Arbeiten im Callcenter, welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?

4 Antworten

Ich arbeitete bis vor 2 Wochen in einem Callcenter. 30 Stunden die Woche, Stundenlohn 7,21 € und Hin- und Rückfahrt 60 km Autofahrt. In 7 Stunden mit (HSE 24) und Klingelgruppe zu Spitzenzeiten 14 Anrufe in einer halben Stunde und in 7 Stunden hast u dann schon mal 130 Anrufe und das in einer Zeit von 17-0 Uhr. Wahnsinn.

Dann durftest du nicht 1 min zu spät in die Leitung oder aus der Pause kommen, wird dir sofort von deinem Lohn abgezogen.... Also hast du nicht 15 min Zeit zum Essen, sondern bloß 12, weil du den Rückweg mit einrechnen musst, damit du nach 14,59 min wieder In er Leitung bist. Krass. Voll der Druck...

Du musstest dich VOR deiner Arbeitszeit über Neuerungen etc. informieren, wenn du mal 2 Wochen im Urlaub oder krank warst. Das müsste zur Arbeitszeit gehören. Kann nicht sein das man sich 8:45 Uhr über alles informieren muss, wenn Arbeitszeit um 9 losgeht.....

Und dann werden in Regelmäigen Abständen Gespräche abgehört.

Fertig. Callcenter: Nie wieder.

Was hast Du anderes erwartet?

Bezahlung liegt unter 8.50 EUR. Sofern eine Provision geboten wird, musst Du ranklotzen, wie es nur geht, damit Du auf einen ordentlichen Schnitt kommst. Da werden auch schon mal Wiedervorlagen verschoben, obwohl schon mal das Scheitern des Kundenkontakts offensichtlich ist. Gleichzeitig macht das den Schnitt der Kollegen kaputt.

Telefonate mit Kunden werden mitgehört. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, über Headsets Gespräche mit Kollegen mitzuhören.

Outbound-Telefonate sind z.T. sehr aggressiv (eben, weil Quote gemacht werden muss).

Wenn schon, dann lieber Inbound-Telefonate, z.B. Service-Hotlines bei Mobilfunbkanbietern.

Aber welche Firma arbeitet nicht mit CallCentern zusammen. Sogar Deutsche Post und DHL sind bei einem ausländischen CallCenter, meine Erfahrungen sagen, dass diese Mitarbeiter alle keine Ahnung haben und Probleme vor Ort nicht beheben können.

Die Teamleiter sind nur unwesentlich länger als Du dort.

Es gibt nur wenige CSA's, die längere zeit dort arbeiten, trotzdem gibt es kein Personalproblem. Zeitarbeitsfirmen sorgen da schon rechtzeitig für Nachschub.


Nachtflug  11.12.2014, 20:09

Auch für Inbound-Agenten ist es ein gnadenloser Stress. Und das nicht nur, weil man es sehr häufig mit verärgerten, schimpfenden Kunden zu tun hat.

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Die Arbeit in einem Callcenter habe ich mir gottseidank erspart. Aber ich weiß, dass das kein Spaziergang ist. Du musst jederzeit freundlich sein, auch wenn Du von einem verärgerten Anrufer völlig weichgenervt wurdest. Aus Deiner Kabine kommst Du nur für einen Toilettengang raus, wenn Du Deine Anrufe hinterher superschnell und erfolgreich hinter Dich gebracht hast.

Die ACD-Anlage sperichert sämtliche Anrufe, und hinterher wird man auch noch zur Rechenschaft gezogen.

Ich weiß das nur, weil ich ein paar Jahre diese ACD-Kontroll-Anlagen verkauft habe, bis ich beschlossen habe, eine sinnvollere Arbeit anzunehmen.


BuddyOverstreet  11.12.2014, 20:09
kommst Du nur für einen Toilettengang raus

das stimmt nicht. Es sind gesetzlich "Bildschirmpausen" vorgeschrieben.

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Nachtflug  11.12.2014, 20:10
@BuddyOverstreet

Vergiss es. Die Gesetze interessieren niemanden. Wer sich beschwert, kann gleich wieder nach Hause gehen.

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BuddyOverstreet  11.12.2014, 20:19
@Nachtflug

Ich bin da seinerzeit über eine Zeitarbeitsfirma "reingerutscht", Telefonate mit Arztpraxen und Ärzten. Befristet für wenige Monate, "Arbeitgeber" war u.a. Bayer-Schering. Beworben wurden diverse Medikamente, z.B. Tilidin und Levitra.

Danach habe ich bei zwei anderen CallCentern telefoniert (ohne Zeitarbeitsfirma), Arbeitgeber waren Vodafone, congstar, Lavazza, Weltbild und Aral.

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Also ich war dort mal in der Studentenzeit und zur Aushilfe. Nie wieder.

Die Bezahlung schlecht und auch der Umgang untereinander war nicht gut. Dazu kam noch der viele Stress. Also für mich steht fest, nie wieder.