Ich will meine Mutter nicht verletzen was soll ich machen?

Support

Hallo Nhungisttoll,

Deine Situation klingt für mich sehr besorgniserregend. Sprich bitte unbedingt auch mit einem Menschen darüber, dem Du vertraust! Das kann ein guter Freund, ein Verwandter oder z.Bsp. auch eine Vertrauensperson aus der Schule sein.

Falls das nicht geht:Du kannst Dich auch jederzeit an die Telefonseelsorge wenden. Dort ist rund um die Uhr jemand erreichbar und Du hast die Möglichkeit, ein anonymes und vertrauliches Gespräch zu führen: 0800/1110111 oder 0800/1110222 (gebührenfrei aus dem deutschen Fest- und Mobilfunknetz).

Auf der Webseite der Seelsorge kannst Du auch chatten, falls Du das lieber möchtest: http://www.telefonseelsorge.de/

Wenn Du Dich zu Hause nicht mehr sicher fühlst oder bereits Opfer von sexueller, psychischer oder physischer Gewalt bist, solltest Du Dir unbedingt professionelle Hilfe holen. Nutze dazu beispielsweise diese kostenlosen und anonymen Online-Angebot des Weißen Rings e.V. (https://weisser-ring.de/haeuslichegewalt) bzw. des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (https://www.hilfetelefon.de/).

An den Beiträgen anderer beobachten wir, dass es vielen Menschen sehr ähnlich wie Dir geht. Du bist nicht alleine; es gibt immer einen Weg in eine bessere Situation. Oft braucht man nur jemanden, der einem hilft, ihn zu finden. Rede deshalb schnell mit jemandem über Deine Gedanken und gib niemals auf!

Auf dieser Seite https://www.gutefrage.net/aktionen/suizid-hilfe-bei-selbstmordgedanken/ haben wir für Dich weitere wichtige Hotlines, Links und Tipps zusammengestellt.

Viele GrüßeBen, Support6 von gutefrage

3 Antworten

Was du da erkennen musstest, tut mir sehr leid.

Zunächst einmal solltest du wissen, dass nichts davon deine Schuld ist. Im Gegenteil, du bist hier das Opfer und die ganze Sache muss so schnell wie möglich gestoppt und der Stiefvater zur Rechenschaft gezogen werden.

Du hast nun mehrere Möglichkeiten. Du kannst die Nummer gegen Kummer anrufen und dich mit geschulten Mitarbeitern unterhalten, die dir wertvolle Tipps geben können. Du kannst aber auch mit deinem Vertrauenslehrer reden und um Hilfe bitten. Wichtig ist, dass du keinerlei falsche Rücksicht auf deine Mom oder sonst wen nimmst. Du musst wieder auf die Beine kommen, dieses schmutzige Gefühl an deinem Körper loswerden und dich vor allem irgendwann auf einen Mann einlassen können. Dazu ist es notwendig, dass du eine Therapie machen kannst, um all das, was dir angetan wurde, zu verarbeiten. Dieses Gefühl von tausend Händen, die dich anfassen, kann sonst nicht verschwinden und dich zudem verrückt machen. Vor allem muss dein Stiefvater verschwinden. Ganz klar. Du kannst dich nicht erholen, wenn du diesem Mann sehen musst und er vielleicht sogar noch immer weitermacht. Du musst ihn anzeigen. Du kannst in einer ruhigen Minute deine Mutter darüber in Kenntnis senden, doch egal was sie dir dann sagt, du darfst dich nicht davon abbringen lassen, diesen Mann anzuzeigen, damit er seine Strafe erhalten kann.

Das ist ein entsetzliches Dilemma und ich wüsste an Deiner Stelle, genau wie Du nicht was ich tun sollte.

Es ist immer einfach, Ratschläge zu geben, wenn man von einer Situation nicht direkt betroffen ist, also sage ich zuerst was mir durch den Kopf geht.

Ich verstehe, dass Du die Beziehung, die Deiner Mutter so gut tut, nicht gefährden willst. Allerdings ist es auch so, dass Deine Mutter einem Mann vertraut, den sie augenscheinlich nicht wirklich kennt. Schließlich ahnt sie ja nicht einmal im Entferntesten, wozu er fähig sein kann. Diese gute Beziehung besteht also, genau genommen, auf (mindestens ) einer Lüge.

Ob Du ihr davon erzählst, kannst Du irgendwann entscheiden. Es muss nicht heute und auch nicht morgen sein.

Was aber absolut wichtig wäre ist, dass Du dir therapeutische Hilfe suchst. Was natürlich auch schwierig sein kann, da Deine Mutter sicher wissen wollen würde, weshalb Du einen Therapeuten bräuchtest. Aber das soll Dich nicht daran hindern, es zu tun.
Unternimmst Du in dieser Hinsicht nichts, wirst Du diesen Missbrauch nie vergessen können und er wird Dein Leben und höchstwahrscheinlich Deine späteren Beziehungen immer belasten.

Und es ist vor allem Dein Leben, um das es geht! Du bist erst einmal die wichtigste Person!

Wenn Du vorerst nicht möchtest, dass Deine Mutter davon erfährt, wäre es am besten, wenn Du mit einem Arzt sprichst. Hast Du einen Hausarzt dem Du vertrauen kannst? Ich hoffe es! Er könnte Dir auch bei der Suche nach einer Therapie helfen.

Natürlich gäbe es noch viele andere Möglichkeiten, wie z.B. die, Dich an einen Vertrauenslehrer zu wenden. Wem Du am meisten vertraust, kannst nur Du selbst wissen.
Deine beiden Freundinnen scheinen den Ernst der Lage leider nicht zu begreifen. Das ist schade, aber in diesem Alter eigentlich auch verständlich. Obwohl ich von 15-jährigen eigentlich etwas anderes erwarten würde. Es ist nur sehr sehr schade, finde ich.

Ich kann nur noch einmal betonen: Suche Dir Hilfe! Unbedingt!!

Ich wünsche Dir alles Gute und halte Dir die Daumen!

Sollte er rückfälig werden: Such das offene Gespräch mit ihm. Zuerst natürlich unter 4 Augen. Du sagst ihm klar und offen, dass dir das unangenehm ist und du das nicht mehr möchtest. Erinnere ihn daran, dass man das durchaus "falsch" verstehen könnte und strafbar ist. Die Sache ist eindeutig, aber versuche es erst einmal im Guten. Achte bei dem Gespräch auf eine selbstbewuste Körpersprache und Stimme. Deine Worte und deine Haltung sollten schon die gleiche Sprache sprechen, damit er dich wirklich ernst nimmt. Hört er nicht auf: Werde laut! Sage laut: "Nein! Lass das! Ich möchte das nicht!" Wäre gut, dass dich zusätzlich andere Menschen hören. Nicht ducken - brüllen!

Ansonsten solltest du dir vielleicht einen Therapieplatz suchen. Es gibt auch Selbsthilfegruppen. Eine Bekanntere ist "Zartbitter". Beginne damit dich deinem Hausarzt anzuvertrauen. Er kann dich sicherlich an den richtigen Fachkollegen weiterleiten und dir bei der Suche nach einem Therapieplatz helfen. Ich weiß nicht wie kompetent dein Schulsozialarbeiter ist. Der könnte ggf. auch ein erster Ansprechpartner zu diesem Thema für dich sein.

In der Therapie könntest du zusammen mit dem Therapeuten überlegen, wie es für dich weitergehen könnte und was für dich möglich ist.