Beispiele paradoxe Intervention im Kindergarten?

3 Antworten

In deinem Beispiel wäre die paradoxe Intervention dem Kind solange zu verbieten den gruppenraum zu betreten bis es draußen Dreirad gefahren ist.

Mit dem Mädchen rausgehen und Dreirad fahren...alleine. Bis ihm langweilig ist und wieder drinnen Spielen möchte

Hallo Batnaos!

Bei diesen knappen Vorgaben kann es nur eine simple Variante einer paradoxen Intervention sein, die mir möglich scheint:

Das Mädchen erhält den ernstzunehmenden Vorschlag, unter keinen Umständen in den Gruppenraum zu kommen, bevor es nicht im Hof solange Dreirad gefahren ist, bis es nicht mehr kann.

Welche merkwürdige Frage...

gufrastella


Batnaos 
Fragesteller
 24.02.2023, 19:34

Das ist eine grandiose Idee... vielen Dank. Mir wollte zu diesem Beispiel einfach nichts einfallen. Klasse

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Batnaos 
Fragesteller
 25.02.2023, 09:20
@gufrastella

Ich bin grad am Ende meines Grundstudiums in Psychologie... das Thema ist grad mitunter paradoxe Interventionen.total interessant... ich mag ja verrückte Dinge bzw.eine andere Herangehensweisen als üblich. Sie sind oft so viel entspannter und erzeugen weniger Stress wie ich finde.

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gufrastella  25.02.2023, 09:39
@Batnaos

Danke für deine Erläuterung. Paradoxe Interventionen würde ich nicht als verrückte Dinge bezeichnen. Wie alle Interventionen sollten sie genau überlegt angewendet werden.

Dein Interesse an unüblichen Sicht- und Herangehensweisen finde ich nützlich und dem Wissensdrang entsprechend, der mit jeder Art von Studium einhergehen sollte.

Auch für mich steht allerdings die Frage danach, für wen sich Nutzen (z.B. " entspannter und erzeugen weniger Stress") und Schaden ergibt, immer im Vordergrund. 👍

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gufrastella  25.02.2023, 09:45
@gufrastella

Schaden wäre z.B. für das Kind, das es sich verschaukelt vorkäme oder dass die Gruppe das Vorgehen dem Kind als "Extrawurst-Bekommen" anlastet.

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Batnaos 
Fragesteller
 25.02.2023, 09:57
@gufrastella

Deine Gedanken teile ich absolut. Ich finde paradoxe intervention in dem Punkt hilfreich wenn ein Gespräch zu keinem Ergebnis kommt. Ich nehm jetzt mal die Situation das sich ein schreienden Kind im Supermarkt auf den Boden wirft und unbedingt diese Schokolade haben Will. Beruhigende Worte im ersten Versuch zeigten keine Wirkung. Was allerdings Wirkung hatte ist das sich der Elternteil auch auf den Boden warf und rumgebrüllt hat ... das Kind selbst war überrascht und hörte auf zu weinen. Vielleicht hatte es dem Kind in dem Moment den Spiegel vorgesetzt wie es selbst wirkte da unten auf dem Boden. Die Anspannung war gelöst.

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Batnaos 
Fragesteller
 25.02.2023, 10:01
@gufrastella

Nach dem Anwenden solch einer Aktion finde ich eine Erklärung gegenüber dem Kind sinnvoll warum man das so gemacht hat.

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gufrastella  25.02.2023, 10:42
@Batnaos

Bei deinem Beispiel ist Verblüffung über die durch jemanden, dem diese Rolle als "trotziges Kind" normalerweise nicht zukommt, gespiegelte Handlung die hilfreiche Intervention gewesen, die nach Watzlawik wahrscheinlich auf der Umdeutung beruht.

Eine paradoxe Intervention nach Selvini-Palazzoli ist natürlich viel komplexer und beruht auf der Symptomverschreibung (mein Beispiel).

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gufrastella  25.02.2023, 10:42
@Batnaos

Begründungen und Erklärungen sind wichtig im pädagogischen Prozess, keine Frage.

Wie würde die Erklärung in deinem Beispiel denn lauten?

Erklärungen heben den paradoxen Effekt aber meist wieder auf.

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