Pferd bei -20° im Offenstall?
Hey, bald soll es ja extrem niedrige Temperaturen geben, bis zu -20°. Meine Ponys stehen das ganze Jahr über in einem Offenstall und werden nie eingedeckt, wenn (in Notfällen) dann nie länger als 12 Stunden, da sie sich dem Wetter recht gut anpassen können.
-15° sollen Pferden ja nichts ausmachen, allerdings mache ich mir bei -20° dann doch Gedanken...
Soll ich sie in dieser Zeit eindecken? Wenn ja, welche Decken nehme ich dafür am Besten? Ich mache mir halt auch Gedanken, ob ihnen unter der Decke nicht zu warm wird, wenn sie sonst nie welche tragen?
Ich habe auch überlegt sie in der Zeit ans Haus zu holen und den Stall mit Decken zuzuhängen, allerdings hätten sie da nicht so viel Auslauf, wie sonst.
Was würdet ihr mir raten?
Danke schonmal für alle Antworten:)
6 Antworten
Wo lebst du bitte, dass du -20 Grad in Aussicht hast? XD
Hier ist es Dezember und 4 Grad mit Nieselregen "warm", bin dezent genervt von diesem Anti-Weihnachts-Wetter XD Will endlich Schnee.
Zu deinen Pferden: Ordentlich füttern, im Winter dürfen sie ruhig "knuffig" aussehen (nicht nur wegen dem Fell), ein paar Kilos mehr schaden nicht, werden sicherlich "verbraucht", wenn es gescheit kalt wird.
Schau, dass sie genug Heu zur Verfügung haben, einen trockenen, windgeschützten Unterstand zum aufwärmen und das Wasser darf dir nicht einfrieren!
lass sie wo sie sind, anständig füttern.
der motor wird mit heu in gang gehalten.
wenn es extrem kalt wird, NICHT reiten, nicht longieren, nicht spazierengehen, nicht putzen, gar nichts...
ähnlich wie rehe fahren die pferde den stoffwechsel herunter und kommen mit einem minimum an energie klar.
jedes hochfahren des stoffwechsels bei extremer kälte belastet den stoffwerchsel und das immunsystem und bedeutet grossen stress.
meiner hat bei minus 30 grad mit seinem eispanzer auf dem rücken den hintern in den wind gedreht und ist nur zum fressen in den unterstand gegangen. ansonsten hat er gestanden und gedöst. draussen.
der pferdekörper bildet bei extremer kälte subkutanes fett, das den körper schützt. nur so ist die aussentemperatur des körpers dann so niedrig, dass der schnee eine schützende schicht bilden kann.
wenn pferde bei grosser kälte nicht zusätzlich zum offenstall bewegt werden, kommen sie mit der üblichen heumenge sehr gut zurecht. eine hälfte wird benötigt, um die muskulatur und die thermoregulation zu erhalten, die andere wird in subkutanes fett umgesetzt.
pferde dürfen im winter gerne eine "weiche" silhouette bekommen. dann kannst du sicher sein, dass es dem stoffwechsel gutgeht.
solltest du doch eine decke kaufen wollen, musst du die 300 euro für eine markenklimafaser wie goretex oder killtec o.ä. investieren. alles andere bringt nichts.
Rauffutter Angebot steigern, Pferde produzieren durch das Verdauen von Raufutter Wärme.
darauf Achten das sie sich ausreichend bewegen müssen.
Einen geschlossenen Windgeschützten Unterstand anbieten.
Darauf achten das sie ausreichend trinken, hier kann ein warmer Tee hilfreich sein.
Die Pferde beobachten, zeigen sie das sie frieren, werden berührungsempfindlich bekommen Kotwasser oder Koliksymtome werden steif usw kannst du eindecken.
Aber mach dir klar, dass du dann entsprechende Gramzahlen eindecken musst.
Eine Regen-/ oder Fließdecke reicht nicht aus.
und zuletzt, abwarten wie kalt es wirklich wird.
Lass sie draussen, dass vertragen sie gut.
Pferde sind so ziemlich die einzigen Nutztiere , die zb in Sibirien bei -60 Grad oder auch im Himalyagebirge auch im Winter auf 2 bis 3000 Meter Höhe ü. Meer gut und sogar halbwild überleben. Halbwild heisst freilaufend, nur gelegentlich zugefüttert. Kühe, ausser yaks, machen das zb nicht mit.
Wichtig ist ein Wind/Wetterschutz.
Wo soll es denn so kalt werden?
Ausreichend und mehr Raufutter als sonst, um die Heu Heizung anzukurbeln. Wasser eisfrei halten.
Weniger Bewegung sehe ich als kritisch, aber mehr Infos dazu gab's ja nicht. Den Stall mit decken zu hängen macht weniger Sinn, finde ich.
Eindecken ist vermutlich nicht nötig, aber auch sowas entscheidet man ja eher vor Ort.
das mit sibirien betrifft ausschliesslich das jakutische pferd.
in unseren breiten kann das übrigens nicht überleben. es stirbt an überhitzung des körperinneren, denn über das schwitzen kühlt es den körper nicht ab, weil die körperoberfläche drei viertel des jahres so kalt ist, dass der schweiss nicht verdunstet.