Ist meine Psychologin im Recht? Ausfallhonorar?
Wenn ich einen Termin nicht wahr nehmen kann muss ich 70€ zahlen, sofern ich nicht 48h vorher abgesagt habe. Meine Psychologin sagte mal, dass eine Krankmeldung mich von der Bezahlung befreien würde.
letzte Woche war ich krank, ich dachte ich wäre schon über den Berg und hatte nicht abgesagt, doch Donnerstag Früh ging es mir extrem schlecht, ich habe direkt abgesagt. Ich habe am selben Tag eine Krankmeldung beim Arzt geholt.
Heute sagte die Psychologin ich muss die 70€ trotzdem bezahlen, weil ich am selben Tag abgesagt habe.
Aber befreit mich die Krankmeldung nicht von der Zahlungspflicht?
gibt es dazu Berichte oder Regelungen?
Ich musste schon 2x 70€ zahlen, weil ich jeweils nur einen Tag vorher abgesagt habe. Warum müssen es 48h sein? Das kenne ich so auch nicht von anderen Psychologen. Und mit einer Krankmeldung ist man eigentlich immer auf der sicheren Seite..
Ich habe darüber schonmal mit der KK geredet, die konnten mir aber nicht weiter helfen.
6 Antworten
Zu diesem Thema müsstet ihr eigentlich einen Therapievertrag gemacht haben, der das eindeutig festlegt. Eine 48h-Regelung ist nicht großzügig, aber auch nicht ungewöhnlich im Psychotherapiebereich. Wenn Du sie im Therapievertrag akzeptiert hast, ist das eben eure Regelung.
Eine Therapeutin hat nichts von Deiner Krankmeldung. Die ausgefallene Stunde kann nicht abgerechnet werden, ob mit oder ohne Krankmeldung.
Dann nochmal konkret: Ja, sie ist im Recht, das Geld zu verlangen, trotz Krankheit. Das machen im übrigen die meisten "Bestellpraxen", wie etwa Krankengymnasten auch so. Es geht darum, dass das Ausfallrisiko nicht einseitig nur zu Lasten des/r Therapeuten/in geht.
Wenn sie mal gesagt hat, dass eine Krankmeldung Dich von der Ausfallgebühr befreit, dann wäre das natürlich widersprüchlich. Deswegen solltet ihr das nochmal genau klären - am besten mit einem Therapievertrag.
Das kommt immer auf den Einzelfall an.
Ein Montag ist sicher anders zu bewerten, als ein Donnerstag und akuter Magen-Darm-Infekt der kommt innerhalb von ein paar Stunden.
Eine solche einseitige Belastung des Patienten muss auch alltagstauglich sein. Eine sture 48-Stunden-Regelung ist das nicht.
Eine "einseitige" Belastung ist hier nicht zu erkennen, da das ausgefallene Honorar, d.h. der finanzielle Schade der Therapeutin - je nachdem ob privat oder gesetzlich und in welcher Therapiephase und bei welcher Auslastung der Praxis - zwischen 100 und 150 Euro liegt. Mit 70 Euro ist die Fragestellerin also gut dabei.
Warum müssen es 48h sein?
Damit die Frau die Chance hat, ein paar andere Patienten anzurufen und zu schauen, ob vielleicht einer davon an einem Termin interessiert ist. Es wird sich sicher niemand für 12:00 Uhr finden, wenn man erst um 10:00 mit der Suche beginnt. Auch eine Psychologin muß Geld verdienen. Die Praxismiete wird ja nicht billiger, nur weil niemand kommt. Sie muß Licht, Heizung und Personal bezahlen. Das kann sie nicht, wenn sie nur in der Praxis hockt und auf Patienten wartet, die nicht kommen. Und zwischendurch an der Tankstelle aushelfen kann sie auch nicht.
Also das Untere trifft bei ihr nicht direkt zu. Und ich kenne es von mehreren anderen Psychologen mit 24h. Das wundert mich einfach nur.
Ja, und es gibt andere Therapeutinnen und Therapeuten, wo das volle Honorar gezahlt werden muss. Und wieder andere, die ständig ein Auge zudrücken und nie Ausfallhonorar verlangen. Und wieder andere, wo keine explizite Stundenangabe "Vorlauf einer Absage" vereinbart wird. Das ist nicht gesetzlich geregelt.
Du hast dir eine Stunde ihrer Zeit gekauft.
Ob du sie in Anspruch nimmst oder nicht, ist deine Sache. Deine Vertragspflicht, sie zu bezahlen, besteht natürlich fort.
Allerdings, das ist die Einschränkung: nur wenn sie die Stunde tatsächlich nicht anderweitig umgesetzt hat. Hat sie in der Zeit einen anderen Patienten behandelt, hat sie keinen Schaden gehabt und somit keinen Anspruch mehr gegen dich.
Das ist der relativ einfache Rechtsgrundsatz dazu.
Die Dame bekommt deinen Termin so kurzfristig nicht belegt und hat durch dein Verhalten dann einen Verdienstausfall. Von der Seite betrachtet kann ich das absolut nachvollziehen.
Viele Ärzte, Zahnärzte, Psychologen, Handwerker und Frisöre berechnen inzwischen die Unzuverlässigkeit der Kunden. Du warst bereits vorher krank. Du hättest früh genug anrufen können und sagen, dass du den Termin verschieben möchtest.
Am selben Tag ist schon wirklich extrem kurzfristig. Ob krank oder nicht ist dabei vom Prinzip her unerheblich. Du kannst sie nochmal bitten kulant zu sein, sie muss aber nicht drauf eingehen.
wie unten geschrieben - der Verdienstausfall muss im Zweifel nachgewiesen werden.
Da braucht man nichts nachweisen. Sie kann die Zeit nicht abrechnen, wenn sie so kurzfristig keinen anderen Patienten drannehmen kann. Ist doch logisch, dass dies ein Verdienstausfall ist.
... was nicht besonders schwierig sein dürfte: Wenn kein Patient kommt, gibt es kein Honorar für die Stunde. Wieviel Honorar das gewesen wäre, ist überall nachlesbar.
Ich war krank ja - hatte Schnupfen. Deswegen sage ich auch keinen Termin ab. An diesem Tag hingegen war ich plötzlich extrem fertig und so krank, dass ich es nicht mal aus dem Bett geschafft habe. So vorhersehbar war das jetzt nicht unbedingt- und unzuverlässig auch nicht.
Dann klär es mit ihr, mir musst du das nicht sagen. Aber sie muss sich eben nicht drauf einlassen.
Das habe ich ihr gesagt 😂
mit dir möchte ich auch nichts klären, ich habe nur auf deine Antwort reagiert - ganz normal. :)
Es ging bei der Frage auch nicht darum, was die Therapeutin davon hat. 🤷🏻♀️🤷🏻♀️🤷🏻♀️ Es ging darum ob sie im Recht ist, trotz Krankmeldung das Geld zu verlangen. Da habe ich mich nur gefragt, was eine solche Krankmeldung dann überhaupt bringt, wenn man unentschuldigt bei der Arbeit fehlt, zum Vergleich, bekommt man Konsequenzen. Wenn man eine Krankmeldung hat ist man krank und fertig, man kann ja nichts dafür. Auch wenn es so spontan ist! Der Arbeitgeber hat auch DA Verluste! Ja, ich war vorher schon krank - hatte aber nur Schnupfen, das habe ich jeden Winter mal ein Bisschen und ich kann trotzdem alles erledigen und Termine wahrnehmen. Dass ich plötzlich morgens aufwache und mich so schrecklich fühle, dass ich nicht aus dem Bett komme und auch den ganzen Tag da geblieben bin (abgesehen davon, dass mein Freund mich zum Arzt geschleppt hat, trotz extremer Kreislaufprobleme) war unvorhersehbar und so gesehen spontan. Dafür konnte ich nichts und muss nun 70€ zahlen. Aber egal - ich zahle das Geld und fertig.