Warum wird es als schlecht angesehen, wenn man keine Freunde hat?

Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen

Das liegt daran, dass... 62%
Keine Ahnung. 38%

7 Antworten

Das liegt daran, dass...

... die Spezies Homo Sapiens ein Herdentier ist, genau wie jedes andere Säugetier auch. Hierin unterscheiden wir uns weder von nahen noch von fernen Verwandten im System des Lebens.

Herdentiere benötigen den Kontakt zur Herde/zum Rudel/zum Haufen zum überleben - sprich: Sie benötigen den sozialen Kontakt zu gleichartigen Tieren - oder zur Not zu anderen Lebewesen gleich welcher Art.

Daher kommen auch die dörflichhen Gemeinschaften der früheren Jahrtausende, sowie Großfamilien früherer Jahrhunderte und heutiger Kulturen.

Dieser soziale kontakt wird als "normal" angesehen und ist genetisch tief und fest in jedem Säugetier verankert - und spiegelt sich daher auch in den Ansichten der Menschen wieder.

Ein "normaler" Mensch hat entweder im Kreise seiner Familie zu leben - oder einen Freundeskreis zu haben. Jene, bei welchen dies nicht der Fall ist, werden als Eigenbrötler, Aussenseiter, Sonderlinge und damit als "Schädling" für die Herde wahrgenommen.

Lassen sich diese Menschen nicht integrieren, dann werden diese noch weiter ausgegrenzt und ausgesondert. Denn wer keine Freunde (und keine Familie) hat, muss einfach schlecht sein.

Wir sehen - dieses Verhalten steckt ganz tief in uns drin, und ist als Angerörigen der Spezies "Homo Sapiens" auch nicht von uns dividierbar.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Menschlichkeit ist mein persönlicher Grundsatz!
Das liegt daran, dass...

... man sich vermutlich zuerst mal nach den Gründen dafür fragt und dann eher zu dem Schluss kommt, dass diese Person womöglich unbeliebt, unnahbar, kompliziert oder einfach doof sein muss. Auf die Idee, dass diese Person ein Einzelgänger sein könnte, der überhaupt keine Freunde will oder keinen Wert darauf legt, z.B. wg. schlechter Erfahrungen oder großen Enttäuschungen, kommen die wenigsten.

Das liegt daran, dass...

Nun, ein Mensch ohne soziale Beziehungen verkümmert. Darüber gibt es mehr als genügend Studien. Und so ganz ohne Freunde (wobei man Freund durchaus erstmal definieren müsste) lebt es sich auf Dauer sehr einsam.

Irgendwann sind keine Eltern, Geschwister oder sonst wer da und dann? Dir geht es vielleicht mal nicht so gut, man wird ja auch älter, selbst wenn man in frühen Jahren nicht darüber nachdenken mag.

Und dann ist die Frage, von wo bekomme ich Unterstützung oder Hilfe, wenn es niemanden gibt? Mit wem kann ich reden? Wo führt mich das alles hin? Und will ich das im Leben?

Jedem seine Entscheidung, aber ohne Freunde und mehr oder weniger gute Bekannte lebt es sich eben einsam.

Wissensheld310 
Fragesteller
 02.05.2024, 11:24

Arbeitskollegen.

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Matahleo  02.05.2024, 11:25

Ja, sind halt Kollegen - und wenn die Arbeit mal nicht ist, sind sie auch nicht da. Das kenne ich aus eigener Erfahrung

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Das liegt daran, dass...

... der Mensch als soziales Wesen konzipiert ist und die Leute sich wirklich schwer damit tun zu begreifen, dass es Leute gibt, die eben keinen intensiveren Kontakt zu ihren Mitmenschen wünschen.

Bei mir beispielsweise dauert dieser Kampf bereits gute 30 Jahre. Immer wieder kommen Menschendarsteller aus ihren Löchern gekrochen, die mir weismachen wollen, ich wäre unbedingt auf soziale Interaktion über das notwendige Maß hinaus angewiesen. Da fehlt es, wie in vielen Angelegenheiten im Übrigen, an der Fähigkeit, rational zu denken.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin diagnostizierter Asperger-Autist
orangade  02.05.2024, 18:42
Bin diagnostizierter Asperger-Autist

Erklärt deine Antwort.

Du gehörst zu einer Minderheit.

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Desparativum  02.05.2024, 18:57
@orangade
Erklärt deine Antwort.

So soll es sein.

Du gehörst zu einer Minderheit.

Ganz bestimmt.

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Das liegt daran, dass...

Freunde sind ein Statussymbol - genau wie leider viele andere Dinge in unserer Gesellschaft, die eigentlich nicht notwendig wären.

Wer den Konzepten der Gesellschaft nicht folgt, wie z.B. ja auch diesem "Studienabschluss-guter Job-Ehepartner-Haus-Garten-zwei Kinder-zwei Autos-zwei Urlaube im Jahr" - Ding, wird angesehen, als ob er/sie nicht gut genug sei, um dies alles zu erreichen.

Dabei braucht der Mensch eigentlich nur eins: Die Gottsuche. Aber dafür braucht es echten, eigenständigen Geist, den die meisten nicht haben.

: )

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung