Jetzt das Amateurfunkzeugnis machen oder die Reformierung abwarten?

2 Antworten

Wenn Du jetzt noch die Lizenzprüfung bis Ende diesen Jahres schaffst, hast Du den ganz großen Vorteil, dass es für den jetzt noch aktuellen Prüfungsfragenkatalog sehr viele Ausbildungsunterlagen sowie einige Online- Trainingstools gibt. Für die Teile 2 und 3 habe ich 10 Seiten extrahiert, mit denen meine Leute innerhalb von nicht mal einer Woche den betrieblichen Teil sowie die Vorschriften Intus haben. ... dann macht man das Ding und ist erst mal mit der E fertig UND darf! Sehr viele machen das zur Zeit und die Prüfugnen sind voller den je.

Was den neuen Stoff anbelangt: Wenn 2023 erstmalig offiziell die Kataloge vorgestellt werden, einschließlich der so genannten Lernunterlagen dieser Kommision um Dr. Jung, dann gibt es, außer deren Zeug, erst mal gar nichts. Weiterhin wird hier und da auch noch was angepasst werden müssen weil sie merken, dass bestimmte Fragen nicht passen. Und: Wenn Du es bis zur A an einem Tag schaffen willst, mußt Du, neben betrieblich und Vorschriften, 3 Technik- Prüfungen an einem Tag durchziehen.

Alles in Allem halte ich hiervon nichts - meine Meinung. Bei den alten Fragen war es so, dass man hier auch noch mit dem gesunden Menschenverstand ein Stück weiter gekommen ist. Die neuen Fragen sind allesamt explizit so geschnitten, dass man sie nur noch dann beantworten kann, wenn man gelernt hat. Mut zur Lücke wollen sie somit vollständig abschaffen - und das ist, für mich, ein weiterer Punkt in Richtung "No go".

Ich habe meine Unterlagen vollständig zusammen und damit meine Azubis z.T. innerhalb weniger Wochen problemlos durch die Prüfung gebracht. Meine Extrakte der Teile 2 und 3 wurden auch im Internet gerne hergenommen und viel genutzt. Aber für diese neue Geschichte habe ich derzeit nicht mehr vor, Unterlagen zu schreiben. Unter Umständen werden dann auch mehr Ausbilder wegfallen. Daher würde ich Dir raten, noch heuer die Prüfung durch zu ziehen!

Mfg


Nimrox 
Fragesteller
 13.06.2023, 21:18

So habe ich das noch gar nicht gesehen. Das ist sehr hilfreich. Vielen Dank.

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Nimrox 
Fragesteller
 13.06.2023, 21:24

Was würdest du denn zum Lernen an Unterlagen Tools empfehlen?

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Gluglu  14.06.2023, 05:45
@Nimrox

Ich brauche nichts zu empfehlen denn ich habe meine eigenen Unterlagen geschrieben - wie viele andere Ausbilder auch. Aber Du könntest auf www.darc.de nach Deinem nächstgelegenen Ortsverband suchen und dorthin - zwecks Unterstützung - Kontakt aufnehmen. Es gibt auch viele online- Ausbildungskurse wobei Du nicht quer einsteigen sondern von Anfang an dabei sein solltest. Zum Üben habe ich meinen Leuten die afupa36- Homepage vom Ortsverband A36 empfohlen https://www.afup.a36.de/). Die beiden Bücher dazu (blau und gelb) kann man sich kaufen - aber die bringen nicht gerade viel... deswegen schreiben die Ausbilder ja ihre eigenen Unterlagen. Meine aktuellen Skripte, einschließlich Lernkonzentrat, der Teile 2 und 3 kannst Du gerne haben denn die bestehen nur aus Text. Teil 1 jedoch kann ich als PDF nicht herausgeben weil mir hier das gute alte Copyright zu heikel ist.

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Nimrox 
Fragesteller
 14.06.2023, 18:42
@Gluglu

Ich habe von den guten Herrn Lindemann, auf den ersten Blick, großartige Unterlagen gefunden und schon etwas darin gelesen und die Bücher habe ich auch schon. Prinzipiell brauche ich auch erstmal nur die Prüfung bestehen, damit ich es habe und richtig lernen, kann ich hinterher immernoch. Falls du mir deine Unterlagen zur Verfügung stellen möchtest, dann kannst du das gerne machen. Ich freue mich über alles, was mich ein Stück weiter bringt.

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Gluglu  15.06.2023, 05:50
@Nimrox

Der Sinn einer Prüfung ist es, Wissen zu prüfen damit Du dann die Freigabe hast, das machen zu dürfen. Und eine Prüfung "auswendig" zu lernen ist halt auch sehr viel schwerer, wenn man den Hintergrund dazu nicht kennt.

Richtig bzw. der übliche Weg ist es, technische Dinge grob zu verstehen um sich hinterher auf Level zu bringen. Als Laie rein und als Fachmann raus ist halt auch hier kaum möglich. Daher solltest Du schon so gut wie möglich verstehen, was warum wie ist. Dann wird die Prüfung in jedem Fall leichter.

Lindemann sagt mir auf Anhieb jetzt nichts. Üblicherweise fällt der Name Mol..... wie auch immer: Wenn man mit der Literatur klar kommt dann ist das Ziel bereits erreicht. Was ich damals vermisst habe war dass es kein Buch gab, was sich vollständig am Prüfungsfragenkatalog orientiert hat. Und üblicherweise hat man, wenn man technisch nach Antworten gesucht hat, nie auf den Punkt das gefunden was man gesucht hat. Deshalb orientieren sich meine Skripts zu 100% am Katalog einschließlich direkter Bezugnahme auf die Fragen. Wie auch immer: Man muß halt am Tag X mindestens seine 72% schaffen - und wenn man mit der Afup A36 trainiert dann war und ist das Bestehen der Prüfung, wenn man dort bei 82 - 86% steht, kein Thema mehr.

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Nimrox 
Fragesteller
 23.02.2024, 10:22
@Gluglu

https://www.youtube.com/watch?v=pVRiGFD1yc8

Wenn ich das so höre, dann bin ich etwas beruhigt, dass ich die Prüfung letztes Jahr nicht noch schnell durchgedrückt habe. Theoretisch sind die Lernunterlagen und die Prüfungsfragen nicht völlig unnütze geworden.

Ich hoffe das Potential der neuen Lernplattform wird auch wirklich ausgenutzt und sie bleiben dran. So kann man auch neue Interessenten gewinnen.

Da ich sowieso nicht so viel Zeit habe, kann ich das ganze jetzt auch ohne Druck viel gemütlicher angehen und den Fokus auf das Verstehen legen und nicht auf erst Bestehen und danach verstehen. :)

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Ganz konkret: Es wird eine neue Einsteigerklasse hinzukommen, welche dem vernehmen nach Rufzeichen bekommt, welche mit DN beginnen. So wie ich hörte, wird das die "Baofeng-Klasse" werden - als VHF/UHF mit 5 Watt - typisch für die Billig-Dualband-Geräte.

Die Klassen A und E werden auf keinen Fall abgeschafft. Vielleicht bekommt die E-Klasse etwas mehr Rechte, aber darauf würde ich nicht wetten.

Der Fragenkatalog wird geändert, aber vermutlich eher an neue Betriebsarten angepasst, welche ja im Bereich Digitaler Daten-/Sprachübertragung immer mehr werden.

Zudem ist geplant, dass man die bisherigen Ausbildungsrufzeichen einzieht und Funkamateuren mit A oder Genehmigung erlaubt, generell Ausbildungsfunkbetrieb zu machen, in dem diese dann DN/ vornedran stellen - also z.B. DN/DL0DRK oder etwas in der Art.

Ganz ehrlich? Wenn DU eine Amateurfunkgenehmigung haben möchtest, dann lege jetzt die Prüfung ab. Klasse A wird garantiert weder leichter noch einfacher und selbst das Schwierigkeitslevel der E-Klasse wird sich kaum ändern.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit meinem 8. Lebensjahr habe ich Funkgeräte in der Hand!

Nimrox 
Fragesteller
 23.02.2024, 10:25

https://www.youtube.com/watch?v=pVRiGFD1yc8

Wenn ich das so höre, dann bin ich etwas beruhigt, dass ich die Prüfung letztes Jahr nicht noch schnell durchgedrückt habe. Theoretisch sind die Lernunterlagen und die Prüfungsfragen nicht völlig unnütze geworden.

Ich hoffe das Potential der neuen Lernplattform wird auch wirklich ausgenutzt und sie bleiben dran. So kann man auch neue Interessenten gewinnen.

Da ich sowieso nicht so viel Zeit habe, kann ich das ganze jetzt auch ohne Druck viel gemütlicher angehen und den Fokus auf das Verstehen legen und nicht auf erst Bestehen und danach verstehen. :)

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