Bis dahin ist hoffentlich noch vieeeel Zeit und eine Meinung kann man revidieren, wenn es neue Erkenntnisse gibt oder die aktuelle Situation es erfordert.

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Schwere Entscheidung und ich will jetzt auch nicht grob wirken.Fakt ist ,wenn du dein Pferd einschläfern lässt ,wird es höchstwahrscheinlich unschön auf den Hänger gezogen.Ich rate dir wirklich vorher zu gehen- dein Pferd braucht dich dann nicht mehr.Sein Fleisch wird dann nicht verwertet die Knochen,etc. allerdings schon und zu Seife,Fett verarbeitet - sofern du es nicht einäschern lässt. Schlachten würde ich aber dennnoch nicht ,da ich dann denken würde ,dass ich es dem "Feind" ausliefere. Ich würde es einschläfern lassen!Es gibt verschiedene Betäubungsmittel.Auch solche bei denen der Kampf gar nicht stattfindet - das pferd kippt zwar um ,spürt dies aber schon nicht mehr.Nach der richtigen Spritze verabschieden und den weiteren Prozess nicht mit Ansehen.Mein Beileid.

ich hatte die selbe situation!! ich habe mich für schlachten entschieden! er war mein ein und alles!! :( ich hasse es eigentlich tiere zum schlachter zu geben!! Aber es ist alles gut verlaufen, er hatte keine schmerzen! das ist das wichtigse!! Also schlachten ist gut weil ich es nicht mit ansehen könnte wenn die pferde vor ihren tot noch so aufgeregt wegen der spritzte sind. Beim schlachter geht das ruhig ab das das pferd das kaum merkt!! ich weiss wie schwer es ist!

Mit einer solchen Entscheidung sollte man sich als Pferdebesitzer frühzeitig beschäftigen und bei jeder Therapie genau hinterfragen, ob sie dem Pferd wirklich hilft oder nur dazu dient, eine endgültige Entscheidung hinauszuzögern, um dem eigenen Schmerz aus dem Weg zu gehen. Denn viele Therapien sind für das Pferd eine reine Quälerei und verlängern sein Leiden nur, das ohnehin nicht heilbar ist. Denn ein Pferd, das nur noch unter hoch dosierten Schmerzmitteln laufen kann und in der Box gehalten werden muss, da ein Aufenthalt auf der Koppel nicht mehr vertretbar ist, hat keine Lebensqualität mehr. Auch ein Pferd das sich jeden Schritt dreimal überlegt, bevor es ihn macht, ist nicht mehr glücklich. Besteht keine reelle Chance auf eine Verbesserung des Zustands ist es ethisch nicht vertretbar, ein solches Pferd weiter leben zu lassen.

In solchen Situationen sitzt man als Besitzer oft zwischen den Stühlen. Zum einen sieht man, dass es dem Pferd schlecht geht. Zum anderen hat man das Gefühl noch nicht alles für das Pferd getan zu haben und klammert sich an jeden Strohhalm. Dieses Verhalten entsteht oft, weil man nicht wahrhaben will, dass man sich von dem geliebten Tier trennen muss. Oft wird die Situation von gut meinenden Stallkollegen und Freunden noch verkompliziert, die alle fünf Minuten mit neuen Ideen und Ratschlägen kommen, wie dem Pferd den eventuell noch geholfen werden könnte. Der Gedanke das Pferd zu erlösen ist für die meisten unerträglich. Als Folge geben solche Leute einem als Besitzer oft das Gefühl man seine herzlos und selbstsüchtig, wenn man das Pferd erlösen würde. Oft wird man dann als zu geizig für eine Gnadenbrotkoppel oder als zu faul sich um das kranke Pferd zu kümmern bezeichnet. Ignorieren Sie solche Stimmen. Sie müssen die Entscheidung alleine treffen.

Wenn bei Ihnen eine solche Entscheidung ansteht, beraten Sie sich eingehend mit Ihrem Tierarzt und Freunden, die Ihre Situation nachvollziehen können. Wer noch kein Pferd töten lassen musste, weiß meist nicht, was im Besitzer vorgeht. Erfahrene Pferdeleute, die schon ein Leben lang mit Pferden zu tun haben, sind in solchen Situationen oft eine Hilfe, da sie meist sehr gut einschätzen können, wie es dem Pferd geht und wie seine Chancen stehen. Die oft recht hart klingende Realität wollen viele nicht hören, sie ist aber meist eine gute Entscheidungshilfe.

Haben Sie sich dafür entschieden, dass Sie das Leben Ihres Pferdes beenden wollen, haben Sie die Auswahl zwischen zwei Tötungsmethoden: Dem Einschläfern und dem Bolzenschuss.

Beim Einschläfern bekommt das Pferd zuerst eine Beruhigungsspritze. Danach wird eine Kanüle in eine Vene gelegt. Über diese Kanüle bekommt das Pferd dann ein Narkosemittel, das es bewusstlos macht. Erst wenn das Pferd liegt und nichts mehr spürt, bekommt es eine zweite, diesmal tödliche Injektion in die Kanüle.

Die Gefahr beim Einschläfern ist, dass die Narkosemittel nicht immer sofort und richtig wirken. So kann es dazu kommen, dass das Pferd anfängt zu kämpfen, immer wieder zusammenbricht und sich dann wieder hochrappelt. Es kann auch zu Zuckungen und Krämpfen kommen, die für den Pferdebesitzer schrecklich aussehen. Um solche Szenen zu vermeiden, sollte eine dem Pferd vertraute Person es halten und beruhigen. Auch die Umgebung sollte ruhig sein, da Aufregung die Wirkung der Narkosemittel abschwächen oder aufheben kann.

Nach dem Einschläfern muss das Pferd von der Tierkörperbeseitigung abgeholt und entsorgt werden. Da dies mit einem speziell ausgerüsteten LKW passiert, sollten Sie das Pferd wenn möglich an einem Ort einschläfern lassen, wo es gut abtransportiert werden kann. Das erspart es ihnen, dass Pferd über weitere Strecken schleifen zu müssen.

Die Alternative ist es, das Pferd per Bolzenschuss zu schlachten. Dabei wird ein 10 cm langer Stahlstift in das Gehirn des Pferdes geschossen, das dadurch innerhalb von Sekundenbruchteilen zerstört wird. Auf diese Weise wird das Pferd bewusstlos und bricht zusammen. Wirklich tot ist es allerdings noch nicht. Dazu muss es erst noch ausgeblutet werden. Dafür wird mit einem Messer in die Brust gestochen und eine der Schlagadern durchtrennt. Das Pferd verliert dann sehr schnell 10 bis 15 Liter Blut und das Herz hört auf zu schlagen. Ein so geschlachtetes Pferd kann weiterverwertet werden, sei es für den menschlichen Verzehr, als Hundfutter oder für die Raubtierfütterung.

Allerdings birgt auch die Schlachtung Gefahren. Trifft der Schlachter mit dem Bolzenschussgerät nicht richtig, kann er das Gehirn verfehlen oder nur verletzen. Das Pferd fängt dann an zu toben und verliert große Mengen Blut aus der Kopfwunde. Es ist dann schwer noch einmal an das Pferd heran zu kommen, um es endgültig zu erlösen.

Welche Art der Tötung für Ihr Pferd die richtige ist, müssen Sie selbst entscheiden. Beide Arten sind für das Pferd schnell und schmerzlos. Das Einschläfern kann sich hinziehen, ist aber für den Besitzer friedlicher. Allerdings müssen Sie die Entsorgungskosten hinterher bedenken. Beim Schlachten geht alles sehr schnell, es ist allerdings eine recht brutal wirkende Angelegenheit, weil das Pferd zusammenbricht und stark blutet. Der Schlachthof ist für das Pferd übrigens meist gar nicht so schlimm. Erfahrene Pferdemetzger verstehen es die Pferde zu beruhigen und entspannt zu schlachten. Das Pferde auf dem Schlachthof den Tod riechen ist unwahrscheinlich. Meist überträgt sich die Anspannung vom Besitzer auf das Pferd.

Egal für welchen Weg Sie sich entscheiden, Sie sollten bei Ihrem Pferd bleiben, bis es tot ist. Nur so können Sie sicher sein, dass es wirklich nicht mehr leidet und sich bis zu seinem Ende sicher gefühlt hat. Verkaufen Sie Ihr Pferd nicht an irgendeinen Schlachter, um sich den Anblick zu ersparen. Gehen Sie den letzten Weg mit Ihrem Pferd. Nur so sind Sie im Nachhinein sicher, dass es wirklich tot ist und nicht auf einem Schlachttransport quer durch Europa landet oder weiterverkauft wird.

Bei der Entsorgung des Kadavers sollten Sie allerdings nicht dabei sein, da es sich dabei um eine rüde, nicht gerade ästhetische Angelegenheit handelt. Ersparen Sie sich diese Bilder und behalten Sie Ihr Pferd lieber friedlich daliegend in Erinnerung.