Hund hat Panik in neuer Wohnung, wie verhalten?

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Also noch vier Monaten sollte sie sich eigentlich an die Alltagsgeräusche gewöhnt haben. Da muss etwas passiert sein das der Hund völlig falsch verknüpft hat.

Das kann man halt von weitem auch nicht sagen woran es genau liegt. Dann musst du den Hund sehr genau beobachten. Wenn er schon Panik bekommt und weg läuft ist es zu spät. Du musst den Moment sehen wo der Hund aufmerksam beziehungsweise unruhig wird. Das kann ein Drehen der Ohren sein, ein über die Lippen lecken, also ganz subtile Dinge. Wenn sie schon anfängt zu hecheln ist es zu spät. Was genau passiert in diesem Moment? Welches Geräusch ertönt in diesem Moment? Kannst du das Geräusch reproduzieren?

Denk nach ob dir irgendwas einfällt was passiert sein könnte.

Und wenn du die Situationen, Geräusche herausgefunden hast auf die der Hund reagiert dann beginnt das gezielte Training.

Also zum Beispiel das Wasser. Die Situation lässt sich ja leicht nachstellen.

Dann holst du den Hund in die Küche, stellst Wasser auf den Herd, benimmst dich aber ganz normal. Aber sorg dafür dass er nicht abhauen kann. Dann nimmst du eine Schüssel mit ganz tollen Leckerchen, also gebratenes Putenschnitzel oder was auch immer - Setz dich soweit wie möglich Vom Herd entfernt hin, und wirft dem Hund Leckerchen zu. Sorgt dafür dass das Wasser nur leicht kocht also nicht richtig sprudelt. Der Hund hört das immer noch. Ab und so stehst du auf gehst zum Herd guckst in den Topf, sprich mit deinem Hund. Ganz ruhig so als ob es das normalste auf der Welt wäre.“ Da kocht ein bisschen Wasser, da kommen jetzt leckere Würstchen rein und so weiter und so weiter.“ Völlig egal was du erzählst, Hauptsache deine Stimme bleibt ruhig und gelassen. Dann drehst du dich wieder um wirft ein paar Leckerchen, setz dich wieder hin. Der Hund wird dich beobachten. Deine Körpersprache deine Ausstrahlung und deine Gelassenheit ist wichtig. Wenn der Stress für den Hund zu groß wird dann bricht das Experiment ab. Stell das Wasser aus, lass den Hund noch einen Moment in der Küche, Fütter ihn weiter mit Leckerlis. Und dann lässt du ihn aus der Küche und tust so als wäre alles ganz normal. Wenn er dann weg rennt und sich irgendwo verkriecht dann lass ihn.

Solche Dinge muss man einfach wirklich gezielt üben. Auch bei den Geräuschen die die Nachbarn machen. Wenn jemand im Treppenhaus ist und dein Hund hat Angst, dann geh zur Tür mach die Tür einen Spalt auf guck ins Treppenhaus, Zähl bis zehn und mach die Tür wieder zu. Dann drehst du dich um sagst zu dem Hund „es ist alles in Ordnung“ Und dann gehst du wieder und setz dich irgendwo aufs Sofa. Und das machst du jedes Mal. Wenn draußen ein Geräusch ist, schau dahin wo der Hund hin schaut, also aus dem Fenster oder zur Eingangstür, und da gehst du hin und schaust raus.

Du musst dem Hund signalisieren“ Ja ich habe das Geräusch gehört, ich kümmere mich darum, du musst dir keine Sorgen machen“

Das ist die Grundeinstellung und die Haltung die du an den Tag legen musst. Und da Hunde durch beobachten lernen, wird er ganz genau zuschauen was du machst. Und wenn du ruhig und gelassen bleibst und dieses Geräusch als langweilig einstufst, dann wird sich auch der Hund beruhigen

Dauert halt immer alles eine Weile und geht nicht von heute auf morgen.

Ich denke der Hund braucht jetzt jemanden an dem er sich orientieren kann. Das hat er früher an dem zweiten Hund gemacht - Aber jetzt braucht er dich und du bist gefordert.

Wende dich an einen seriösen hundetherapeuten, der mit deinem hund eine verhaltenstherapie macht. das kostet zwar im moment sehr viel geld, aber du lernst deinen hund besser verstehen. Bei einer lebenserwartung von 10-15jahren deines hundes, habt ihr's beide miteinander besser!

wenn du dein hund wirklich liebst, und seine lebensqualität verbessern willst, muss es dir das geld wert sein!

wenn du zuwartest: das problem wird sich verfestigen.-> stress für euch beide -> therapie geht länger -> kostet mehr geld!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Mein Gedanke: vielleicht mal bei Hundetrainern erkundigen,was die meinen, wie man helfen kann? Also wie- und ob?

Meine Schwägerin hat vor Jahren den Hund von den Schwiegereltern aus den Ausland mit nach BRD gebracht.

Der kannte außer seinem Garten damals nix , sie hatten ihm auch nichts beigebracht. Dann starben sie fix hintereinander und da war dieser eigentlich liebe Schöferhund, der aber nix und niemanden in der Welt kannte.

Erst hatte er dann hier in Dland vor allem totale Panik.. dann wurde er auch mal aggro.. sie sind dann zu den Trainer, den sie von ihren eigenen Hunden vorher schon kannten, frag mich jetzt nicht, was genau die machten.

Auf jeden Fall hat es sein Selbstbewusstsein auf und diese totale Unsicherheit in der fremden Umgebung sehr gut abgebaut.

So gut, dass er nachher sogar mit den Nachbarkids im nahen Wald Spazierengehen konnte.