Glaubt ihr an die ewige Verdammnis?

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Wie die Hölle genau aussieht, wird in der Bibel nicht beschrieben. Deshalb sind diesbezügliche Spekulationen schwierig.

Gott hat keine Menschen für die Hölle produziert und möchte, dass alle gerettet werden (vgl. 1. Timotheus 2,4). Weil Gott uns liebt (Johannes 3,16). Er respektiert aber unsere persönliche Entscheidung...

Jeder Mensch hat einen freien Willen erhalten, Gottes Rettungsangebot anzunehmen oder auszuschlagen. Der Schriftsteller und Literaturwissenschaftler C. S. Lewis (u. a. Autor von Narnia) hat einmal geschrieben:

"Am Ende werden nur zwei Gruppen von Menschen vor Gott stehen - jene, die zu Gott sagen: "Dein Wille geschehe", und jene, zu denen Gott sagt: "Dein Wille geschehe". Alle, die in der Hölle sind, haben sie sich erwählt." - Die große Scheidung, 9. Kapitel

Und auch:

"Es gibt keine Lehre, die ich lieber aus dem Christentum tilgen möchte als diese – wenn es nur in meiner Macht läge. Aber sie wird sehr eindeutig durch die Heilige Schrift gestützt und vor allem durch die Worte unseres Herrn selbst; sie ist von der Christenheit niemals aufgegeben worden; und auch die Vernunft stimmt ihr zu. Wird ein Spiel gespielt, dann muß es auch möglich sein zu verlieren. Wenn das Glück eines Geschöpfes in der Selbsthingabe liegt, dann kann niemand sonst diese Hingabe vollziehen, außer das Geschöpf selbst (obwohl viele ihm helfen können, es zu tun); es ist aber auch möglich, sie zu versagen.

Ich würde alles darum geben, mit Überzeugung sagen zu können: »Alle Menschen werden gerettet.« Aber meine Vernunft stellt die Gegenfrage: »Mit ihrem Willen oder ohne ihn?« Wenn ich sage: »Ohne ihren Willen« – bemerke ich sofort den Widerspruch: Wie kann der höchste Akt des Willens, die Selbsthingabe, unwillentlich sein? Sage ich: »Mit ihrem Willen« – so entgegnet meine Vernunft: »Und wenn sie nicht wollen – was dann?«

– C.S. Lewis in „Über den Schmerz“, 119f."


mchawk777  19.03.2022, 11:06

Vielleicht noch eine kleine Anmerkung:
Es ist auch nirgendwo gesagt, das AUSSCHLIEßLICH Christen errettet werden.
Das würde ja schon mal per so alle Gläubigen des AT ausschließen.

Das Wissen um Gottes Erlösungswerk ist ein Vorzug, den die Gemeinde Christi hat, aber Gott hat sei je her Menschen um ihres Glaubens Willen errettet.
Einen Glauben, dass nur Gott einen retten kann - und dem Willen mit Gott leben zu wollen. Einem kindlichen "Papa wird alles wieder gut machen."
(Einfach zusammen gefasst.)

Ein weiterer Gedankengang ist auch, dass die Bibel zwar an verschiedenen Stellen (bildlich) die Gegebenheiten des 2. Tod (= Hölle) schildert.
Sie sagt aber nicht, dass diese Schrecklichkeiten von Gott aktiv aus gehen, da sie die vielen, vielen anderen "Bewohner der Hölle" ausblenden. Solche Dinge können sehrwohl auch von Menschen ausgehen, wie die Menschheitsgeschichte zeigt.
Eines ist aber klar: Der 2. Tod (=Hölle) glänzt durch die Abwesenheit von Gottes Gegenwart. ...und genau DAS stellt das Problem dar.

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chrisbyrd  19.03.2022, 13:28
@mchawk777

Stimmt, ich wollte auch nicht schreiben, dass nur Christen errettet werden.

Der Glaube rettet, sowohl zur Zeit des Alten als auch des Neuen Testaments: Wohin kamen Gläubige der Alten Testament Zeit, als sie starben?

Stimmt, die Abwesenheit Gottes ist das Problem in der Hölle und vielleicht auch die andauernde Erkenntnis, den größten Fehler überhaupt gemacht zu haben, indem man Gottes Rettungsangebot ausgeschlagen hat.

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chrisbyrd  20.03.2022, 20:48

Vielen Dank für den "Stern", ganz liebe Grüße und Gottes Segen!

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Hallo Stefan,

ich halte die Höllenlehre für eine der schlimmste Falschlehren überhaupt! Auch wenn der Begriff "Hölle" fälschlicherweise in vielen Bibelübersetzungen immer wieder auftaucht, lehrt die Bibel in Wirklichkeit nicht die Hölle! Warum man das sagen kann, möchte ich nun näher erklären.

An vielen Stellen, wo in manchen Bibeln das Wort "Hölle" gebraucht wird, ist nichts weiter als das Grab gemeint. Wenn in Zusammenhang mit der Bestrafung von bösen Menschen von einem Feuer gesprochen wird, ist damit kein buchstäbliches Feuer gemeint, sondern dort steht Feuer als ein Symbol ewiger Vernichtung (nicht ewiger Qual)!

Das ist auch in Übereinstimmung mit dem, was die Bibel über den Zustand der Toten sagt. Dort steht z.B.:"Denn die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, aber die Toten wissen gar nichts, auch bekommen sie keine Belohnung mehr, weil jede Erinnerung an sie in Vergessenheit geraten ist. Alles, was du tun kannst, das tu mit deiner ganzen Kraft, denn es gibt weder Tun noch Planen noch Wissen noch Weisheit im Grab, dort, wohin du gehst" (Prediger 9:5,10).

Was bedeutet das? Nun, wenn es nach dem Tod kein Bewusstsein gibt, dann kann es auch keine Qual durch ein Feuer geben! Die Höllenlehre ist zwar weit verbreitet, doch ist sie zum einen unbiblisch und zum anderen stellt sie Gott in ein sehr schlechtes Licht.

Auch könnte man folgende Überlegungen anstellen: Wie könnte ein Gott, von dem gesagt wird, dass er "Liebe ist" , Menschen für ein relativ kurzes sündiges Leben von 70 oder 80 Jahren dann für immer bestrafen (1. Johannes 4:8)? In welcher Relation steht eine ewige Bestrafung zu einem zeitlich begrenzten Leben in Sünde? Und würde Gott wohl seinen Hauptgegner, Satan den Teufel, dazu gebrauchen, seinen Willen ausführen zu lassen und auf diese Weise eng mit ihm zusammenarbeiten?

Außerdem: Kein normal denkender und normal fühlender Mensch käme je auf die Idee, jemandem auch nur für kurze Zeit Qualen durch ein Feuer zuzufügen! Das Rechtssystem einiger Länder sieht für die schlimmsten Verbrecher "lediglich" die Bestrafung durch den Tod vor, niemals jedoch eine Bestrafung durch Qualen irgendeiner Art.

Gott solch ein Handeln zu unterstellen, gehört mit zu den schlimmsten Gotteslästerungen, die je begangen wurden. Das macht aus ihm einen rachsüchtigen und äußerst grausamen Gott, mit dem man am liebsten nichts zu tun haben möchte. Wie gegensätzlich ist doch das Bild, das die Bibel in Wirklichkeit von Gott zeichnet!

Sie beschreibt ihn beispielsweise als einen Gott "barmherzig und gnädig, langsam zum Zorn und überströmend an liebender Güte und Wahrheit" (2. Mose 34:6). Oder wie es in einem anderen Bibeltext heißt: "Der FELS, vollkommen ist sein Tun, denn Gerechtigkeit sind alle seine Wege. Ein Gott der Treue, bei dem es kein Unrecht gibt; gerecht und gerade ist er" (5. Mose 32:4).

Es gibt somit keinen Grund, irgendwie beunruhigt zu sein. Die Bibel zeigt außerdem, dass durch den Tod sämtliche Sünden abgegolten sind. Sie sagt: "Denn wer gestorben ist, ist von [seiner] Sünde freigesprochen" (Römer 6:7).

Egal, welche Sünden jemand im Laufe seines Lebens begangen hat, sie sind mit dem Tod bezahlt. Eine Bestrafung über den Tod hinaus gibt daher keinen Sinn und steht, wie gerade gezeigt, der Persönlichkeit Gottes völlig entgegen.

LG Philipp

Nein, ich glaube nicht an eine ewige Verdammnis. Selbst wenn ich religiöser wäre als ich bin, würde ich die biblische Hölle für eine Fehlübersetzung halten:

http://konkordant.de/hoelle.html

recht interessant finde ich auch diesen Text:

https://www.theologe.de/theologe19.htm

Auch gegenüber der islamischen Hölle, die ja noch qualvoller sein soll, als die christliche Hölle, gibt es zunehmend andere Interpretationen.

Drohbotschaft des Christentums?

Wenn es einen Gott gibt, dann ist das ein Erfordernis der Gerechtigkeit.
Das ist also eine reale Gefahr besonders für die, die das nicht ernst nehmen.
Das kann man seinem ärgsten Feind nicht wünschen.
Davor soll man nicht warnen?

Auf der anderen Seite ist es eine Genugtuung, wenn Leute, die für Qualen oder Tod anderer verantwortlich sind, deren Leiden ewig aushalten müssen.

Bei etwa 80 % sind aber sexuelle Verfehlungen die Hauptursache.

Eine Angebot der Barmherzigkeit Gottes ist es, mit Reue und Beichte, diese Folge vor dem irdischen Tod abzuwenden.
Wer das für sich nicht nutzt, ist wirklich selber schuld.

Aktuell rechnet Putin und seine Anhänger wohl nicht mit diesen Folgen; wenn die wüssten.

Man muss aber gar kein Großverbrecher sein. Auch alle Feinde der Kirche, sowohl die Äußeren, aber besonders die Inneren, die etwa durch Kindesmissbrauch Schaden an den Kindern verursachen, gehören schon dem Widersacher.

Es ist also schon im Bereich des Möglichen, wie dieser Mann seine Höllenvision erlebt hat:
https://www.youtube.com/watch?v=fU4UfOTndLY

Bei diesem Qurangläubigen kam nicht das, was er erwartete:

https://www.livenet.de/themen/people/erlebt/270844-iskaempfer_wird_nach_nahtoderlebnis_christ.html

All die Beispiele, die du nennst, sind grausam. Augustinus meint aber was anderes und das ist christliche Lehre:

Das höchste Unglück, das einem Menschen überhaupt zustoßen kann ist der ewige Verlust Gottes. Von daher kann man sagen, dass die Hölle als ewiger Verlust des höchsten Gutes, nur als Qual und ewige Verzweiflung gesehen werden kann.

Gott ist Licht, sein Verlust ist ewige Finsternis

Gott ist die Liebe, sein Verlust ist ein Leben im ewigen Hass

Gott ist die Schönheit, sein Verlust macht sie zunichte

Gott ist vollkommen gut, sein Verlust verewigt alle begangenen bösen Taten

Da der Mensch auch einen Leib hat und auch mit ihm sündigen kann, wird folglich auch der Leib das zu spüren bekommen, wofür er sich entschieden hat.

Gewissensqual, die wie Feuer brennt. Der Verdammte weiß, dass er aus eigener Schuld den Himmel verloren hat

Eiseskälte spürt man, weil man im Leben für Gott nur Kälte übrig hatte

Gestank, weil alle Laster, die man nicht aufgeben wollte, ewig anhaften und die Scheußlichkeit der Sünde zeigen.

Gott hat die Hölle nicht erfunden, er will alle Menschen retten. Wer aber nicht will und das Heilige stets verspottet und alle möglichen Begierden dieser Welt vorgezogen hat, wird auch in Ewigkeit so leben dürfen. Der Unterschied besteht nur darin, dass er nun erkennt, wer Gott ist und dass nur Er Glück und Seligkeit ist und sein Verlust die größte Pein.