muss man freiland apflebaueme duengen?

4 Antworten

Hallo,

nein, durch Düngung wirst du kaum größere Früchte erhalten.

Das Grundlegende: jeder Apfelbaum, der aus einem Kern gewachsen ist, stellt sozusagen eine eigene Sorte dar, mit ganz eigenen, einmaligen Eigenschaften. Wenn ich beispielsweise in einem 'Jonagold'-Apfel fünf Kerne habe und diese aussäe, dann bekomme ich nicht etwa fünf 'Jonagold'-Bäume, sondern fünf ganz verschiedene, deren Früchte sich auch voneinander und von der Muttersorte deutlich unterscheiden werden. Wenn ich genau hinsehe, dann werde ich manchmal typische 'Jonagold'- Eigenschaften erkennen: vielleicht haben die Früchte des einen Bäumchens ein ganz ähnliches Aroma, das man aber nur wahrnehmen kann, wenn man es schafft, beim Geschmack die extrem starke Säure gedanklich auszublenden, die eines anderen haben vielleicht eine ähnliche Form und Farbe, sind aber viel kleiner, manche tragen aber vielleicht auch Früchte, die immer verschrumpelt, klein und ungenießbar bleiben. Manchmal, selten, wird auch ein Bäumchen dabei sein, dessen Früchte zwar keine 'Jonagold' sind, aber aber ähnlich gute Eigenschaften aufweisen. Auf diese Weise sind unsere Kultursorten entstanden, es sind nur die allerbesten zufällig oder durch gezielte Kreuzungen entstandenen Sämlinge, die man behalten und weitervermehrt hat. Dieses Weitervermehren funktioniert über Veredeln. Da wird beispielsweise der Austrieb eines Sämlings gekappt und an dieser Stelle wird ein Stück eines Zweiges der gewünschten Sorte angesetzt. Die beiden verwachsen miteinander. Es sind dann sozusagen zwei verschiedene Apfelbäumchen, die zu einem verbunden und voneinander abhängig sind: Wurzel und vielleicht das untere Stück des Stammes stammen von dem Sämling, alles, was oberhalb davon wächst, stammt von der gewünschten Sorte. Nur diese kann also blühen, und der Baum wird Früchte dieser Sorte tragen. Diese haben dann die Eigenschaften - Größe, Geschmack ... - dieser Sorte. Wenn ein Baum diese Eigenschaften nicht mitbringt, dann kann man ihn weder durch Düngung noch irgendwie anders dazu bringen.

Das kann man nicht eindeutig sagen. Das liegt auch ein bisschen daran, wie gut der Boden ist. Es gibt gute, nährstoffreiche Böden, und schlechte, nährstoffarme Böden. Dort wo ich wohne, sind es eher die schlechten Böden. Heide und Moor. Nur in Flußniederungen gab es bessere Böden, die dann aber oft überschwemmt wurden. Darum war diese Gegend auch sehr dünn besiedelt. Erst mit dem Einsatz von künstlichem Dünger nahmen die Erträge zu. Wurde Ödland zu Ackerland. Durch das stärkere Pflanzenwachstum bildet sich im Laufe der Zeit auch immer mehr Humus im Boden. Das hat man auch in Gärten und Obstwiesen gemacht, weil man einfach gesehen hat, das es dann besser wächst. Inzwischen, nach 50 - 100 Jahren ist der Boden hier etwas besser, und mit Nährstoffen angereichert. Er wird aber nie so gut, wie in Gegenden mit guten Böden. Und ohne Düngung würde er sich langsam wieder verschlechtern.

Kalk darf man nicht vergessen. Der ist nämlich in Volldünger und Flüssigdünger nicht enthalten. Flüssigdünger ist eher für Zimmerpflanzen, weil er für den Garten einfach zu teuer ist. Von den Nährstoffen ist der ähnlich wie Volldünger (Blaukorn). Volldünger wird auch heute noch oft als Blaukorn bezeichnet und verkauft, obwohl das früher nur bei einem bestimmten Düngerhersteller so hieß. Der Dünger war tatsächlich auch zu besseren unterscheidung leicht blau eingefärbt.

Apfelbäume und andere Obstbäume wurden seit Jahrtausenden aus wilden Obstbäumen gezüchtet. Von den Bäumen mit den großten und schmackhaftesten Früchten hat man die Kerne ausgesäht. Und doch gab es überall ganz verschieden gute Obstbäume. Manchmal bilden sich auch wieder Wildsorten. Dann hat man vor jahrhunderten herausgefunden, das man Obstbäume veredeln kann. Man nimmt vom besten Obstbaum einen Zweig und setzt ihn auf eine anderen kleinen Obstbaum. Dadurch erhält man genau den gleichen Obstbaum. Das wird heute (schon seit jahrhunderten) bei 99% aller Obstbäume so gemacht.

Ich habe vor etwa 30 Jahren angefangen Bäume auszusähen. So viele verschiedene Bäume, wie möglich. Auch Obstbäume, auch Apfelbäume. Aber die Bäume, die aus den Kernen entstehen, sind ganz unterschiedlich. Nicht so, wie der Baum, von dem sie stammen. Es ist ja auch immer eine Kreuzung aus zwei Sorten. Der Baum wird immer von einem anderen Baum befruchtet, sonst trägt er keine Früchte. Von diesen ganz verschiedenen Bäumen hat ein Viertel kleine, saure, bittere Früchte. Bei einem weiteren Viertel ist es nicht viel besser. Bei etwa der Hälfte der Bäume sind die Äpfel zumindest für Apfelmus geeignet. Aber manchmal kleine Äpfel, manchmal mehlig, geschmacklos. Manchmal nur kurze Haltbarkeit. Bei einem Viertel der Bäume sind die Äpfel ganz ok.

Das deine Äpfel klein sind, liegt wohl daran, das du sie aus einem Kern gezogen hast. Viel Größer werden sie durch Düngung nicht. Eventuell etwas mehr Äpfel. Je älter der Baum wird, desto mehr Früchte trägt er natürlich. Mit 15 jahren ist der noch längst nicht ausgewachsen.

Flüssigdünger nein

Kompost / Pferdemist abgelagert sind ideal.

Wenn man immer die Blätter im Herbst und Fallobst entfernt und dazu noch die reifen Früchte erntet, dann fehlt dem Baum Nährstoffe.

In freier Natur käme mal ein Hirsch oder anderes Getier vorbei und würde sein Häufchen machen, um zu düngen. Das fehlt im Garten.

Mit Kompost kann man nicht überdüngen, das kann man immer verwenden.

Flüssigdünger, Mist und insbesondere Kunstdünger bieten das Risiko der Überdüngung.


marci69903 
Fragesteller
 09.05.2024, 02:31

Ich meine ja mit den flüssig Dünger immer mal jeden Monat oder so und Blätter lasse ich dran wenn die abfallen lasse ich die liegen außer die abgefallenden Äpfel die mache ich weg also würde es schaden wenn ich 5liter den Baum jeden monat gebe also 50ml Dünger auf 5l wasser oder ist das schon zu viel jeden monat

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WAYKOW  09.05.2024, 10:25
@marci69903

vie zu viel bleib bei Kompost einmal im Jahr20-30l verteilt unter der ganzen Krone.

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BerndBauer3  09.05.2024, 06:30

Mit Kompost könnte man auch überdüngen. Kompost ist nicht viel anders als Mist. Aber normalerweise hat man nicht so viel Kompost. Kann man aber kaufen.

Ich habe hier einmal eine Frage gelesen, da wollte jemand sein Hochbeet komplett mit Kompost füllen.

Ansonsten ist deine Antwort richtig.

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WAYKOW  09.05.2024, 10:21
@BerndBauer3

Hochbeet voller Kompost *lach* verliert innerhalb eines Jahres 80-90% an Volumen;)

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In der ersten Jahren kann man den Baum im Frühjahr mit Dünger für Laubgehölze düngen. Ist er dann so etwa 5 Jahre alt brauch er keinen Dünger mehr wen er nicht gerade auf nährstoffarmen Boden steht.

Mann kann aber dann jährlich eine Schicht Kompost unter dem Baum ausbringen. Oder das abgefallene Laub liegen lassen. Es liegt ja in dem Lebenszyklus eines Baumes sich mit seinem eigenem Laub selbst zu düngen.