Ist es notwendig weiß zu streichen wenn der Putz auch schon weiß ist?

4 Antworten

Das kommt wirklich auf Deinen Außenputz an.

Wenn Ihr z.B. einen richtigen, dicken Edelkratzputz in weiß habt, dann wäre jeder Anstrich falsch, der soll nämlich die nächsten Jahrzehnte absanden, um sauber zu bleiben und den Algen keinen Halt zu bieten.

Bei einem Anstrich hättet Ihr jedoch auf dem Dickputz eine Schwarte, die beim Ablösen bzw. Abfrieren (!) gleich mehrere Millimeter des schönen Putzes mitreißen würde. Mit Kondensatbildung hinder dem Anstrich müßte man zudem auch noch rechnen.

Ein Dünnputz hingegen ist weiter nichts als ein abgemagerter Anstrich mit einigen groben Sandkörnchen. Bindemittel können sowohl ein besonders vergütetes Kalk-Zementgemisch wie auch Wasserglas (bei Silikatputzen) oder Kunststoffdispersion (die älteste Variante der Dünnputze) sein. Auch die Silikatputze beinhalten allerdings Stützdispersionen u.ä. im Eimer.

Warum die lange Erklärung?

Dünnputze verhalten sich verständlicherweise wie Anstriche, auf den Kuppen der Sandkörnchen verschwindet die Farbe also am schnellsten (Kuppenflucht). Das passiert bei einem guten Material deutlich sichtbar so etwa bis zum zehnten Jahr, bei einem kalk-zement-gebundenen Dünnputz allerdings häufig eher.

Ein kalk-zement-gebundener Dünnputz sollte aus Gründen der Stabilität also möglichst überstrichen werden. Der Anstrich, möglichst mit einer Silikatfarbe, verfestigt den Untergrund, egalisiert evtl. Farbdifferenzen in der Fläche und verhilft dem dünnen Putz zu weit längerem Leben.

Ein nochmals mit Silikatfarbe überstrichener Silikatputz hat dann zumindest eine bessere Überdeckung der Zuschlagstoffe und längere Zeit eine gute Optik. Ohne Kunststoffanteil gibt es das allerdings nur selten.

Kommt auf den Putz an: Ein Silikatputz muss nichtmehr gestrichen werden. Kalk- und Zementputze neigen aber dazu "abzustauben" d.h. es lösen sich feine Teile von der Oberfläche und es gibt eine gewisse Staubentwicklung. Deshalbist es sinnvoll die Oberfläche mit Farbe zu schützen.

Notwendig ist es nicht. Wenn du einen "Münchner Rauhputz" gemacht hast, ist die Oberfläche sehr rau und strukturiert. Hier setzt sich der Staub rein. Außerdem, jeder Putz bekommt microfeine Risse. Wenn man also nochmal drüberstreicht werden die feinen Poren geschlossen und die Risse überdeckt. Der Staub setzt sich nicht so leicht an und bei Regen ist die Oberfläche dichter. Ist also schon vorteilhaft, wenn man nochmals drüberstreicht. Muss aber nicht sein.

Ist der Putz neu aufgebracht worden oder ist es der Btandsputz?**