Kater ein Kryptorchist?
Liebe Katzen-Community,
mein Kater Leo ist knapp 6 Jahre, geboren auf einem Bauernhof, die Mutter eine Hofkatze.
Die 3 Jahre bei einer seiner Vorbesitzerinnen sind leider ein schwarzes Loch. Er ist kastriert. Ob es da Komplikationen gab oder er ein Spätkastrat ist, das entzieht sich leider meiner Kenntnis.
Dieses Jahr - im Speziellen in den letzten knapp 4 Wochen - ist er unruhiger, dominanter (auch dem anderen Kater gegenüber) und hat mehrfach (harn)markiert.
Circa 10% der Kastraten behält ihr Verhalten wie ein unkastrierter Kater bei. Leider Fakt. ;-)
Blut- und Urinwerte sind o.B. Somit können wir erst einmal von Gesundheit ausgehen.
Nun möchte ich im Ausschlussverfahren Kryptorchismus ausschließen. Denn offensichtlich kommt das gar nicht so selten vor, wie ich in meiner Recherche erlesen konnte.
Meine Fragen:
- Hat jemand von euch Erfahrungen mit einem Spätkastraten/mit Kryptorchismus? Welche waren das?
- Wie seid ihr/bist du in der Ausschlussdiagnostik vorgegangen?
- Erst das Blut auf Testosteron untersuchen (Kostenpunkt insgesamt 230€), oder anhand des "Stachelkranz" am Penis Rückschlüsse gezogen, oder erst den Bauchraum geschallt?
- Was war für euch/ dich die finale Diagnostik um danach eine Kastration durchführen zu lassen?
- Hat diese Kastration (Bauchschnitt wie bei Kätzinnen) gut geklappt, oder musste euer/dein Kater mehrfach operiert werden?
Ich danke euch/ dir im Voraus.
2 Antworten
Ja, mein zweiter Hund war solch ein Exemplar. Ich habe ihn komplett unkastriert bekommen, allerdings kurz nach seinem Einzug (mit 18 Monaten) kastrieren lassen. Dafür war ein Bauchschnitt mit vorangehender Ultraschalldiagnostik notwendig, um die Position des innen gebliebenen Hodens zu bestimmen.
Nach dem Eingriff (den mein Hund sehr gut überstanden hatte) zeigte mir eine Tierärztin seine entfernten Hoden. Der Hoden, welcher im Hodensack war, hatte einen Durchmesser von ca. 5 cm, sein innen gebliebenes Pendant hatte nicht mal einen halb so großen Durchmesser.
Das Problem bei nicht erkanntem/behandeltem Kryptorchismus ist, daß der nicht in den Hodensack gewanderte Hoden im Laufe der Zeit entarten kann, da Hoden eine niedrigere Temperatur als die des Körpers benötigen, um normal zu funktionieren.
Ich würde zuerst mal den Testosteronspiegel bestimmen lassen. Ist dieser zu hoch für einen Kastraten, würde ich per Ultraschall nachsehen lassen.
Da hast Du völlig Recht. Ich Drücke Dir und Leo ganz fest die Daumen, auf daß er nicht kryptorchid ist.
Mir hilft dein Vorgehen wirklich, denn der eine Tierarzt sagt erst das untersuchen, der andere sagt erst das untersuchen. Da sind sie sich unter einander uneinig. Und jemanden zu sprechen, der es wirklich kennt, hilft mir sehr.
Pferd einer Freundin wurde nicht vollständig kastriert.
Verdacht bestand, als er auf Stuten aufspringen wollte und dann wurde er erst mal separiert, bekam Mönchspfeffer und meine Freundin rief sofort den Tierarzt für eine Hormonanalyse.
Pferd war ein Klopphengst, die Hoden also quasi nicht zu sehen, nicht wie bei "normalen" Hengsten. Entfernt wurde aber wohl nur ein Samenstrang, als "halb-kastriert"...
Hormonanalyse ergab: Da ist noch was, Tierarzt hat sich die Schnittwunden angesehen und festgestellt, da fehlt eine OP Narbe und ab ging es in die Klinik, nachkastrieren.
Vielen lieben Dank für den Einblick. Im Falle meines Leo muss ich erst einmal eine Blutuntersuchung machen (Gelbkörper-Test), Kostenpunkt: 180€ Labor + Blutentnahme TA. Das ist anscheinend die sicherste Methode. Vorab geht kein TA operativ ran. Wenn dann das Ergebnis positiv ist, kommt der Ultraschall + OP, Kostenpunkt um die 350€ - 400€. Nicht lustig, weder für Leo, noch für mich. ;-)
Vielen lieben Dank für deinen Einblick und deine Empfehlung.
Was die Entartung angeht .... Genau aus diesem Grund ist mir das Thema so wichtig. Denn Leo ist eben schon 6 Jahre alt und die Gefahr steigt mit zunehmenden Alter. :-(