Autismus und eine 40h Woche?

Ich bin durch das Studium nur durchgekommen, weil es klar strukturiert war und die Studiengruppe klein und über 4 Jahre konstant.

Ich habe meist freiberuflich gearbeitet und konnte mir meine Zeit frei einteilen, anstrengend war es IMMER und ich wusste nie warum.

In den letzten Jahren war ich auch angestellt, zweimal mit 2/3-Stelle, einmal mit einer halben, und trotzdem bin ich am Ende des Tages meist so erschöpft, dass ich mit Sachen einschlafe,

Nur regelmäßiger Sport hilft, stärkende Freundschaften und ein oder zwei Partner, die mich eben so annehmen. Mit den Jahren haben wir das gelernt.

Ob ich allein leben könnte, weiß ich nicht.

Ich bin Autist (mit fachärztlicher Diagnose!) und mittlerweile in Rente.

Bis dahin war ich von meinem vierzehnten Lebensjahr an immer am ersten Arbeitsmarkt tätig und das meistens mit mehr als 40 Stunden in der Woche. Dabei habe ich, da ich erst im Alter von 55 Jahren diagnostiziert wurde, instinktiv Arbeitsbedingungen geschaffen, die es mir ermöglichten, trotz meiner Beeinträchtigungen das durchzuhalten.

Allerdings war ich beruflich sehr gut, was dazu führte, dass so manche meiner Eigenarten toleriert wurden.

So gesehen war es eine Win-Win-Situation, wenngleich mir das damals oft gar nicht so bewusst war und erst jetzt im Nachhinein von mir so wahrgenommen wird.

Ich habe eine Vollzeitausbildung gemacht und zwei abgeschlossene Studiengänge. Ich arbeite mittlerweile nicht mehr und bin berentet. Mein Mann mit AS geht Vollzeit arbeiten. Er hat mit Umgebungsreizen weit weniger Schwierigkeiten.

Ich habe andere Erkrankungen und kann auch nur 30h die Woche arbeiten. Ich habe eine Ausbildung gemacht, in einer sozialen Einrichtung. Dort hat man mir entsprechende kürzere Arbeitszeiten eingeräumt.

Fachfrau Betreuung ca 42h Woche
Je nach dienst 3-12 Stunden am Tag bis max ca 6 Tage am Stück. Hab ne Ausbildung und ja is teilweise schon hart. Und ja bin auch Autistin