Fliegen trotz Klimakrise?

4 Antworten

Natürlich würden wir das beim Flug ausgestossene CO2 kompensieren.

CO2 ist gar nicht das Problem, Flugverkehr aber schon. Es gab einige Jahrzehnte (ca. 1970 bis 2000) in denen die Korrelation CO2-Konzentration zu Globaltemperatur sehr gut stimmte. Außerdem wusste man um die Rückstrahlung, auch Strahlungsantrieb genannt, von CO2 und dass dies die Erdoberfläche erwärmt. Man wusste dass CO2 auf Venus und Mars erwärmend wirkt. Was sollte also sonst die aktuell schnelle Erwärmung herbeiführen, wenn nicht das viele anthropogene CO2? Ich war früher selbst ein CO2-Basher.

Aber der Mainstream konnte die Klimaaktivität nie quantifizieren. Das ist erst mir gelungen. Das Ergebnis ist überraschend. 2016 konnte das anthropogene CO2 die Erdoberfläche und bodennahe Atmosphäre gerade einmal um 0,016°C erwärmen. Ich rechne es hier vor

https://www.gutefrage.net/frage/seid-ihr-fuer-den-klimaschutz#answer-417162615

Damit ist die CO2-Hypothese wissenschaftlich widerlegt.

Der andere Teil meiner Aussage hier bezieht sich auf den Flugverkehr. Hier einige Daten - entscheide selbst:

Die Globaltemperatur hat gegenüber dem Vorjahr durchgehend abgenommen. Siehe

https://www.nsstc.uah.edu/data/msu/v6.0/tlt/uahncdc_lt_6.0.txt

https://www.ncdc.noaa.gov/cag/global/time-series/globe/land_ocean/all/1/2014-2021?trend=true&trend_base=10&begtrendyear=1880&endtrendyear=2021

Hier die monatlichen Abkühlungen 2021 im Vergleich zum Monat 2020.

Abkühlung in °C gegenüber dem Monat des Vorjahres

Monat NSSTC NOAA

Januar -0,30 -0,37

Februar -0,39 -0,53

März -0,36 -0,33

April -0,31 -0,25

Mai -0,34 -0,13

Juni -0,31 -0,03

Juli -0,11 +0,01

August -0,13 -0,04

September -0,20 -0,08

Ursache ist, dass der Flugverkehr noch immer nicht das Niveau vor der Corona-Krise erreicht hat, hat aber leider schon wieder kräftig angezogen. Deshalb die nur geringe Abkühlung ab Juli. Siehe

https://www.flightradar24.com/blog/wp-content/uploads/2021/07/2019-2021-Total-and-Commercial-Flights.jpeg

https://www.flightradar24.com/blog/wp-content/uploads/2021/07/Total-Flights-May-2016-June-2020.jpeg

Sieh mal hier

https://en.wikipedia.org/wiki/Attribution_of_recent_climate_change

Das Diagramm oben rechts zeigt, dass die rote Kurve (menschliche Treibhausgase) bis ungefähr 1970 oder 1975 oberhalb der schwarzen Kurve (Globaltemperatur) verläuft, von da an eine Zeitlang innerhalb der schwarzen Kurve und ab 2010 unterhalb der schwarzen Kurve. Alle drei Abschnitte lassen sich unter Berücksichtigung des Flugverkehrs oberhalb der Regenwolken (2000-4000m) physikalisch-logisch erklären.

Bis 1970/1975 gab es so gut wie keinen Flugverkehr in dieser Höhe. Deshalb gibt es auch keinen menschlichen Einfluss. Es hat zwar die CO2-Konzentration seit Beginn der Industrialisierung zugenommen, aber sie hat kaum Einfluss auf die Globaltemperatur. Die Spitzen in den 40-er rühren vom Flugverkehr im Krieg und den V2-Raketen (erstmals Durchbrechen der Tropopause) auf GB. Der Temperaturrückgang zum Ende des Kriegs, weil auch der kriegsbedingte Flugverkehr abnahm. Deshalb verläuft die rote Kurve über der schwarzen - der menschliche Einfluss wird überschätzt.

Zwischen 1970 und 2010 hat die CO2-Konzentration zufällig ungefähr im selben Ausmaß zugenommen wie der Flugverkehr. Deshalb verläuft die rote Kurve innerhalb der schwarzen - der menschliche Einfluss wird zufällig richtig eingeschätzt.

Ab 2010 hat der Flugverkehr auf Höhe der Tropopause schneller zugenommen als die CO2-Konzentration. Deshalb enteilt die rote Kurve der schwarzen - der menschliche Einfluss wird zu gering eingeschätzt. Hier der globale Kerosinverbrauch.

https://de.globometer.com/flugzeug-kraftstoff.php

Von 1990 bis 2019 stieg er also jährlich um ca. 3,3%. Der atmosphärische CO2-Gehalt steigt seit 1880 jedes Jahr um ca. 0,3%.

Zum naturwissenschaftlichen Hintergrund.

Man muss hier zwei gegenläufige Trends unterscheiden. Zunächst ist Fakt, dass es wärmer wird, und wenn es wärmer wird, wird es nasser!

Trends der Niederschlagshöhe | Umweltbundesamt

https://www.umweltbundesamt.de/daten/klima/trends-der-niederschlagshoehe

Seit 1881 hat die mittlere jährliche Niederschlagsmenge in Deutschland um rund 10 Prozent zugenommen. Dabei verteilt sich dieser Anstieg nicht gleichmäßig auf die Jahreszeiten. Vielmehr sind insbesondere die Winter deutlich nasser geworden, während die Niederschläge im Sommer geringfügig zurückgegangen sind.

Diese Mitteilung ist aber auch schon ein paar Jahre alt. Und die anthropogenen Höhenwolken des Flugverkehrs haben neben ihrem Treibhauseffekt eine weitere, direkt erwärmende Wirkung: Sie vermindern die kühlenden Regenwolken, was sich besonders im Sommer als Dürre bemerkbar macht.

Wie vermindern Höhenwolken die Regenwolken (auf 2000-4000m)?

Ist der Himmel teilweise mit Regenwolken oder mittelhohen Wolken bedeckt, so gelangt Wärmestrahlung vom Boden durch die Lücken und erreicht die Höhenwolken. Von diesen wird die Wärmestrahlung reflektiert und trifft zum Teil von OBEN auf die Regenwolken. Die Regenwolken werden dann erwärmt und lösen sich auf.

Außerdem, Höhenwolken verringern die Differenz zwischen der Tagesmaximal- und der Nachtminimaltemperatur. Siehe

Contrails reduce daily temperature range | Nature

https://www.nature.com/articles/418601a

Our findings indicate that the diurnal temperature range averaged across the United States was increased during the aircraft-grounding period, despite large variations in the amount of cloud associated with mobile weather systems (  Fig. 2). We argue that the absence of contrails was responsible for the difference between a period of above-normal but unremarkable DTR and the anomalous conditions that were recorded.

Außerdem, Höhenwolken adsorbieren kosmische Kondensationskeime, zumeist Mikrometeoriten, die besonders im Sommer für die Bildung der Regenwolken wichtig sind.

https://www.deutschlandfunk.de/extreme-kaelte-in-grosser-hoehe-eiskalte-leuchtende.732.de.html?dram:article_id=477295

Warum wirkt sich das besonders im Sommer so stark aus? Normalerweise gibt es vom Boden genug Kondensationskeime, so dass sich der Mangel an kosmischen Kondensationskeime nicht bemerkbar macht. ABER bei Hitze emittieren die Bäume kaum Kondensationskeime, sondern lieber Isopren, um ihre Blätter vor Oxidation durch Ozon und Hydroxylradikale zu schützen. Das Isopren reagiert mit den starken Oxidationsmitteln in der Luft. Wenn es nicht so heiß ist, emittieren Bäume Monoterpene, die als Vorläufersubstanzen für Kondensationskeime dienen.

Wenn dann bei Hitze die Kondensationskeime der Bäume wegfallen UND die von den Zirruswolken adsorbierten kosmischen Kondensationskeime, dann gibt es keine kühlenden Regenwolken mehr.

Einen schönen Link dafür habe ich nicht gefunden, aber zumindest ein bisschen Bestätigung meiner Aussagen.

https://www.scinexx.de/news/geowissen/klimaerwaermung-verringert-kuehleffekt-der-waelder/

Bei steigenden Temperaturen wird die Isopren-Ausdünstung der Wälder wesentlich stärker zunehmen als ihre Monoterpen-Ausdünstung. Daraus haben die Jülicher Wissenschaftler hochgerechnet, dass die Aerosol-Produktion bis zum Jahr 2100 um 20 Prozent vermindert wird. Das würde den Kühleffekt durch Wolken um 12 Prozent verringern.

Als der Flugverkehr Corona bedingt einbrach und sich die Höhenwolken auflösten, da hatten wir dann die Starkregenkatastrophe. Erschwerend kam hinzu, dass 2018, 2019 und 2020 relativ trocken waren, so dass die Bäume 2021 ihre Chance genutzt haben und massenhaft Kondensationskeime emittiert; sie mussten sich ja auch nicht vor Hitze schützen. Sowas kommt von sowas.

Hier eine Diskussion zu einer wichtigen Tatsache, die aber ebenfalls den Flugverkehr `vergisst´.

https://eike-klima-energie.eu/2021/10/12/die-erwaermung-der-letzten-20-jahre-hat-seine-wesentliche-ursache-in-der-veraenderung-der-wolken/

Ursache Wolken.
Die in dieser Woche erfolgte Veröffentlichung “Radiative Energy flux variation from 2001 – 2020” (  https://www.mdpi.com/2073-4433/12/10/1297 ; Dübal, H.‐R.; Vahrenholt, F. Radiative Energy Flux Variation from 2001–2020. Atmosphere 2021, 12, 1297.  https://doi.org/10.3390/  atmos12101297) hat ein für die Klimawissenschaft überraschendes Ergebnis zu Tage gefördert: die Erwärmung der Erde in den letzten 20 Jahren ist im Wesentlichen auf eine höhere Durchlässigkeit der Wolken für die kurzwellige Sonneneinstrahlung zurückzuführen. 
Im 20-jährigen Mittel betrug er 0,8 W/m². In dem Brückenchart sind die Triebkräfte dieser Veränderung dargestellt und diese liegen eindeutig im Bereich der kurzwelligen Strahlung in den bewölkten Gebieten, die etwa 2/3 der Erdoberfläche ausmachen (SW Cloudy Area, +1.27 W/m²). Dies steht im Kontrast zu der vom IPCc noch in seinem jüngsten Bericht dargestellten Annahme, dass die Erwärmung durch die Zunahme der langwelligen Rückstrahlung allein auf Grund des anthropogenen Treibhauseffektes erfolgte. Der IPCC schreibt diesem Effekt 100 % der Erwärmung zu und begründet dies mit Modellrechnungen. Die Analyse der Messdaten durch Dübal und Vahrenholt zeigen aber, dass die Erwärmung durch den Rückgang von 1,4 W/m² kurzwelliger Abstrahlung sowie die um 1,1 W/m² erhöhte langwellige Abstrahlung überwiegend dem Wolkeneffekt zuzuschreiben ist.

Der Rückgang der durch Regenwolken erzeugten Albedo (Weißheit) wird durch die anthropogenen wärmenden Höhenwolken des Flugverkehrs erzeugt. Dadurch werden die Regenwolken von oben erwärmt und lösen sich auf.

Also alles in allem, wenn es dir Ernst mit dem Klima ist, hörst du auf mit dem CO2-Bashing und versuchst stattdessen den Flugverkehr einzudämmen, wo immer du kannst. Z.B. auch keine Lebensmittel oder Blumen kaufen, die eingeflogen worden sind, nach Möglichkeit jedes Produkt meiden, das mittels eines Flugzeugs geliefert worden ist.


asdfasdsfas 
Fragesteller
 23.10.2021, 23:18

Ok, danke, sehr lieb

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Das musst du selber entscheiden. Mir macht fliegen keinen Spass und so wähle ich meine Ziele die ich problemlos mit der Bahn erreichen kann.


asdfasdsfas 
Fragesteller
 23.10.2021, 16:47

Danke, dass du auf meine Frage eingegangen bist :)

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Das musst du letztendlich für dich selber entscheiden. Du kannst dir ja mal die Frage stellen, wie die Möglichkeiten für einen nachhaltigen Urlaub ansonsten sind. Ein Hotel, welches nachhaltig mit Ressourcen umgeht, Fortbewegung zu Fuß oder mit dem ÖPNV, statt Automietung, vegetarische Ernährung auch im Urlaub...

Und wenn du zu dem Entschluss kommst, dass vorwiegend das Fliegen problematisch ist, du das aber durch die Nachhaltigkeit vor Ort akzeptieren kannst, ist das okay.

Wenn du sagst, dass willst du trotzdem nicht, dann mal mit der Familie sprechen, ob es nicht auch ein näherer Urlaubsort tut. Und wenn alles nichts hilft, dann fliegst du halt nicht mit,, wenn es für dich absolut nicht in Ordnung ist (was dann auf jeden Fall ein starkes Zeichen ist).

Woher ich das weiß:Hobby

Besser mit kompensieren als ohne. Wenn ihr das Geld habt könnt ihr ja auch den ganzen Betrag kompensieren. Und den nächsten Urlaub dann wieder in der Nähe machen.