Mein Tipp: Übersetze noch einmal eure letzten beiden Lektionstexte. So wiederholst du gleichzeitig die Vokabeln und die neue Grammatik. Du könntest dir vor dem Übersetzen alle nicht gewussten Vokabeln im Text markieren. Während des Übersetzens schlägst du sie dann nach.

Schau dir nach dem Übersetzen noch einmal den markierten Text an und gehe noch einmal die Wörter durch. Du wirst feststellen, dass du dich an deutlich mehr erinnern wirst, als du denkst !! (Du hast die Vokabel nämlich dann in einem sinnvollen Zusammenhang angewendet.)

Ähnlich kannst du dir während des Übersetzens in einer anderen Farbe alle Sätze markieren, in denen die neue Grammatik auftaucht, und dir diese später noch einmal als Beispielsätze anschauen.

Viel Erfolg morgen!

Noch ein kleiner Tipp: Wenn du ein Substantiv nachschlägst, dekliniere es einmal gedanklich im Singular und Plural. Dadurch arbeitest du aktiv mit dem Wort und übst gleichzeitig deklinieren.

LG

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Hallo,

man kann auch alles übertreiben ... "par là" lässt sich zum Beispiel am besten mit einer Zeigegeste erklären .... Naja, hier noch zwei Vorschläge:

s'arrêter: Au panneau stop, il faut s'arrêter. Mais si tu ne t'arrêtes pas, c'est la police qui t'arrête (... und dann geh's in den Arrest! Und da kommst du nicht mehr so schnell raus ...)

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Von User:Ibagli - Eigenes Werk, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=946686

casser / cassé: Wer was kaputt macht, muss das bezahlen und wird zur Kasse gebeten!

Vielleicht noch zu avancer: Avanti! Avanti! Avancez svp! (ansonsten siehe ymarc)

Und zu rétroviseur: Wer's retro mag, schaut gern zurück!

Und zu propriétaire: Das Adjektiv proprietär bedeutet in Eigentum befindlich. Es wird für Soft- und Hardware, die auf herstellerspezifischen, nicht veröffentlichten Verfahren basiert, verwendet, um diese zu freier Software und freier Hardware abzugrenzen. Das Substantiv Proprietär bedeutet Eigentümer (der Proprietär = der Eigentümer). Es wird in den Rechtswissenschaften in dieser Bedeutung verwendet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Propriet%C3%A4r

Zu propriétaire kannst du auch einen schlechten guten Wortwitz machen:

A: J'aime ma propre maison. B: Alors, pourquoi elle est sale? A: Parce qu'elle n'est pas ma maison propre.

LG

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Hallo,

sieht so weit eigentlich alles gut aus - zumal die Wahl einer passenden Zukunftsform nicht immer ein Entweder-oder ist, da es viele Kontexte gibt, in denen zum Beispiel going to und will möglich sind, ohne dass sich der Sinn des Satzes großartig verändert. Bei der zweiten Übung hätte ich allerdings als Erstes "I won't accept" genommen, da es sich hier m.E. eher um eine Weigerung handelt, was typischerweise mit won't ausgedrückt wird. Auch bei Satz 3 in der Übung 12 hätte ich eher das will-Future gewählt, da hier m.E. die modale Färbung der Zukunft überwiegt (= Warnung). Und schließlich ist es im Englischen - entgegen der landläufigen Meinung deutscher Lehrbücher - üblich, nach "hope" ein Present statt eines Futurs zu verwenden.

LG

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Hallo,

eine Sprache gilt als "tot", wenn sie nicht mehr als Muttersprache gelernt wird. Obwohl es auch heute noch Menschen gibt, die Latein sprechen (können), haben sie Latein aber in der Regel erst nach ihrer Muttersprache gelernt. Dadurch verändert sich auch die Grammatik nicht mehr - im Unterschied zu anderen natürlichen Sprachen, deren Grammatik sich im Laufe der Zeit immer weiter entwickelt und dadurch verändert.

Spannend ist, dass sogar der lateinische Wortschatz noch weiterwächst, da der Papst jedes Jahr Texte in Latein (= Enzyklika) veröffentlicht und da es in diesen um aktuelle Themen geht, muss also hin und wieder ein neues Wort geprägt werden für die Dinge, die die Menschen im alten Rom noch gar nicht kannten.

Manchmal werden sogar tote Sprachen wieder zum Leben erweckt! Das ist zum Beispiel mit dem Hebräischen passiert, das jahrhundertelang nur Sprache der jüdischen Religion war, aber nicht als Muttersprache gelernt wurde - bis zur Staatsgründung Israels. Seitdem gibt es auch wieder hebräische Muttersprachler*innen und die Sprache ist quasi von den Toten auferstanden.

Dasselbe passiert übrigens zur Zeit auch mit dem Manx und dem Kornischen . zwei keltische Sprachen, die im UK gesprochen wurden (auf der Isle of Man und in Cornwall) und jetzt wieder von einigen Kindern als Muttersprache erworben wird.

LG

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Hallo,

an deinem Satz ist nichts einzuwenden! Ich wundere mich daher, dass du ihn als Fehler angestrichen bekommen hast .... Es ist durchaus möglich eine absolute Partizipialkonstruktion zu verwenden, selbst wenn das logische Subjekt des Partizips im übergeordneten Satz wieder aufgegriffen wird. Vielleicht hat sich deine Lehrerein daran gestört, dass du die Mutter mit "elle" wieder aufgreifst, was aber kein Fehler ist. Vielleicht hätte ihr der Satz besser gefallen, wenn du statt "elle" "celle-ci" verwendet hättest.

LG

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Hallo,

wenn ich deine Frage richtig verstanden habe, willst du wissen, ob man in reported speech bzw. indirect speech "tomorrow" durch "the next day" ersetzt.

Antwort: Kommt darauf an! Worauf? -> Wenn du noch am selben Tag wiedergibst, was dir jemand erzählt hat, musst du "tomorrow" nicht relativieren, wenn du es jedoch an einem anderen Tag wiedergibst, musst du "tomorrow" relativieren, da das "morgen" der direkten Rede sich auf einen anderen Tag bezieht als das "morgen" des Tages der Wiedergabe.

Beispiel:

Jemand sagt: "I'm going out tomorrow."

Wenn du diese Information noch am selben Tag weitergibst, musst du nichts verändern, da mit "tomorrow" immer noch derselbe Tag gemeint ist:

-> They said they were going out tomorrow.

Wenn du diese Information jedoch an einem anderen Tag wiedergibst, musst du "tomorrow" sinngemäß verändern, in der Regel indem du es durch "the next day" oder "the following day" ersetzt.

Zum Beispiel:

-> Last week, they said they were going out the next day.

Sinngemäß gilt das natürlich auch für andere Zeit- und Ortsangaben. Beispiel:

"I'm going out tonight."

Wiedergabe am selben Tag: They said they were going out tonight.

Wiedergabe an einem anderen Tag: They said they were going out that evening.

"I met her yesetrday."

Wiedergabe am selben Tag: They said they (had) met her yesterday.

Wiedergabe an einem anderen Tag: They said they (had) met her the day before.

Entgegen der typischerweise gelehrten Regel, dass man ein Past Simple zu Past Perfect machen muss, ist das nicht nötig, wenn aus dem Kontext heraus klar ist, dass der/die Sprecher*in in der wörtlichen Rede kein Present Simple verwendet haben kann.

Hoffe, das hilft dir weiter.

LG

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Hallo,

ein tolles Lateinbuch - gerade zum Selbstlernen - ist "Lingua Latina per se illustrata" von Hans H. Ørberg. Es gibt einen amerikanischen Youtuber, der mit diesem Werk Latein gelernt hat und auch ein großer Fan des Lateinsprechens ist! Er hat zum Beispiel jede Lektion als Video vertont und veröffentlicht darüber hinaus viele Videos in und über Latein. Hier der Link zu seinem Kanal:

https://www.youtube.com/@ScorpioMartianus

Und jetzt viel Spaß beim Lateinlernen - und Sprechen!

LG

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Hallo,

das PC "amore uxoris commotus" hast du wörtlich übersetzt, was okay ist. Aber dann haben sich ein paar Fehler eingeschlichen: constituere + Infinitiv (hier "adire") bedeutet "beschließen, etw. zu tun". Das -m bei Proserpinam ist natürlich nur die Akkusativ-Endung, die du nicht ins Deutsche übernehmen darfst - die Göttin heißt einfach Proserpina. Du hast außerdem das "et" zwischen "Proserpinam" und "Plutonem" nicht übersetzt. Der quod-Satz ist wieder okay.

Hier die korrekte Übersetzung:

Bewegt von der Liebe zu seiner Frau, beschloss Orpheus schließlich, Proserpina und Pluto, die Königin und den König über die Toten / der Verstorbenen, aufzusuchen, weil er Eurydike von ihnen zurückverlangen wollte.

Du kannst übrigens sogar auf die Übersetzung von "commotus" verzichten und einfach übersetzen:

Aus Liebe zu seiner Frau, beschloss Orpheus schließlich, Proserpina und Pluto, die Königin und den König über die Toten / der Verstorbenen, aufzusuchen, weil er Eurydike von ihnen zurückverlangen wollte.

LG

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Hallo,

Ich würde das wie folgt deuten:

Nachdem sich die Irrenärztin Frl. von Tahnd als irre Ärztin entpuppt hat, die wirklich glaubt, König Salomo sei ihr erschienen und in deren Händen sich jetzt nicht nur Möbius, Einstein und Newton befinden, sondern quasi das Schicksal der gesamten Welt liegt - sie hat sich ja Möbius' Formel aller möglichen Erfindungen verschafft -, ist Möbius auf ganzer Linie gescheitert: Nachdem er sich bemüht hat, alle Verbindungen, die er zur Außenwelt hatte, abzubrechen, und eigentlich davon ausgegangen ist, dass die Welt nun sicher sei, weil er seine Formel vernichtet hat und auch Einstein und Newton dazu überredet hat, ihn nicht an ihre jeweilige Regierung auszuliefern, muss er nun feststellen, dass sein gesamtes aufopferungsvolles Verhalten für die Katz war.

Für Frl. von Zahnd, die im Unterschied zu Möbius wirklich glaubt, Salomo spreche mit ihr und wolle, dass sie Möbius' Formel an sich bringe, ist Möbius also quasi zum Boten Salomos, zu dessen Stellvertreter und Erfüllungsgehilfen geworden. Daher die Identifizierung mit König Salomo.

Hoffe, das hilft dir weiter.

LG

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Hallo,

das PPP folgt immer der a-/o-Deklination! Die Endung -is ist dabei Dat.Pl. oder Abl.Pl.. Du kannst übrigens die Genitiv-Singular-Endung -is der 3. Deklination und die Endung -is der a-/o-Deklination auch dadurch auseinanderhalten, dass das -i- in der Gen.Sg.Endung kurz ist, in der Dat./Abl.Pl.-Endung dagegen lang! Sprich: Die Endungen sind nur oberflächlich gleich, denn der Unterschied (lang vs kurz) ist hörbar! Und wenn du einen Text liest, in dem alle langen Vokale durch einen Strich darüber markiert sind - was in vielen Lateinlehrbüchern der Fall ist -, kannst du die Endungen eigentlich nicht durcheinanderbringen.

LG

PS: Neben -is sind natürlich auch die Ausgänge -um und -i doppeldeutig - aber wenn du weißt, zu welcher Deklination ein Wort gehört, ist diese Doppeldeutigkeit in der Regel kein Problem.

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Hallo,

ich würde das Perfekt circuisti als gnomisches Perfekt betrachten, dadurch erklärt sich die präsentische Übersetzung "ziehst ... Kreise". Die Doppelung ciruiens circuisti geht nicht unter, denn sie findet sich wieder in "umkreisend die Bahn" und "ziehst Kreise". Der Relativsatz quae vitam habet ist hier umgewandelt worden in eine Apposition: "die Bahn, die eine des Lebens" = "die Bahn, die das Leben hat / hält" - gleichzeitig ist hier "una" quasi in diese Apposition verschoben worden. Sehr frei ist natürlich in der Übersetzung aus der Ortsangabe "in una via" ein Akkusativobjekt gemacht worden, was einem schon ein wenig Bauchschmerzen bereiten kann.

Auch schwierig ist das "um das All". Das Problem ließe sich lösen, wenn man omnia per apo koinou als Akkusativobjekt sowohl zu comprehendeno als auch zu circuisti auffasst.

Ich mache jetzt mal einen Übersetzungsvorschlag, von dem ich hoffe, dass er dir weiterhilft:

Oh Kraft der Weisheit, die du auf der einen Bahn, die das Leben hält, kreist und dabei (= "als Kreisende") alles umfasst.

Hoffe, das hilft dir weiter.

LG

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Hallo,

ich wundere mich ein wenig über deine Frage, weil ich dir erst gestern dazu etwas geschrieben habe ... Noch einmal: Du meinst vermutlich nicht "Nomen", sondern "Substantiv"! Zu den Nomina gehören alle Wortarten, die dekliniert werden können, also Substantive, Adjektive, Pronomina und Numeralia (Zahlwärter). Adjektive und Pronomina können Begleiter/Attribute zu Substantiven sein oder alleine stehen, im letzteren Fall verhalten sie sich substantivisch und können genauso gut das Bezugswort zu einem Partizip sein, wie "echte" Substantive. Beispiele:

pueris ridentibus - Bezugswort = Substantiv

omnibus ridentibus - Bezugswort = (substantiviertes) Adjektiv

nobis ridentibus - Bezugswort = Personalpronomen

illis ridentibus - Bezugswort = (substantivisches) Demonstrativpronomen

omnibus pueris ridentibus - Bezugswort = Substantiv (= pueris), das seinerseits mit einem Adjektivattribut (= omnibus) verbunden ist

illis pueris ridentibus - Bezugswort = Substantiv (= pueris), das seinerseits mit einem attributiven Demonstrativpronomen (= illis) verbunden ist

Im abl.abs. findest du immer ein Bezugswort in KNG-Kongruenz zum Partizip, beim PC kann dann ein Bezugswort fehlen, wenn das Partizip im Nominativ steht und das Bezugswort, das dann das Subjekt sein muss, allein in der Personalendung des Prädikats steckt.

Hoffe, jetzt ist es klarer.

LG

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Hallo,

deine Frage zeigt, dass du das PC immer noch nicht ganz verstanden hast: Das PC ist eine satzwertige Konstruktion, aber selbst KEIN Satz (weder Haupt- noch Nebensatz).

Ich vermute jetzt einfach mal, dass du wissen wolltest, ob das Bezugswort des PC zum ÜBERGEORDNETEN (dieser kann ein Hauptsatz oder ein Nebensatz sein) Satz gehört. Dann lautet die Antwort: Ja! Das Bezugswort des Partizips ist nämlich beim PC gleichzeitig ein Satzglied des satzes, in dem es steht.

Das Partizip und dessen Erweiterungen gehören allerdings genauso zum übergeordneten Satz, doch kannst du die fürs Übersetzen erst einmal ausklammern und später - zum Beispiel als Relativsatz - einfügen.

Deine Frage wäre übrigens deutlich leichter zu beantworten, wenn du einen konkreten Beispielsatz (und zwar vollständig!) hinzufügen würdest.

Hoffe, das hilft dir weiter.

LG

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Hallo,

du wirfst offensichtlich ein paar Begriffe durcheinander: Partizipien sind PPA (Partizip Präsens Aktiv) und PPP (Partizip Perfekt Passiv). Wenn von Partizipien die Rede ist, sind nur PPA oder PPP gemeint [später lernst du vielleicht noch das PFA = Partizip Futur Aktiv kennen]. Davon unterscheiden musst du die beiden satzwertigen Partizipialkonstruktionen PC (= participium coniunctum) und abl.abs. (= ablativus absolutus).

Beim PC und abl.abs. findest du zum Partizip ein passendes Bezugswort in KNG-Kongruenz. Achtung! Steht ein Partizip im Nominativ ist das Bezugswort das Subjekt, dann kann das Bezugswort in der Personalendung des Verbs versteckt sein!

Meistens stehen Partizip und Bezugswort gar nicht unmittelbar zusammen, sondern bilden einen Rahmen. Wenn dem so ist, sind die Wörter in dem Rahmen in der Regel Erweiterungen des Partizips.

Um einen Satz mit PC zu übersetzen, klammert man oft zuerst das Partizip und dessen Erweiterungen aus, übersetzt dann den Satz und fügt das Partizip und seine Erweiterungen sinnvoll ein (z.B. als Relativsatz oder als Adverbialsatz). Einen abl.abs. kann man zuerst ganz ausklammern und dann in den Satz einfügen.

Bei deinem Beispiel ist "territi" ein PPP. Dessen Bezugswort in KNG-Kongruenz ist "[h]omines". "e somno" gehört als Ergänzung inhaltlich zum Partizip.

Die gesamte Wortgruppe "e somno territi" ist ein PC. Ohne den Restsatz kannst du das wie folgt übersetzen:

die Menschen, die aus dem Schlaf geschreckt worden sind/waren, ....

Hoffe, das macht dir das Ganze etwas klarer.

LG

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Kann jemand über die Lateinübersetzung schauen (ars amatoria)?

Originaltext: https://www.gottwein.de/Lat/ov/ars1.php

Auch Gastmähler geben Gelegenheiten mit ihren aufgestellten Tischen: Es gibt irgendetwas außer Wein, wonach du streben kannst.

Der purpurne Amor drückt dort oft die sprießenden Hörner des aufgestellten Bacchus mit seinen zärtlichen Händen.

Immer wenn Wein dort die durstigen Flügel des Cupidus (Armor) besprengt, bleibt er dann und bleibt schwerfällig an diesen Platz stehen.

Jener schüttelt zwar geschwind die feuchten Flügel aus, aber dennoch schadet es , wenn dei Prust von Liebe(Wein) benetzt ist.

Wein bereitet unsere Geister vor und macht sie für die warmen Gluten bereit. Die Sorgen fliehen und lösen sich durch vielen reinen Wein auf.

Dann kommt das Gelächter, dann nimmt der Arme die Hörner, dann verschwinden der Schmerz und die Sorge und das Runzeln der Stirn.

Dann öffnet unseren Geistern eine seit Ewigkeiten sehr seltene Gelegenheit, während der Gott alle Ränge gleich macht.

Dort haben die Mädchen oft die Sinne der jungen Männer geraubt, auch Venus war im wein und Feuer war im Feuer.

Glaube hier nicht an der täuschenden Öllampe allzu sehr: Die Schönheit und die Nacht und der reine Wein verhindern ein Urteil.

Paris beobachtete die Göttinnen unter freien Himmel, bevor er szu Venus "Du besiegst beide" sagte.

Nachts sind Schönheitsfehler verborgen, jedem Fehler wird verziehen, jede Stunde macht jene umso schöner.

Frage den Tag nach Edelsteinen, über purpurne Wollo, ihr Gesicht und ihren Körper.

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Hallo, deine Übersetzung hatte noch einige Fehler und war auch an einigen Stellen m.E. noch zu frei. Ich habe deine Sätze verbessert und einige Kommentare eingefügt. Damit du das leichter durchschauen kannst, habe ich zuerst jedes Distichon des Originaltexts eingefügt und dann die jeweils korrigierte Übersetzung (Eine Darstellung, die auch bei deiner Frage wünschenswert gewesen wäre, denn so hättest du es mir oder anderen leichter gemacht, deine Übersetzung zu kontrollieren ...)

Dant etiam positis aditum convivia mensis: Est aliquid praeter vina, quod inde petas.

Auch Feste geben an ihren gedeckten Tischen Zugang: Es gibt etwas außer Wein, wonach du dort suchen kannst.

Saepe illic positi teneris adducta lacertis Purpureus Bacchi cornua pressit Amor:

Der purpurne Amor hat dort oft die Hörner (= Henkel) des aufgestellten Bacchus (= Weines, hier: Weinkrugs) mit seinen zarten Armen an sich gezogen (= adducta) und festgehalten (= [nieder-]gedrückt) .

Vinaque cum bibulas sparsere Cupidinis alas, Permanet et capto stat gravis ille loco.

Wenn der Wein die durstigen Flügel Cupidos benetzt hat, bleibt dieser (jener würde sich im Deutschen auf Wein beziehen!) und steht fest (schwerfällig passt nicht!) an dem Platz, den er eingenommen hat.

Ille quidem pennas velociter excutit udas: Sed tamen et spargi pectus amore nocet.

Jener (einfacher: Er) schüttelt zwar geschwind die feuchten Federn aus, aber dennoch schadet es auch, sich die Brust von Liebe benetzen zu lassen.

Vina parant animos faciuntque caloribus aptos: Cura fugit multo diluiturque mero.

Wein bereitet unsere Geister vor und macht sie für die warmen Gluten bereit. Die Sorgen fliehen und werden durch vielen reinen Wein weggespült.

Tunc veniunt risus, tum pauper cornua sumit, Tum dolor et curae rugaque frontis abit.

Dann kommt das Gelächter, dann ergreift der Arme die Hörner (= dann wird der Arme mutig – vgl. den Stier bei den Hörnern packen), dann verschwinden der Schmerz und die Sorge und das Runzeln der Stirn (oder freier: dann verschwinden Schmerz und Sorgenfalten auf der Stirn).

Tunc aperit mentes aevo rarissima nostro Simplicitas, artes excutiente deo.

Dann öffnet eine in unserem Zeitalter höchst seltene Einfachheit (simplicitas bedeutet Einfachheit, nicht Gelegenheit!) unsere Herzen, während der Gott alle Künstlichkeit (= wörtlich: Künste) vertreibt.

Illic saepe animos iuvenum rapuere puellae, Et Venus in vinis ignis in igne fuit.

Dort haben Mädchen oft die Herzen junger Männer geraubt, und Venus im Wein war Feuer im Feuer.

Hic tu fallaci nimium ne crede lucernae: Iudicio formae noxque merumque nocent.

Glaube hier der trügerischen Öllampe nicht allzu sehr: Dem Urteil über die Schönheit (formae ist Genitiv, nicht Nominativ!) schaden der reine Wein und die Nacht.

Luce deas caeloque Paris spectavit aperto, Cum dixit Veneri 'vincis utramque, Venus.'

Paris schaute (beobachten passt hier nicht) die Göttinnen unter freiem Himmel an, als (nicht: bevor!) er zu Venus sagte: "Du besiegst beide, Venus."

Nocte latent mendae, vitioque ignoscitur omni, Horaque formosam quamlibet illa facit.

Nachts sind Schönheitsfehler verborgen, jedem Fehler wird verziehen, und jene Stunde (hora ... illa gehören zusammen) macht jede Beliebige schön (kein Komparativ!).

Consule de gemmis, de tincta murice lana, Consule de facie corporibusque diem.

Frage den Tag nach Edelsteinen, nach mit Purpur gefärbter Wolle, nach ihrem Gesicht und nach ihrem Körper.

So, mit dieser Übersetzung solltest du und dein*e Lateinlehrer*in glücklich sein!

LG

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Hallo,

ich kann zwar deinen Gedankengang nachvollziehen, aber du stellst dir die Dinge viel zu einfach vor ...

a) "lateinische und davon abgeleitete Sprachen": Also aus dem Lateinischen sind die romanischen Sprachen (Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Katalanisch, Rumänisch, Galizisch, Sardisch ...) hervorgegangen, doch finden sich in den lateinischen Tochtersprachen jeweils weitere unterschiedliche Einflüsse anderer Sprachen (z.B. viele arabische Wörter im Spanischen und Portugiesischen, starker slawischer Einfluss im Rumänischen ...). Latein kann übrigens sehr hilfreich sein, wenn du eine dieser Sprachen lernen willst - und zwar nicht nur wegen der Schrift, sondern auch mit Hinblick auf den Wörtschatz und die Konjugation der Verben ...

Nachdem ich aber gerade einen Kommentar von dir gelesen habe, scheint es dir nur um das lateinische Alphabet zu gehen. Das hilft dir zwar, wenn du eine Sprache lernst, die ebenfalls mit lateinischen Buchstaben geschrieben wird - aber nur wenig. In den meisten Sprachen, die das lateinische Alphabet verwenden gibt es zahlreiche Sonderzeichen (z.B. im Deutschen ä, ö, ü und ß) und die Aussprache der Buchstaben ist auch nicht überall gleich. Das kannst du dir schon am Deutschen bewusst machen, so kann "c" mal [ts]-Laut sein wie in Acerola, mal ein [k]-Laut wie in Clown, mal ein [s]-Laut wie in Fleece. Daneben findest du es in der Kombination "ch" um den ch-Laut wie in ach oder ich wiederzugeben [die übrigens zwei unterschiedliche Laute sind ...], aber auch in Wörtern, wo das "ch" mal als [k] wie in Chamäleon, mal als "sch" wie in Champignon und mal als "tsch" wie in Quechua gesprochen wird ... Im Umgarischen wird zum Beispiel der Buchstabe "s" immer als "sch" gesprochen, während die Kombination "sz" einem deutschen "ss/ß" und "z" dem deutschen stimmhaften, summenden s-Laut wie in Hase entspricht ... Oder wenn du denkst, du könnest vietnamesische Wörter korrekt aussprechen, weil dort die lateinische Schrift verwendet wird, liegst du ebenfalls nicht richtig, denn auf den Vokalen stehen jeweils sogenannte diakritische Zeichen, die dir anzeigen, in welchem Ton ein Wort auszusprechen ist. Wenn du ein Wort mit dem falschen Ton aussprichst, bedeutet es unter Umständen etwas ganz Anderes als du vielleicht beabsichtigt hast ...

Wenn du sagst, das Russiche habe sich dem lateinischen angenähert, ist das ebenfalls nicht richitg: Das kyrillische Alphabet geht nämlich auf das griechische zurück, nicht auf das lateinische. Dazu kommen noch ein paar Buchstaben, die es weder im Griechischen noch im Lateinischen gibt. Überhaupt solltest du das kyrillische Alphabet nicht so schnell abtun, denn sehr viele Sprachen werden mit dem kyrillischen Alphabet geschrieben (z.B. Tschtschenisch, Mongolisch, Kasachisch, Ukrainisch, Serbisch oder Bulgarisch) - wobei auch hier wieder einzelne Sprachen weitere Sonderzeichen oder Buchstaben verwenden, um Laute zu schreiben, die es zum Beispiel im Russichen nicht gibt - also ähnlich wie die Varianten des lateinischen Alphabets ...

Und die Indien gesprochenen Sprachen wie Hindi, Marathi, Punjabi, Tamil oder Malayalam verwenden wieder ganz andere Schriftzeichen. Überhaupt verwenden viele Sprachen ganz eigene Alphabete oder Silbenschriften, zum Beispiel Armenisch, Georgisch, Thailändisch, Amharisch, Hebräisch oder Khmer.

b) Arabisch: In den Ländern, in denen heute Arabisch gesprochen wird, hat sich die Umgangssprache soweit vom klassischen Arabischen entfernt, dass es eigentlich sinnvoller ist, von verscheidenen arabischen Sprachen (nicht Dialekte, wirklich Sprachen!) zu sprechen.

c) Spanisch: zwar ist in den meisten mittel- und südamerikanischen Ländern Spanisch eine offizielle Landessprache, du vergisst dabei aber z.B. Brasilien - wo Portugiesisch gesprochen wird.

d) Mandarin: Hilft dir eigentlich nur in China - und auch da nicht überall - weiter. Die chinesische Schrift wird allerdings nicht nur zum Schreiben von Mandarin verwendet, sondern auch z.B. fürs Hakka oder Kantonesische. Auch Koreanisch wurde früher mit chinesischen Schriftzeichen geschrieben und manchmal findet man diese noch heute - allerdings eher aus traditionellen Gründen, denn das Koreanische hat seit fast 600 Jehren eine eigene Schrift. Und zum Lernen von Japanisch helfen dir chinesische Schriftzeichen auch nur bedingt weiter, denn zum einen werden die chinesischen Schriftzeichen, die dort verwendet werden, in der Regel anders als im Chinesischen ausgesprochen und dazu kommen im Japanischen noch zwei weitere Silbenalphabete, die du ebenfalls lernen musst, wenn du Japanisch lesen oder schreiben willst.

Ich hoffe, dass dir jetzt klar ist, dass die Beherrschung des lateinischen Alphabets und dazu der arabischen und chinesichen Schriftzeichen alleine nicht viel bringt - zumindestens nicht so viel, wie du es dir anscheinend vorstellst.

Andrerseits sind einige Sprachen in so vielen Ländern offizielle Sprachen (und werden außerdem, in vielen weiteren Ländern gelernt), dass du dich, wenn du diese beherrscht mit diesen in einem Großteil der Welt verständigen kannst. Das beste Beispiel ist hier wohl Englisch, dass nicht nur von gut 400 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen wird, sondern auch in so vielen Ländern als Zweitsprache gelernt wird, dass du dich damit theoretisch mit einem guten Fünftel aller Menschen weltweit verständigen kannst.

Wenn du gerne eine Liste der meistgesprochenen Sprachen haben möchtest, schau einfach mal in diesen Wikipedia-Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_meistgesprochenen_Sprachen.

Und um zum Schluss zu kommen: In einem Großteil der Welt dürftest du sprachlich zurechtkommen, wenn du folgende Sprachen lernst: Englisch, Spanisch, Französisch, Portugiesisch, Russisch, Mandarin, Indonesisch, Swahili, Arabisch, Hindi, Deutsch und dazu vielleicht noch Tamilisch, Türkisch, Japanisch, Persisch, Vietnamesisch und Hausa.

Dadurch kannst du dann auch schnell andere Sprachen, die mit diesen verwandt sind, lernen.

LG

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Phaedrus Tierfabel?

Guten Tag,

Mein nächstes Thema im Lateinunterricht ist Tierfabeln von Phaedrus und unsere Lehrerin meinte, dass wir eine Klausur darüber schreiben. Sie hat uns eine Vokabelliste mit 91 Vokabeln gegeben und um die 60 sind für die Fabel. Sie meinte die wird ungefähr 60 Wörter lang sein und wir könnten eigentlich im Internet nachsuchen und wenn wir Glück haben, finden wir die:)

Vielleicht habt ihr ja Ideen, welche es sein könnte;)

Danke! VG

Hier ist die Vokabelliste:

1

-que

und

2

alter

altera, alterum ( Gen.: alterius, Dat.: alteri)

der eine (von zweien) / der andere (von zweien)

3

amittere

amitto, amisi, amissum

aufgeben, verlieren

4

an

(im indirekten Fragesatz:) ob, ob nicht; (im direkten Fragesatz:) oder, oder (etwa)

5

arbor

arboris f

Baum

6

at

aber, dagegen, jedoch

7

casus

casus m

Fall, Zufall

8

celer

celeris, celere

schnell

9

clarus

a, um

berühmt, hell, klar

10

comes

comitis m

Begleiter, Gefährte

11

conspicere

conspicio, conspexi, conspectum

erblicken

12

corpus

corporis n

Körper, Leichnam

13

cum

+ Abl.: mit, zusammen mit; Subj. m. Ind.: als (plötzlich), (zu der Zeit) als, (immer) wenn; Subj. m. Konj.: als, nachdem; weil; obwohl; während (dagegen)

14

de

+ Abl.

von, von... her, von... herab; über

15

deinde

dann, darauf

16

demum

endlich

17

dicere

o, dixi, dictum

sagen, sprechen; (+ dopp. Akk.:) nennen, benennen

18

dives

dives, dives; Gen.: divitis

reich

19

dum

(Subj. + Ind.:) während, solange, so lange bis, bis; (Subj. + Konj.:) wenn nur

20

duo

duae, duo

zwei

21

e / ex

+ Abl.

aus, von... her

22

emittere

emitto, emisi, emissum

entsenden, freilassen

23

equidem

ich allerdings, allerdings, freilich

24

esse

sum, fui

sein, sich befinden

25

et

und; auch

              

   26

ferre

fero, tuli, latum

bringen, tragen; ertragen

27

ferrum

in

Eisen; Waffe

28

flere

fleo, flevi, fletum

beklagen, weinen, beweinen

29

gaudere

gaudeo, gavisus sum

sich freuen

30

gerere

gero, gessi, gestum

ausführen, führen, tragen

31

habere

eo, ui, itum

haben, halten; (+ dopp. Akk.:) halten für

32

hic

haec, hoc

dieser, dieser hier

33

iacere

eo, ui, iaciturus

liegen

34

igitur

also, folglich

35

ille

illa, illud (Gen.: illius, Dat.: illi)

jener

36

in + Abl.

in, auf, an, bei (wo?)

37

incipere

incipio, coepi (incepi), coeptum (inceptum)

anfangen, beginnen

38

inquam

3. P. Sg.: inquit

sage ich, sagte ich

39

insidiae

insidiarum f. Pl.

Falle, Attentat, Hinterlist

40

inter

+ Akk.

unter, während, zwischen

41

interrogare

o, avi, atum

fragen

42

invidia

ae f

Neid

43

ire

eo, ii, itum

gehen

44

laedere

laedo, laesi, laesum

beschädigen, verletzen

45

latus

a, um

breit, ausgedehnt

46

loqui

loquor, locutus sum

reden, sprechen

47

magnitudo

magnitudinis f

Größe

48

magnus (m. Steigerung)

a, um; Komp.: maior, maior, maius; Superlativ: maximus, a, um

groß, bedeutend; Komp.: größer; Sup.: der größte, sehr groß

49

me

(= Akk.)

mich

50

modus

im

Art, Weise; Maß

51

multus

a, um

viel

52

nam / namque

denn, nämlich

53

natus

im

Sohn

54

nec / neque

und nicht, auch nicht, nicht einmal

55

negare

o, avi, atum

leugnen, verneinen, verweigern

56

neglegere

neglego, neglexi, neglectum

nicht (be)achten, vernachlässigen

57

nihil / nil

nichts

58

nullus

a, um (Gen.: nullius, Dat.: nulli)

kein

                 

   59

o / oh

ach, oh

60

onus

oneris n

Last

61

os

oris n

Gesicht, Mund

62

ostendere

ostendo, ostendi, ostentum

zeigen, erklären

63

pecunia

ae f

Geld, Vermögen

64

placidus

a, um

friedlich, ruhig, sanft

65

prior

prior, prius; Gen.: prioris

der erste, der frühere

66

quaerere

quaero, quaesivi, quaesitum

erwerben wollen, suchen; (+ ex / de + Abl.:) (jmd.) fragen

67

quantus

a, um

wie groß, wie viel

68

qui

wie

69

qui (Pronomen)

quae, quod

welcher, der; relativer Satzanschluss: dieser

70

quis?

wer

71

quondam

einmal, einst; manchmal

72

rapere

rapio, rapui, raptum

wegführen, rauben, wegreißen

73

rumpere

rumpo, rupi, ruptum

zerbrechen

74

rursus

wieder

75

sequi

+ Akk; sequor, secutus sum

folgen

76

si

wenn, falls; ob (in indirekten Fragen)

77

sic

so

78

similis

+ Gen. / Dat.; is, e

ähnlich

79

spoliare

+ Abl.; o, avi, atum

berauben, plündern

80

subito

plötzlich

81

suus

a, um

ihr, sein

82

tangere

tango, tetigi, tactum

berühren

83

tantus

a, um

so groß, so viel

84

tum

da, damals, dann, darauf

85

tuus

a, um

dein

86

unus

a, um (Gen.: unius, Dat.: uni)

einer, ein, ein einziger; (ex/de m. Abl.:) einer von

87

velle

volo, volui

wollen

88

videre

video, vidi, visum

sehen, darauf achten

89

vox

vocis f

Stimme, Äußerung, Laut

90

vulnus

vulneris n

Wunde, Verlust (milit.)

91

vultus

vultus m

Gesicht, Gesichtsausdruck; Pl.: Gesichtszüge

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Hallo,

vielleicht wird es eine deieser Fabeln:

1, XXIV. Rana Rupta et Bos (55 Wörter)

Inops, potentem dum vult imitari, perit.

In prato quondam rana conspexit bovem,

et tacta invidia tantae magnitudinis

rugosam inflavit pellem. Tum natos suos

interrogavit an bove esset latior.

Illi negarunt. Rursus intendit cutem

maiore nisu, et simili quaesivit modo,

quis maior esset. Illi dixerunt 'bovem'.

Novissime indignata, dum vult validius

inflare sese, rupto iacuit corpore.

Bei der folgenden Fabel könnte eure Lehrerein auf die ersten beiden Verse verzichten, dann sind es 61 Wörter!

1, XIII. Vulpes et Corvus (72 Wörter)

Quae se laudari gaudent verbis subdolis,

serae dant poenas turpi paenitentia.

Cum de fenestra corvus raptum caseum

comesse vellet, celsa residens arbore,

vulpes invidit, deinde sic coepit loqui:

'O qui tuarum, corve, pinnarum est nitor!

Quantum decoris corpore et vultu geris!

Si vocem haberes, nulla prior ales foret'.

At ille, dum etiam vocem vult ostendere,

lato ore emisit caseum; quem celeriter

dolosa vulpes avidis rapuit dentibus.

Tum demum ingemuit corvi deceptus stupor.

1, XXVI. Vulpes et Ciconia (68 Wörter)

Nulli nocendum: si quis vero laeserit,

multandum simili iure fabella admonet.

Ad cenam vulpes dicitur ciconiam

prior invitasse, et liquidam in patulo marmore

posuisse sorbitionem, quam nullo modo

gustare esuriens potuerit ciconia.

Quae, vulpem cum revocasset, intrito cibo

plenam lagonam posuit; huic rostrum inserens

satiatur ipsa et torquet convivam fame.

Quae cum lagonae collum frustra lamberet,

peregrinam sic locutam volucrem accepimus:

'Sua quisque exempla debet aequo animo pati'.

Bei der folgenden Fabel könnte eure Lehrerin auf die letzten beiden Verse verzichten, dann ergeben sich 65 Wörter.

2, VII. Muli Duo et Latrones

Muli gravati sarcinis ibant duo:

unus ferebat fiscos cum pecunia,

alter tumentis multo saccos hordeo.

ille onere dives celsa cervice eminens,

clarumque collo iactans tintinabulum;

comes quieto sequitur et placido gradu.

subito latrones ex insidiis advolant,

interque caedem ferro ditem sauciant:

diripiunt nummos, neglegunt vile hordeum.

spoliatus igitur casus cum fleret suos,

'Equidem' inquit alter 'me contemptum gaudeo;

nam nil amisi, nec sum laesus vulnere'.

Hoc argumento tuta est hominum tenuitas,

magnae periclo sunt opes obnoxiae.

4, IX. Vulpis et Caper (66 Wörter)

Homo in periclum simul ac venit callidus,

reperire effugium quaerit alterius malo.

Cum decidisset vulpes in puteum inscia

et altiore clauderetur margine,

devenit hircus sitiens in eundem locum.

Simul rogavit, esset an dulcis liquor

et copiosus, illa fraudem moliens:

"Descende, amice; tanta bonitas est aquae,

voluptas ut satiari non possit mea."

Immisit se barbatus. Tum vulpecula

evasit puteo, nixa celsis cornibus,

hircumque clauso liquit haerentem vado.

LG

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Hallo,

bei den narrative techniques handelt es sich um Erzähltechniken. Wenn du diese analysierst, solltest du auf folgende Punkte achten:

  • narrator & point of view (POV) = Erzähler & Perspektive:

Bild zum Beitrag

Statt von einem "neutralen" POV, kannst du auch - vielleicht sogar besser - von "external focalisation" sprechen.

  • plot & tension = Plot & Spannung

Ein vollständiger Plot besteht aus fünf Elementen: exposition rising actionclimax / turning point falling actionending (= Exposition → steigende Handlung → Höhepunkt / Wendepunkt → fallende Handlung → Ende).

Der Plot kann unvollständig sein: Typisch ist zum Beispiel ein offenes Ende in Kurzgeschichten. Um den Plot darzustellen, achte darauf, wei die einzelnen Ereignisse in der Geschichte durch Grund-Folge-zusammenhänge miteinander verknüpft sind.

  • Werden die Figuren direkt oder indirekt charakterisiert?
  • narrative mode = Erzählweise ; Verhältnis zwischen Erzählerrede und Figurenrede

Es gibt zwei grundlegende Erzählweisen: telling (panoramic presentation) = Erzählbericht vs showing (scenic presentation) = szenisches Erzählen. Beim szenischen Erzählen tritt der Erzähler in den Hintergrund, statt dessen finden sich längere Dialogpassagen (wörtliche Rede/direct speech) oder Formen des inneren Monologs (interior monologue, stream of consciousness) , bei denen die Figuren der erzählten Welt selbst zu Wort kommen. Eine Vermischung von Erzählbericht und Figurenrede stellt die free indirect speech (= erlebte Rede) dar.

  • chronological order of events (Chronologische Reihenfolge der Ereignisse)

Werden die Ereignisse in chronologischer Reihenfolge erzählt oder finden sich Rückblicke (flashback) oder Vorausschauen (flashforward)?

Und hier noch einmal ein Leitfaden für die Analyse narrativer Texte:

Bild zum Beitrag

Hoffe, das hilft dir weiter.

LG

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Hallo,

wenn ihr ein Kapitel aus dem 1. Buch bekommt, könnte es das hier sein (I, 8):

1 Interea ea legione quam secum habebat militibusque, qui ex provincia convenerant, a lacu Lemanno, qui in flumen Rhodanum influit, ad montem Iuram, qui fines Sequanorum ab Helvetiis dividit, milia passuum XVIIII murum in altitudinem pedum sedecim fossamque perducit. 2 Eo opere perfecto praesidia disponit, castella communit, quo facilius, si se invito transire conentur, prohibere possit. 3 Ubi ea dies quam constituerat cum legatis venit et legati ad eum reverterunt, negat se more et exemplo populi Romani posse iter ulli per provinciam dare et, si vim facere conentur, prohibiturum ostendit. 4 Helvetii ea spe deiecti navibus iunctis ratibusque compluribus factis, alii vadis Rhodani, qua minima altitudo fluminis erat, non numquam interdiu, saepius noctu, si perrumpere possent conati, operis munitione et militum concursu et telis repulsi, hoc conatu destiterunt.

Ist im ersten Buch das einzige Kapitel, das wenigstens drei der vorgegebenen Verben entält ... Die anderen Kapitel enthalten höchstens zwei.

LG

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Hallo,

ich zitiere jetzt mal, was du zuletzt festgehalten hast und gebe dazu ein paar Kommentare:

  • meae matris virum, uxoris meae filium -> Parallelismus

Korrekt

  • • materna carne vescor, quaero fratrem meum -> Chiasmus

Nicht korrekt, aber mit "scelere vehor" bildet "materna carne vescor" einen Parallelismus, der durch die alliterativen Verben (+ Homoio teleuton -> Endung: -or) zusätzlich verstärkt wird. Gleichzeitig lässt sich die Alliteration und der Parallelismus inhaltlich deuten: Beide Taten sind ein ein und dasselbe, da in diesem Rätsel auf eine inzestuöse Beziehung zwischen einem Sohn und seiner Mutter angespielt wird.

  • • fratrem meum, meae matris -> Chiasmus

chiastisch gestellt sind hier zwar Possessivpronomina und ihr Bezugswort, da aber meae matris einen anderen Satzgliedstatus als fratrem meum hat, bereitet es mir einige Bauchschmerzen, hierin einen semantisch oder syntaktisch begründbaren Chiasmus zu erkennen .... Hake meum und meae besser unter dem Punkt Polyptoton ab!

  • • meae matris [...], uxoris meae [...] -> Chiasmus

Korrekt! inhaltlich begründbar: Er selbst ist beides, was aber widersinnig, besser noch paradox erscheint. Und der Chiasmus ist gleichzeitig Teil des größeren Parallelismus: (meae matris) + virum - (uxoris meae) + filium

  • • quaero fratrem meum [...] filium et non invenio -> Chiasmus

Nein! Siehe Kommentar zu deiner Frage, den du gerade geliket hast ...

  • • fratrem meum, meae matris virum, uxoris meae filium -> Asyndeton, Trikolon, Parallelismus

Korrekt! & Homoio teleuton auf -um!

Das Trikolon ist "apo koinou" gleichzeitig Objekt zu quaero und zu non invenio. Plus: Alle drei genannten Personen sind aufgrund des Inzests identisch!

  • • materna … meum, meae matris … meae -> Alliteration

Nein! bei meum, meae, meae handelt es sich um ein Polyptoten. Es ist schwierig hier von einer Alliteration zu sprechen, da sich das Possessivum nicht wirklich durch ein anderes, synonymes Wort ersetzen lässt. Im weitesten Sinne könntest du aber bei materna & matris von einer figura etymologica sprechen!

  • • Quaero <=> non invenio -> Antithese

Korrekt!

  • • meum, meae, meae -> Polyptoton

Korrekt!

Allgemein: Die Chiasmen spiegeln quasi wider, dass hier die Verhältnisse wild durcheinandergehen, die Parallelismen signalisieren den Inzest.

LG

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