Würdet ihr das verzeihen?
vor ein paarJahren stand bei uns auf einmal Polizei und Feuerwehr im Haus und hat das Haus wegen Einsturzgefahr evakuiert. Ich war zu dem Zeitpunkt krank, finanziell schlecht gestellt, hatte Freunde ( dachte ich ) und Familie ( dachte ich ). Ich war nächsten Morgen beim Sozialamt für Obdachlose und bekam einen Brief mit der Übernahme der Kosten einer bestimmten Einrichtung für obdachlose Frauen. Dort angekommen sagte man mir, dass alles voll sei und man mich nicht aufnehmen könne. Da das Sozialamt dann schon geschlossen hatte, rief ich in meiner Not bei einem Verlag an, der Zeitungen druckt, die Obdachlose verkaufen und schilderte, was passiert ist. Mir wurde gesagt, dass das Sozialamt für Obdachlose täglich mehrere hundert ( ! ) Obdachlosen solch einen Schein in die Hand drückt, obwohl die ganz genau wissen, dass es keine freien Plätze in den Einrichtungen gibt. Ich fragte bei Freunden und Familie, ob diese mich entweder aufnehmen könnten oder mir beispielsweise ein Bett in der Jugendherberge für 14 Tage bezahlen könnten. Es muss ja nicht gleich ein Hotelzimmer sein und es muss auch nicht Bargeld sein. Nachdem ich überall „nein“ zu hören bekam, fragte ich nach dem Keller, um dort zu wohnen. Auch das gab man mir nicht. Meine Frage nun : würdet ihr so etwas verzeihen? Die Leute sind alle wieder angekommen und fragen „kannst du mal…..“. Wenn möglich, begründet eure Antwort
Das Ergebnis basiert auf 31 Abstimmungen
16 Antworten
Guten Morgen Kiwi 🥝 😘,
muss ehrlich gesagt sagen, dass mich das echt getroffen hat. Ich kann mir wahrscheinlich gar nicht vorstellen wie du dich in dieser Situation gefühlt hast. Ich denke mal, dass es auch niemand nachvollziehen kann, der sowas nicht selber mal erlebt hat.
Ich würde zum jetzigen Zeitpunkt wahrscheinlich auch meine Hände ins Feuer legen und darauf wetten, dass ich Freunde oder Bekannte habe, die mir Unterschlupf gewähren und mir in Notsituationen helfen. In wie weit diese Annahme richtig ist werde ich wahrscheinlich erst im „Fall wenn“ erfahren.
Diese ganze Sache, die du beschreibst, so traurig und ekelhaft sie ist, hat nur einen einzigen Vorteil. Du hast in ca. einem Tag erfahren wer deine wirklichen Freunde sind und wer nicht. Das schaffen manche Menschen in einem ganzen Leben nicht. Und trotzdem ist diese Erfahrung/Erkenntnis nicht schön und ich hätte dir gewünscht diese niemals machen zu müssen.
Ich muss hier mal Arthur Schopenhauer zitieren, der gesagt hat:
„Vergeben und vergessen heißt gemachte, kostbare Erfahrung zum Fenster hinauszuwerfen.“
🤗😘🥝
In der Not zeigt sich wer die wahren Freunde sind, anscheinend war bei dir keiner dabei. Es ist doch vollkommen normal, das man sich in so einer Situation an Familie oder Freunde wendet, um Hilfe zu bekommen.
Meine Freunde könnten rund um die Uhr bei mir anklopfen wenn sie Hilfe brauchen, sie würden bestimmt auch Hilfe bekommen, dafür sind Freunde da. Platz ist in der kleinsten Hütte, da muss man dann halt ein paar Tage zusammenrücken.
Für mich wären diese Leute für alle Zeiten gestorben, so etwas könnte ich nicht verzeihen.
Das ist unmenschlich gewesen.
Ich würde den allen noch ein letztes Mal die Meinung sagen und einen Neustart versuchen. Sowas wäre für mich mein Notfallplan wenn ich in so eine Situation komme
Mich noch mit mein theoretischen ehemaligen besten Freunden zu treffen, und mich dann so Emotional aufzuregen um die Kraft zu haben nach Tschechien auszuwandern und dort ein neues Leben anfangen. Das ist mein Plan
Prag ist sehr schön. Mein Favorit ist Warschau
Ist eigentlich irrelevant wohin aber Hauptsache raus aus diesem Land
Mir bleiben im großen und ganzen 2 Optionen.
Die erste wäre, ihnen nicht zu verzeihen. Allerdings bringt mich das nicht weiter. Auch wenn diese Option verständlich wäre, würde ich durch die Option mehr verlieren, als gewinnen.
Die zweite ist, ihnen zu vergeben. Das würde ich machen. Ich bin nicht besser, als die, die mich nicht aufnehmen würden. Ich würde an schlechten Tagen genauso handeln, da ich durch mein Asperger viel Zeit für mich brauche sonst bekomme ich eine Überreizung. Und ich tue nichts, was die Versorgung meiner Schwester gefährdet. Vielleicht haben sie ja andere Gründe. Und bringt es was, wenn ich ihnen das nachtrage? Außerdem verzeihe ich nicht nur, um den anderen einen Gefallen zu tun, sondern auch weil es für mich selbst gut ist.
Deswegen wäre ich eine Person, die das verzeiht. Wichtig ist, dass vergeben nicht bedeutet, dass ich es vergesse. Ich lerne daraus fürs nächste Mal.
Ich bin besser, als die, weil ich Freunde und Familie nicht hängen lasse. Wenn du durch eine Erkrankung viel Ruhe brauchst, ist das etwas Anderes. Da solltest du dir keinen Vorwurf machen
Danke für deinen Kommentar!