Kann es sein, dass Kelten und Germanen, genetisch gesehen, dasselbe waren?

Das Ergebnis basiert auf 18 Abstimmungen

Ja (nur ihre Sprachen und Kulturen haben sich verändert) 56%
Ne (das kam erst später als sie sich vereinten) 44%

10 Antworten

Ja (nur ihre Sprachen und Kulturen haben sich verändert)

Kelten, Römer, Hellenen, Germanen, Skythen usw. waren alles Indogermanen und sahen ursprünglich genauso aus: Wobei in der Bronzezeit nicht alle blond waren, da rote Haare noch viel häufiger waren als heute.

Die in den Süden gezogenen Indogermanen, also Dorer, Ionier, Italiker usw. haben sich dann dort mit den autochthonen pelasgischen (altmediterranen) Bevölkerungen vermischt, während die im Norden gebliebenen sich relativ "rein" erhalten haben. Die Kelten allerdings haben sich in den Alpengebieten und Westeuropa mit Alteuropäern vermischt, diese waren zunächst einfach ihre Unterschicht. Am relativ unverfälschtesten haben die Germanenstämme (besonders wohl die Goten) den ursprünglichen indogermanischen bzw. "nordischen" Typus erhalten. Schon Tacitus hat das bemerkt. Bei den Römern galten die Germanen auch als die tapfersten und stärksten Krieger sowie treuesten Auxiliartruppen. Germanen wurden als Prätorianer auch zum Schutze der Kaiser eingesetzt. Die Kelten hingegen galten als zwar wild, aber im Vergleich zu den Germanen eher schlaff.

Tatsächlich haben die Römer ja die Gallier besiegt, wurden aber Jahrhunderte später ihrerseits von den Goten bezwungen. -

Ja (nur ihre Sprachen und Kulturen haben sich verändert)

In der Bronzezeit gab es keine wesentlichen Unterschiede zwischen den verschiedenen indoeuropäischen Stämmen. Diese hatten ja alle einen gemeinsamen Ursprung, wahrscheinlich im Umfeld der kupfersteinzeitlichen Kurgan-Kultur in Osteuropa.

Somit waren Kelten und Germanen wie auch alle anderen indoeuropäischen Stämme, die später aus diesem „Urvolk“ hervorgingen, rassisch annähernd ident und dürften etwa diesem Typus entsprochen haben:

http://humanphenotypes.net/ProtoNordid.html

Später, ab der Bronzezeit, haben sich die einzelnen indoeuropäischen Stämme durch Verstreuung in verschiedene Gegenden und Vermischung mit den dort lebenden nichtarischen Bevölkerungen sowie durch unterschiedliche Selektionsmechanismus (Schönheitsideale, Anpassung an bestimmte Klimate und Habitate usw.) auseinanderentwickelt.

Die später als „keltische“ und „germanische“ bezeichneten Stämme waren allerdings noch gegen Ende des zweiten Jahrtausends rassisch annähernd ident, d. h. dolichokephal, lepto- bis mesomorph, leptorrhin und depigmentiert.

Zu den Zeiten, als der Heiland auf Erden weilte, war das schon anders: Die keltischen und goidelischen Stämme hatten sich bereits reichlich mit alpinen alteuropäischen oder mediterranen Bevölkerungen vermischt und hatten vielleicht damals überall in Europa, wo sie lebten, in etwa das Erscheinungsbild heutiger Schotten. Im Vergleich zu den Römern, die aufgrund der Vermischung mit pelasgischen Etruskern damals schon dunkler und vielleicht in etwa mit heutigen Franzosen vergleichbar waren, war dies aber auch noch relativ nahe am Urtypus.

Die meisten germanischen Stämme, vor allem die des Ostens und Nordens, die wenig in Berührung mit dem Rassengewirr des Mittelmeers kamen, waren jedoch auch zu der Zeit noch relativ unvermischt – der Römer Tacitus hat dies ja gegen Ende des ersten Jh. n. Chr. noch feststellen können. Sie waren also zu dieser Zeit noch mit heutigen Schweden oder Norwegern vergleichbar, wahrscheinlich sogar noch heller als diese.

ASparrow  05.11.2022, 18:47

Jaaaaaa der "Heiland" .... war der etwa auch ein Kelte?

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sassi357  05.11.2022, 19:07
@ASparrow

Immerhin kam er aus Galiläa. Das waren Galater – also in der Tat Kelten!

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Ne (das kam erst später als sie sich vereinten)

Es war eine andere Volksgruppe, das in einem anderen Kulturkreis lebte. Eben KEINE Germanen, keine Normannen, keine Turkmenen, keine Mongolen. Dass es in den verschiedenen Kulturen auch Unterschiede bei der körperlichen Merkmalen gibt, liegt nahe, da der Genpool eben auf diese Gruppe beschränkt ist. Da spielt bloss das Gesetz der Grossen Zahl und es hat sich das Rothaarige eben etwas durchgesetzt.

Ne (das kam erst später als sie sich vereinten)

Die Römer beschreiben aber die Kelten als schlanker als die Germanen, und die Germanen als etwas muskulöser. Die Religion der Kelten war vergleichbar mit dem Polytheismus von Römern und Griechen. Die Religion der Germanen hat dagegen einen stark schamanischen Einfluss.

Später haben sich die Volksgruppen natürlich stark gemischt. Z.B. die Deutschen wurden früher als Teutsche bezeichnet, das waren Germanen die Teutates verehrt haben, den Stammesgott der Kelten. Die deutschen Germanen haben sich im Osten auch stark mit Slaven vermischt.

Spätestens ab 500 n.Chr. lassen sich die Volksgruppen in vielen Gebieten Europas nicht mehr voneinander trennen. Aber z.B. die Wikinger waren noch rein germanisch.

neinxdochxoh  24.10.2022, 09:12

Kleine Anmerkung: "Teutsche" (Deutsche) kommt von "thiutisc"/"diutisc" in der Bedeutung "volkssprachlich", "nicht lateinisch/romanisch", "so wie die eigenen Leute, das eigene Volk (=Sachsen+Franken+Bayern+Schwaben) redet" ("thiot" = Volk). MIt dem keltischen Teutates hat das nichts zu tun.

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FabianPavian  24.10.2022, 10:26
@neinxdochxoh

Das ist erst lange danach entstanden. "Teutonen" sind/waren Germanen, die Teutates verehrten.

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neinxdochxoh  24.10.2022, 10:36
@FabianPavian

Der Name "Teutonen" kommt nicht vom keltischen Gott Teutates. Es gibt mehrere Deutungen, aber nicht diese.

Zudem: Es gibt keine Verbindung des germanischen Stammes der Teutonen zu den späteren Deutschen. Aus "teutonisch" wurde nicht "deutsch".

Erst viel später wurde der "furor teutonicus", die Kriegswut der Teutonen, auf die Deutschen übertragen.

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Ne (das kam erst später als sie sich vereinten)

Bis heute sind Iren, Schotten und Waliser und Bretonen als Kelten etwas anderes als die Engländer als eingewanderte Angelsachsen also Germanen. Das sind sie auch genetisch, Im Westen Kelten und östlich davon Germanen. Du kannst zwar bei einem Kelten sagen, dass er germanisch aussieht, aber bei den Skandinaviern oder Norddeutschen kommst du nicht dazu zu sagen, dass sie typisch keltisch sind. Bis heute sehen Norddeutsche anders aus als Süddeutsche. Andererseits: Von Irland bis Spanien, von Frankreich bis Polen, von Rumänien bis Zenral-Anatolien, von Slowakei bis Italien .... überall waren die Kelten, mal mehr vermischt mal weniger und später entschied nur noch der Grenzverlauf oder Fluss ob du als ein Römer/Welsche oder als ein Germane/Slawe klassifiert wurdest. Von daher kann man sagen: Viele Kelten wurden Römer oder Germanen oder Slawen oder Byzantinische Griechen. Bis auf Skandinavien und ehemals Sowjetunion hast du heute kein einziges Land in Europa, wo keine Kelten waren. Kelten waren aber mit Italern und Germanen besonders verwandt, aber mit Illyrern und Thrakern und Slawen halt auch. Sie waren einfach sehr mächtig und bauten schon vor den Römern auch STrassen und so weiter, waren sehr gut vernetzt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Und Hobby