Kann das Leben trotz Chronischen Bauchschmerzen und einer Sozialen Phobie Spaß machen?

1 Antwort

Ich kann nur bei der Sozialphobie mitsprechen. Meine habe ich seit über 13 Jahren und es macht nicht den Anschein, als würde sie sich in den nächsten Jahren abmildern.

Definitiv kann ich auch mit Sozialphobie ein spaßiges Leben haben. Die Sache ist nur die, dass ich a) mich an den kleinsten Dingen des Lebens erfreuen muss und b) ich zum Glück sowieso introvertiert bin - was nichts mit Schüchternheit oder gar einer Sozialphobie zu tun hat - und ich daher schon seit ich denken kann nie einen starken Drang hatte, (mehr) Freunde zu haben. Die wenigen Freunde, die ich seit einigen Jahren habe, reichen mir vollkommen.

Trotzdem heißt das natürlich nicht, dass ich meine Sozialphobie nicht gerne weg haben würde. Bei mir ist das nur sehr anders, als bei den meisten anderen Sozialphobikern, doch darauf werde ich nun nicht erneut eingehen.

Es ist schwer zu beantworten ... Es kommt sehr stark auf den Rest des Lebens, der Lebenssituation, dem Umfeld etc. an. So vieles spielt hier mit. Aber macht mein Leben Spaß? Na ja, nein, nicht im Allgemeinen. Es gibt Momente, viele sogar, die sehr spaßig sind (zumindest für mich - andere würden sie als komplett nutzlos erachten, als kindisch, sich daran zu erfreuen), jedoch sind diese Augenblicke schlussendlich nichts anderes, als Tesafilm über die Wunde zu kleben. Es deckt sie ab, aber es fällt auch irgendwann wieder ab.

Trotzdem sollte man die kleinen Dinge immer zu schätzen wissen.

Andererseits ist natürlich nicht alleine meine Sozialphobie daran schuld, obwohl sie mitunter die größte Schuld trägt. Ich hab auch andere (spezifische) Phobien, die meine Lebensqualität extrem einschränken. Ehrlich gesagt ist - im Gegensatz zu diesen Phobien - nicht alleine einkaufen können, nicht alleine den ÖPNV nutzen können, nicht die Wohnungstür aufmachen können (auch nicht bei wichtigen Paketen), keine Termine wahrnehmen können, keine E-Mails an Behörden schreiben können, keine fremden Menschen ansprechen können uvm. noch mein geringstes Problem, zumindest in meiner derzeitigen Lebenssituation. Von finanziellen Nöten brauchen wir erst gar nicht zu reden.

Sagen wir es so: Es macht den Umständen entsprechend sogar mehr Spaß, als manch einer erwarten könnte (für mich persönlich), aber es könnte auch noch viel mehr Spaß machen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Wurde mit 12 Jahren mit einer Sozialphobie diagnostiziert

MettIgel354 
Fragesteller
 23.04.2024, 11:45

Danke für die Hilfreiche Antwort.

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