Betreibt eine Rotbuche Photosynthese, obwohl sie keine grünen Blätter hat?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

Viele Baumarten lagern beim Austrieb in ihre Blätter rötliche Farbstoffe ein, um die empfindlichen, jungen Blätter vor Verbrennungen durch intensive Sonnenbestrahlung zu schützen. Das ist so ähnlich wie unsere Sonnenbräune. Wenn die Blätter voll entwickelt sind, sind sie widerstandsfähiger, die Farbstoffe können wieder abgebaut werden. So halten es bei uns zB Ahornarten, und unsere Rotbuche (andere haben schon festgestellt, das sie Blattgrün hat, normalerweise auch grün ist, und warum sie trotzdem Rotbuche heißt) macht das auch, nicht hier, aber am südlichen Rand ihres Verbreitungsgebietes, wo die Sonnenstrahlen intensiver sind. Selbstverständlich haben sie aber ganz normal Chlorophyll in ihren Blättern. Es gibt Formen, Mutationen, die diese roten Farbstoff nicht abbauen, und über den ganzen Sommer behalten. In der Natur ist dies ein Nachteil, der "Schutz" führt dazu, dass auch dann, wenn es keinen Schaden mehr verursachen würde, weniger Sonnenlicht am Chlorophyll ankommt. Solche Pflanzen können daher weniger schnell wachsen. Aber gärtnerisch werden diese Formen als "Blutbuche" vermehrt und gepflanzt, weil sie eben besonders aussehen.


Pomophilus  19.05.2019, 18:38

Danke für den Stern!

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Die Blutbuche hat übrigens nichts Neues erfunden, ihr fehlt nur ein funktionierendes Enzym, das die roten Farbstoffe abbaut, die auch viele andere Blätter in unreifem Zustand als Sonnenschutz haben. Sind m.W. Anthozyane, kannst du gurgeln.

Und Blutbuchen haben einen Nachteil, weswegen sie eher in Parks als in der freien Natur anzutreffen sind. Und manche Blätter werden im Herbst rot, weil nach dem Abbau des Chlorophylls die Anthozyane die Farbe bestimmen. Aber wohl nicht in den Mengen wie bei Blutbuchen, denn das ist, wie erwähnt, eher nachteilig.

Die Rotbuche hat grünes Laub.


berlinberlin63 
Fragesteller
 11.05.2019, 22:01

Dann bin ich wohl farbenblind...

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Bitterkraut  11.05.2019, 22:12
@berlinberlin63

Nein, du bist nur auf den Wortteil "Rot" reingefallen.

Das sagt Wikipedia: Der Namensteil „Rot“ bezieht sich auf die leicht rötliche Färbung des Holzes.

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ThomasJNewton  12.05.2019, 20:13
@Bitterkraut

Rotbuche auch im Gegensatz zur Weißbuche=Hainbuche, die mit Birken und Haseln verwandt ist.

Upps, sollte an den Fragesteller gehen.

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Die Rotbuche ist grün. Du meinst die Blutbuche, die betreibt auch Photosynthese.

Sie hat Chlorophyll in den Blättern, aber noch mehr roten Farbstoff, der überlagert den grünen Farbstoff, neutalisiert ihn aber nicht.

Pflanzen, die keine Photosynthe betreiben gibts kaum, und die sind weiß, Albinos quasi. Diese Pflanzen ernähren sich parasitär von Pilzen. Der Fichtenspargel ist so eine Pflanze. Googel den mal.


Pomophilus  11.05.2019, 22:45

Wollte gerade besserwisserisch schreiben, dass es manchmal auch symbiontisch sein kann, wenn Pflanzen kein Chlorophyll haben, aber mein Beispiel gilt mittlerweile auch als Parasit:

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Vogel-Nestwurz

Wie hat sich die Welt verändert!!

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