Wie kann ich jetzt Gas geben, dass ich nicht Zwangseingewiesen werde?

2 Antworten

Unter Gasgeben verstehe ich in deiner Situation, angebotene Hilfe in Anspruch zu nehmen, und eine Therapie auch wirklich durchzuziehen, selbst wenn es schwerfaellt. Bei jeder Huerde gleich hinzuschmeissen und sich wieder zuhause ins Bett verkriechen hilft dir nicht weiter.

Wenn es fuer dich sogar schon ein Problem darstellt, im Krankenhaus kein bauchfreies Top anziehen zu duerfen, so solltest du solches mimosenhaftes Verhalten mal ueberdenken. Du hast einen Schulabschluss und bist bald volljaehrig. Da solltest du auch mal an deine Zukunft denken, eine Ausbildung anstreben, etc., bevor du Zeit deines Lebens vom mickrigen Buergergeld leben musst. Du hast auch Reiseplaene und moechtest dir die Welt anschauen. Motivieren dich deine Wuensche denn garnicht, die Zaehne zusammenzubeissen und die stationaere Therapie durchzuziehen? Allein die Aussicht auf eine Zwangseinweisung und der Gedanke daran, einen Betreuer zu haben und keine eigenen Entscheidungen mehr faellen zu duerfen, wuerden mich dazu motivieren alles zu unternehmen, um solch eine Situation zu verhindern.

Denk an deine Zukunft und gib Gas. Alles Gute.


Larix123 
Fragesteller
 15.05.2024, 19:12

Danke, aber dein Text hört sich leider so an als wüsstest du nicht wie es ist eine Depression zu haben. Viele haben Träume oder Vorstellungen für die Zukunft aber man kann daran öfters nicht festhalten oder sich dazu motivieren.

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Schade zu hören, dass du so schlechte Erfahrungen in der stationären Klinik gemacht hast.

Es ist verständlich, dass es schwer war, den ganzen Tag an einem unbekannten Ort mit fremden Menschen zu verbringen, besonders angesichts deiner sonstigen Probleme.

Allerdings kann dir dieser Schock auch in der Tagesklinik begegnen. Veränderungen machen einem oft Angst und unsicher. Es braucht Mut und Ehrgeiz, nicht gleich wieder zur Tür hinaus zu gehen. Was dir helfen könnte, wäre, dir Leute zu suchen, mit denen du dich gut verstehst. Mit denen es Spass macht, Zeit zu verbringen. Sei dir bewusst, dass dort zunächst fremde Leute sind, die du aber kennenlernen kannst.

Was ich sonst noch kenne, wäre, einen Vertrag mit dir selbst zu machen, schriftlich natürlich. In diesem Vertrag verpflichtest du dich, die ersten zwei Wochen der Tagesklinik immer zu besuchen, selbst wenn es noch so streng und mühsam ist.

Als Letztes musst du deine Therapie ernst nehmen. Sei ehrlich zu deiner Therapeutin. Wenn sie dir aufträgt, jeden Tag etwas zu machen, dann mach es auch. Stell dir einen Wecker dafür, wenn nötig. Du kannst Gas geben, indem du einfach aktiv bist, auch wenn es manchmal sinnlos erscheint oder du keine Lust hast. Ausserdem sei nicht zu streng mit dir selbst, wenn es mal einen Tag nicht funktioniert. Auch solche Tage braucht es im Leben. Wichtig ist, nach vorne zu schauen.

Zieh es durch, du bist deines Glückes Schmied.