IVF mit Transmann?

2 Antworten

Einige Transmänner lassen sich kurz vor Beginn der gegengeschlechtlichen Hormontherapie Eizellen entnehmen und einfrieren. Da gibt es immer nur zwei Faktoren, die Probleme bereiten können:

  1. Die Kosten: Trägt man nämlich in der Regel leider selbst, nicht nur die Entnahme, sondern auch die Dauer der Aufbewahrung.
  2. Kannst du deine Eizelle nicht bei einer Partnerin einsetzen lassen sondern nur bei dir selbst, da es sich um eine Leihmutterschaft handeln würde, welche in DE (nach meinem aktuellen Wissensstand) nicht erlaubt ist. Hier müsste man evtl. einen Blick ins Ausland werfen. Ich bin mir hier nicht 100% sicher, Recht ist nicht mein Fachgebiet.

Ich denke die Aufbewahrungsdauer sollte kein Problem sein, da haben Untersuchungen wohl gezeigt, dass selbst Lagerungszeiten von bis zu 30 Jahren keine Auswirkungen auf die Qualität haben.

Die kann man theoretisch für immer einfrieren. Gibt kein Verfallsdatum, die werden nur meistens spätestens nach dem Tod der Spender entsorgt.

Aber, das wird nicht gemeinsam mit Entfernung der Eierstöcke entnommen. Das ist nicht realisierbar, man muss das unabhängig davon machen. Macht man meistens vor der Hormonbehandlung: Man muss eine sehr große Dosis weibliche Hormone nehmen, sodass man mehrere Eizellen reifen lässt. Die werden dann durch eine Punktion von außen entnommen. Also, lange dünne Nadel durch die Bauchdecke.

In Deutschland darf man im Moment keine Eizellen bei jemand anderem einsetzen als der Person, von der die kommen. Weil Leihmutterschaften illegal sind... Wenn deine Partnerin dann aber auch noch ein Kind aus ihrem eigenen Material bekommt, dann passiert es den Paaren häufig, dass sie dann jeweils ihr biologisch eigenes Kind bevorzugen. Nur, damit du das auch weißt...

Es gibt Paare, die zb eine künstliche Befruchtung mit Sperma des Vaters oder Bruders des Transmanns durchführen. So hat das Kind auch Genmaterial vom Vater.
Häufiger sind aber künstliche Befruchtungen mit anonymer Samenspende, wo man einen Bio-Vater auswählt, der in Freilandhaltung- Äh, der dem Vater ähnlich sieht.

Eine ganz gute Option, die es NOCH nicht gibt, aber vielleicht in den nächsten 1-2 Jahrzehnten, ist eine Technik, bei der man aus zb Knochenmark Spermien erzeugen kann- selbst Knochenmark, das genetisch weiblich ist. Vielleicht ist das auch bis zu deinem Kinderwunsch hin eine Option. Oder, bis dahin ist das mit der Leihmutterschaft in Deutschland nicht mehr ganz so schlimm.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.