12 Antworten

  1. Die Grünen wollen nichts einführen. Omid Nouripour hat lediglich ausgesagt, dass gegen die Schria, soweit sie mit dem Grundgesetz vereinbar ist, nichts einzuwenden ist. Das gleiche gilt auch für das Kirchenrecht.
  2. Die Grünen können nichts einführen. Sie sind in einer Koalition mit der FDP und der SPD. Allein der Versuch, den Klimawandel gesetzgeberisch einzufangen (Heizungsgesetz), verursacht monatelangen Streit. Gerade er leben wir an der eigentlich unbestreitbar nötigen Kindergrundsicherung, wie schwer es ist, allein slche Projekte zu gestalten.
  3. Es geht nicht darum, dass fremdgehende Ehefrauen gesteinigt werden dürfen, sondern vielleicht nur darum, dass auch ein muslimisches Fest vielleicht einmal Feiertag wird - anstelle des Pfingstmontags vielleicht, dessen Sinn dir kaum mehr jemand erklären kann.

RobinsonCruesoe  04.07.2023, 17:03
Das gleiche gilt auch für das Kirchenrecht.

nur mit dem Unterschied, dass das Kirchenrecht nur wenig Berührungspunkte im Alltag hat, kaum ein Katholik kommt damit im Alltag in Berührung.

Es geht nicht darum, dass fremdgehende Ehefrauen gesteinigt werden dürfen, sondern vielleicht nur darum, dass auch ein muslimisches Fest vielleicht einmal Feiertag wird - anstelle des Pfingstmontags vielleicht, dessen Sinn dir kaum mehr jemand erklären kann.

Ganz genau, es geht um die schleichende Förderung der muslimischen Unterwanderung. Wenn es an der Zeit ist, wird Dir der jeweilige Imam Deines Wohnorts schon erzählen, wo "der Bartel den Most holt". Oh, entschuldigung, dieses Sprichwort versteht wohl auch nicht mehr jeder - höchste Zeit es zu ersetzen.

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so ein Blödsinn. Aber die Gegner der Grünen glauben auch jeden Scheiß, der ihnen eingeflüstert wird.

Kopfschüttel

Die erste quelle ist ein bezahlartikel. Also Nutzlos. Und die zweite quelle wirkt auf mich sehr unseriös. Die sprache des artikels wirkt ziemlich Polemisch.

Ungeachtet dessen ganz allgemein:

Ich halte nicht viel davon das man für Religiöse menschen irgendwelche sonder Regelungen einführt. Noch halte ich viel von den Bestehenden Sonderrregelungen für Religiöse menschen.

Jeder muslim kann imgrunde soviel oder wenigst selbst nach den Regeln der Sharia leben. In dieser entscheidung für sich persönlich ist er nicht eingeschränkt. Nur was eben alle anderen Betrifft gibt es eine einschränkung. Daher sehe ich hier im speziellen keinen grund irgendwas Rechtlich zu legitimieren.

Herr Nouripour will hier gar nichts einführen. Er steht lediglich für die in Grundgesetz verbriefte Religionsfreiheit ein, die auch von eben jenem Grundgesetz beschränkt wird.

Bei den Artikeln handelt es sich um Hetze und Diffamierung. Hier die Details:

https://correctiv.org/faktencheck/2022/02/08/nein-omid-nouripour-will-in-deutschland-nicht-die-scharia-einfuehren/

Woher ich das weiß:Recherche

RobinsonCruesoe  04.07.2023, 16:56

Das überzeugt niemanden. Wenn der Faktencheck richtig stellt: "Nouripour sagte, dass es möglich sein soll, die Teile der Scharia, die mit dem Grundgesetz vereinbar sind, in Deutschland anzuwenden.", dann sollten die Alarmglocken schrillen. Kleiner Zeh im Türspalt ...

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Schemset  04.07.2023, 17:01
@RobinsonCruesoe

Da in Deutschland Religionsfreiheit herrscht, wird dieser "kleine Zeh" vom Grundgesetz ausdrücklich geschützt. Schlägst du vor, die Religionsausübung grundsätzlich zu verbieten?

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Raubkatze45  12.07.2023, 18:02
@Schemset

Die Religionsausübung des Islam, die über Gebet und Moscheebesuch hinausgeht, ist mir - und garantiert auch vielen anderen - zutiefst zuwider. Dazu gehört auch der Umgang mit Tieren und das qualvolle Schächten. Wir wären ohne Islam-Einwanderung in Deutschland besser dran.

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Schemset  12.07.2023, 20:52
@Raubkatze45

Die Erlaubnis zum Schächten ist in Deutschland 2002 erfolgreich eingeklagt worden, da die Religionsfreiheit im Gegensatz zum Tierschutz Verfassungsrang hatte... Jenen Verfassungsrang, den die Grünen schon 1994 und 1997 für den Tierschutz haben wollten, aber jedesmal keine Mehrheit bekamen.

Inzwischen steht der Tierschutz in der Verfassung (in Reaktion auf eben jenes Urteil), die meisten Islamverbände erlauben Schächten mit Betäubung als Halal. Auch die Juden bestehen übrigens auf ihrer Sondererlaubnis zum Schachten.

Bei ihren Versuchen, die Massentierhaltung zumindest einzuschränken und die qualvollen Lebensumstände von Millionen Schweinen, Rindern und Hühnern zu verbessern, ernten die Grünen dagegen immer noch reichlich Gegenwind von Bauernverbänden und "freien Bürgern", die sich ihr Fleisch "nicht verbieten lassen" wollen.

Also tu bitte nicht so, als seien es ausgerechnet die Muslime, die in Deutschland das meiste Tierleid verursachen.

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latricolore, UserMod Light  13.07.2023, 00:41
Bei den Artikeln handelt es sich um Hetze und Diffamierung

Nicht nur bei den Artikeln, sondern auch bei den Leuten, die sowas hier einstellen.

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Das ist falsch.

Diese verdrehte Darstellung wurde ursprünglich auf Twitter (wo sonst) verbreitet.

Nouripour sagte aber tatsächlich, wenn (!) Teile der Scharia mit dem Grundgesetz der BRD zu vereinbaren sind, sollten die Bürger, die das freiwillig wollen (!), auch das Recht und die Freiheit haben, diese ausleben zu dürfen.

Diese Aussage wird öffentlichkeitswirksam absichtlich missverstanden und verkürzt wiedergegeben mit "Nouripour will Scharia in DE einführen".

Unabhängig davon ist die Aussage trotz allem schwierig. Es sollte wohl auf den libertären Gedanken der Freiheit zur persönlichen Entfaltung abzielen. Allerdings ist die Scharia eine islamische (religiöse) Gesetzgebung. Ein Rechtsstaat darf kein anderes Gesetz neben der eigenen Ordnung zulassen. Das ist nicht mehr "anti-autoritär", sondern grenzt schon an Anarchismus.


mulan2255  04.07.2023, 14:24

Mit fast allem kann ich mitgehen. Nur der Schluss zeigt, dass du, wie die meisten Leute, nicht weißt, was Scharia ist und was nicht.

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II99II  04.07.2023, 15:28
@mulan2255

Das stimmt. Wie beschrieben kenne ich die Scharia als "islamisches Gesetz"; ein Regelwerk für religiöse und rechtliche Vorschriften in einer islamischen Gemeinschaft. Es soll den Muslimen helfen auf "dem Scharia" (dem rechten Pfad) zu bleiben und leitet seine Inhalte vom Qur'an ab, bestimmt aber auch aus Hadithen und der Sunna.

Soweit ich weiß wird die Scharia auch je nach Rechtsschule anders angewendet oder ausgelebt.

Meiner Meinung nach bleibt das Problem aber trotzdem bestehen, dass religiöse Ideologien oder Dogmen nicht gleichzusetzen sind, mit der Justiz (Exekutive, Legislative und Judikative) eines säkularisierten, aufgeklärten Nationalstaats.

Ich denke mein Verständnisproblem liegt auch daran, weil es arabische Länder gibt welche die Scharia als Grundlage für ihre juristische Rechtsprechung nehmen. Dort gibt es keine Trennung zwischen Religion und Staat (Religionsfreiheit, Humanismus, Aufklärung), sondern die Religion bestimmt den Staat. Jeder der so ein System kritisiert, müsste der Logik nach ja Gotteslästerei betreiben und dürfte dann vom Staat verhaftet oder sogar hingerichtet werden?

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mulan2255  04.07.2023, 16:48
@II99II

Dass es in einer Reihe dieser Staaten ungerecht zugeht, ist leider wahr. Da wird Religion zum Machtinstrument. Leider. Damit auch Scharia. Sie ist kein Regelwerk, kein Gesetzbuch, wie etwa das StGB oder sonstwie-Recht. Es st die praktische Anwendung von Quran und Sunna. Und die wird durchaus verschieden ausgelegt. Auch bei uns ist es im Prinzip nicht anders. Es wird weniger rein nach dem Buchstaben des Gesetzes geurteilt, sondern nach seiner Auslegung, nach den Durchführungsbestimmungen und Urteilen zu diesen usw.
Auch in muslimischen Ländern gibt’s natürlich Justiz (Judikative - Exekutive und Legislative gehören auch bei uns nicht zur Justiz). Es ist eben nur die Frage, wie die Gesellschaft aufgestellt ist, d.h. ob gerecht und frei oder diktatorisch. Das hat ggf. nur vordergründig mit Religion zu tun.

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RobinsonCruesoe  04.07.2023, 17:04
Nouripour sagte aber tatsächlich, wenn (!) Teile der Scharia mit dem Grundgesetz der BRD zu vereinbaren sind, sollten die Bürger, die das freiwillig wollen (!), auch das Recht und die Freiheit haben, diese ausleben zu dürfen.

Merkt hier eigentlich niemand, was Nouripour hier spielt?

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II99II  04.07.2023, 19:44
@RobinsonCruesoe

Oft wird sich darüber beschwert, das "Meinungsfreiheit" nicht bedingungslos ist und jeder Bürger das Recht haben "muss", zu jeder Zeit zu sagen was er gerade denkt, egal ob andere dadurch beleidigt, aufgewiegelt oder zu Straftaten angestachelt werden.

Bei der Religionsfreiheit machen die selben Leute nur zu gerne Einschränkungen und fordern klare Grenzen.

Mir persönlich gefällt das Argument auch nicht aus den oben genannten Gründen, trotzdem kann ich die libertäre Konsequenz in dem Gedankenspiel nachvollziehen.

Das hier ein sukzessiver Abbau von Hemmschwellen und Tabus geplant wäre, stört bei vielen Äußerungen von AfD-Funktionären auch wenige, wenn bspw. von "völkisch", "Bevölkerungsaustausch", oder "Kopftuchmädchen" gesprochen wird.

Also ob ausgerechnet den Grünen eine höhere moralische Verantwortung im Umgang mit ihrer Sprache zugeschrieben werden muss... das ist eher Rosinenpickerei.

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