Gibt es im Buddhismus Propheten?

8 Antworten

Im Buddhismus gibt es einfache Menschen und durch ihre Lebensführung besonders erwählte Menschen, wie Lamas. Darunter gibt es dann nur einen, der als Boddhisattva angesehen werden kann, also als in der Vorbereitung auf die Buddha-Würde befindlich. Der letzte Buddha hieß Gautama Buddha. Der künftige Buddha wird Maitreya Buddha heißen. Ein Boddhisattva ist allerdings für gewöhnlich kein Prophet.

Ein Pendant zum Propheten in der jüdischen und christlichen Religion gibt es im Buddhismus nicht. Propheten hätten im Buddhismus auch keine Aufgabe.

Propheten waren und sind Menschen, die den Menschen das verkündigen, von dem sie überzeugt sind, daß es Gottes Willen ausdrückt. Sie üben Kritik an Mißständen, tragen Gottes Botschaft weiter, sofern sie über ein Offenbarungserlebnis verfügen und erinnern die Menschen an ihre Pflichten. Propheten sind - anders als manche glauben - KEINE Zukunftsdeuter oder Orakelverkünder, jedenfalls in der biblischen Tradition.

Wohl gab und gibt es Buddhisten, die aus sozialem Gewissen heraus für Veränderungen werben oder Ungerechtigkeit anprangern und Gerechtigkeit einfordern. Propheten in einem stramm biblischen Sinn sind solche Menschen aber nicht.

Lamas sind Lehrer des Buddhismus, in der Regel Mönche, speziell des tibetischen Buddhismus. Ihre Predigt und Lehre kann durchaus auf Mißstände hinweisen und sogar anklagen, das ist aber nicht ihr Zweck. In erster Linie sind sie Lehrer für Novizen, Mönche und Laien. Es ist ihr Beruf und ihre Aufgabe, die Lehre des Buddha in ihrer jeweiligen Tradition darzulegen und Menschen zu helfen, den Buddhismus zu praktizieren. Auch Buddha selbst war kein Prophet. Er ist der "unübertroffene Lehrer" und einer, der aus eigener Kraft und Erkenntnis zur Buddhaschaft gelangte, denn er hatte selbst keinen Lehrer, der ihn darin unterwies. Er verkündete stets nur das, was er selbst erlernt und erfahren hatte und leitete andere Menschen an, wie sie selbst praktizieren konnten.

Obwohl die Lehre des Buddha auch eine politische Dimension haben kann - nämlich über die Ethik des Mitgefühls und der Erkenntnis der Natur des Leidens - ist sie nicht von Haus aus politisch oder mit einem sozialen Anspruch verbunden. Es ist die Entscheidung jedes einzelnen Buddhisten, ob er sich öffentlich oder privat für eine Sache einsetzen will oder nicht. Gruß, q.

Nach dieser Begriffserklärung kann es keine Propheten geben, denn wenn es keinen Gott gibt was sollen die den Leuten berichten? "1.(Religion) griech. profetes, Orakeldeuter, -verkünder. Der Prophet ist ein von Gott gesandter Bote, der den Menschen Gottes Wahrheit und seinen Willen verkündet. Seine Botschaft ist oft verbunden mit einer Kritik an der gegenwärtigen Zeit sowie ihren Umständen und einer Zukunftsprophezeiung. Man unterscheidet vier große Propheten: Jesaja, Jeremia, Ezechiel und Daniel und zwölf kleine Propheten: Hosea, Joel, Amos, Obadja, Jona, Micha, Na-hum, Habakuk, Zefanjo, Haggai, Sacharja und Maleachi. Im Kontext des Neuen Testamentes werden Männer und Frauen als Propheten/Prophetinnen bezeichnet, die in der Gemeindeleitung oder als Wanderpropheten die charismatische Gabe des Heiligen Geistes in besonderem Maße besitzen. Mit der zunehmenden Verfestigung der kirchlichen Strukturen verlor das prophetische Element im Christentum an Bedeutung."


hell11  13.12.2012, 21:46

das heißt; Zukunfts- und bzw. Wahrsagerei und wenn es dann in die religiösen Ansichten paßte, es könnten auch Rauschgifte gewesen sein, dann war es ein Prophet und keiner konnte kontrollieren ob es nicht von den Pristern kam oder von den Herrschenden zum besseren Regieren befohlen wurde.

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Ginniee  13.12.2012, 21:58
@hell11

Aber Buddhismus hat doch nichts mit Wahrsagerei zu tun! Und es ist nicht der religiöse Aspekt des Wortes Prophet.

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Buddha ist keine bestimmte Person sondern eine Person die erwacht ist. Also auch Du und ich könnten ein Buddha sein.

Solche Personen könnte man als Propheten ansehen da viele Menschen zu Buddhas gingen/gehen um dort zu erfahren wie sie selbst erwachen können.

Als wenn man Propheten als Verkünder einer Lehre versteht, dann ist das buddhistische Pendant ein Buddha. Der Buddha, der vor zweieinhalb tausend Jahren erschienen ist, ist ja nur einer in einer Reihe von Vielen. Buddhas lehren nach der Erleuchtung bzw dem Erwachen die buddhistische Lehre. Das zeichnet sie -unter anderem - aus.