Caesar?

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Du meinst kurz vor der Ermordung. Die Senatoren waren sich einig, daß Cäsar wieder Alleinherrscher werden will und den Senat außer Kraft setzt. Das wollten sie natürlich nicht und sahen keine andere Möglichkeit. Er war zu mächtig.

Nicht alle anderen Beamten waren mit Caesars Maßnahmen im Jahr 59 v. unzufrieden.

Ablehnung kam von den sogenannten Optimaten (Anhänger einer auf den Senat gestützten Politik mit Vorherrschaft der Nobilität, der Führungsschicht aus vornehmen Familien).

Dazu gehörte Marcus Calpurnius Bibulus, als Konsul 59 v. Chr. Caesars Amtskollege.

Gaius Iulius Caesar hatte sich in einem Dreibund dreier mächtiger Männer mit Gnaeus Pompeius und Marcus Licinius Crassus verbündet und war 59 v. Chr. Konsul. Als die Optimaten seine Gesetzesvorhaben mit völliger Blockade ohne Bereitschaft zu sachlichen Verbesserungsvorschlägen und zu Entgegenkommen in Verhandlungen verhindern wollten, hat Caesar sich dagegen auf teilweise ruppige Weise durchgesetzt. Gegner Caesar wollten Maßnahmen als wegen Rechtsbruchs als nicht rechtsgültig anfechten und ihn wegen Gewalt (lateinisch: de vi), sobald Caesar Privatmann war.

Zu den Maßnahmen Caesar gehörten unter anderem:

  • Ackergesetze mit Verteilung von Staatsland an Veteranen (altgediente Soldaten, die unter Pompeius gekämpft hatten) und arme und kinderreiche Römer
  • Herabsetzung der von den Steuerpächter für die Provinz Asia zu zahlenden Pachtsumme (dies nützte den Steuerpächtern (lateinisch: publicani) und brachte auch Crassus und Caesar finanzielle Vorteile)
  • Bestätigung der von Pompeius im Osten getroffenen Anordnungen
  • vom Volkstribunen Publius Vatinius eingebrachtes Gesetz zur Verstärkung der Kolonie Comum um 5000 Siedler, wozu Caesar den Kolonisten noch versprach, sie und alle Transpadaner zu römischen Bürgern zu machen

Gründe für Ablehnungen von Maßnahmen Caesars

  • inhaltliche Ablehnung der Gesetzesvorschläge:

Vor allem die Ackergesetze mit Landverteilung an das Volk wurde von vielen Senatoren ganz grundsätzlich abgelehnt.

  • Verärgerung über die Art des Vorgehens, das zum Teil hart bis zu Gewaltanwendung war und mehrfach am Senat vorbeiging:

Caesar ließ Marcus Porcius Cato, als dieser durch einen Dauerrede im Senat einen ergebnislosen Abbruch der Sitzung erzwingen wollte, durch einen Amtsdiener verhaften und zum Gefängnis abführen (als die Mehrheit des Senats Cato zum Gefängnis folgte, sorgte Caesar bald durch einen Volkstribunen für die Freilassung Catos).

In der Nacht vor einer Abstimmung über das erste Ackergesetz besetze eine Anhängerschaft in der Nacht schon das Forum, den Versammlungsplatz der Volksversammlung und den Castor-Tempel. Bibulus und drei Volkstribunen wollten durch Einspruch eine Abstimmung verhindern, Bibulus wurde mit einem Mistkübel übergossen, seine Liktoren angegriffen und ihre Fasces (Rutenbündel) zerbrochen, es gab Würfe und Prügeleien, mehrere Verletzte, zuletzt wich auch Cato. Bibulus zog sich in den letzten 8 Monaten seiner Auszeit in sein Haus zurück und verkündetet, mit Himmelbeobachtung auf göttliche Vorzeichen hin mögliche Maßnahmen Caesar für ungültig zu erklären.

  • Gegnerschaft zu einem Machtausbau des ehrgeizigen Politikers Caesar:

Durch ein vom Volkstribunen Publius Vatinius eingebrachtes und vom Volk beschlossenes Gesetz (Lex Vatinia) wurde Caesar nach Ende seines Konsulats als Prokonsul (lateinisch: proconsul) Statthalter der Provinzen Gallia Cisalpina und Illyricum (Illyrien; ein Gebiet an der Adria gegenüber von Italien) für etwas mehr als 5 Jahre (voraussichtlich konnte Caesar seine Befehlsgewalt bis mindestens Ende 53 v. Chr. behalten). Nachdem im April 59 v. Chr. ein Statthalter unerwartet gestorben war, bekam Caesar vom Senat auf Antrag des Pompeius dessen Provinz Gallia Transalpina (auch Gallia Narbonensis genannt) hinzugefügt (dies war allerdings jährlich zu bestätigen).

  • persönliche Befürchtung:

Caesar, Crassus und Pompeius ermöglichten durch Zulassung einer Adoption durch einen Plebejer die Wahl des Publius Clodius Pulcher zum Volkstribunen im Jahr 58 v. Chr., was für Marcus Tullius Cicero, einen scharfen Gegner des Publius Clodius Pulcher, Grund zur Beunruhigung war.

Es gibt zum Thema Bücher in Bibliotheken, z. B.:

Ernst Baltrusch, Caesar und Pompeius. 3., bibliographisch aktualisierte Auflage. Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2011 (Geschichte kompakt). ISBN 978-3-534-24354-9

Karl Christ, Caesar : Annäherungen an einen Diktator. München : Beck, 1994. ISBN 3-406-38493-5

Werner Dahlheim, Julius Caesar : die Ehre des Kriegers und die Not des Staates. 3. Auflage. Paderborn ; München ; Wien ; Zürich : Schöningh, 2011. ISBN 978-3-506-77100-1

Matthias Gelzer, Caesar : der Politiker und Staatsmann. Mit einer Einführung und einer Auswahlbibliographie von Ernst Baltrusch. Neudruck der Ausgabe von 1983. Stuttgart : Steiner, 2008 (Alte Geschichte). ISBN 978-3-515-09112-1

Martin Jehne, Caesar. Originalausgabe. 4., aktualisierte Auflage. München : Beck, 2008 (Beck'sche Reihe : C. H. Beck Wissen ; 2044). ISBN 978-3-406-41044-4

Christian Meier, Caesar. Ungekürzte Ausgabe, 3. Auflage. München : Deutscher Taschenbuch-Verlag, 1993 (dtv : Wissenschaft ; 4596). ISBN 3-423-04596-5

Wolfgang Will, Caesar. Darmstadt : Wissenschaftliche Buchgesellschaft , 2009 (Gestalten der Antike). ISBN 978-3-534-15417-3

Wolfgang Will, Julius Caesar : eine Bilanz. Stuttgart ; Berlin ; Köln ; Mainz : Kohlhammer, 1992 (Urban-Taschenbücher ; Band 448). ISBN 3-17-009978-7

Karl Christ, Krise und Untergang der römischen Republik. 8. Auflage (unveränderter Nachdruck der 7. Auflage). Wissenschaftliche Buchgesellschaft: Darmstadt, 2010. ISBN 978-3-534-26018-8

Leonhard Alexander Burckhardt, Politische Strategien der Optimaten in der späten römischen Republik. Stuttgart : Steiner-Verlag Wiesbaden, 1988 (Historia-Einzelschriften ; Heft 57). ISBN 3-515-05098-1

Sie hatten befürchtet, dass Caesar wieder die Monarchie nach Rom bringt und hatten Angst.