Ich hab eine diagnostizierte Hypochondrie und das Schlechteste, was man tun kann, ist seine Symptome zu googeln. Meine Angst bezieht sich ganz wesentlich auf Krebs und das ist nun mal das, was Google dir zu 90% ausspuckt.

Auch jeder Therapeut und Arzt, mit dem ich über diese Thematik gesprochen habe, hat dringend vom Googeln abgeraten. Wenn es wirklich nicht aushaltbar ist, zum Arzt gehen. Aber auch das versuchen zu vermeiden, wenn es psychisch möglich ist.

Aber keine Symptome googeln.

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Was anderes

Bei mir zeigt sich das im Sozialen sehr stark. Ich wusste noch nie so recht, wie man Freundschaften schließt oder überhaupt soziale Kontakte eingeht. Wenn man mir gesagt hat, ich solle doch einfach fragen, ob ich mitspielen dürfte, war ich immer überfordert und wusste nicht, was man von mir erwartete. Ich hatte oft auch keinen Wunsch dannach, mit anderen zusammen zu sein. Ich fand es anstrengend ^^ Heißt aber nicht, dass ich nicht doch ein wenig einsam war/bin.

Mit Berührungen hatte ich nicht so starke Probleme, ich hab auch gerne mit meinen Eltern gekuschelt. Erst in den letzten Jahren ist mir diese Form von Nähe unliebsam geworden, weshalb ich mich instinktiv zurückziehe, wenn man sich mir nährt oder aggressiv werde, wenn mein Vater mich z.B. beim Reden scherzhaft anstupst.

Stichpunkt Aggressionen: Ich bin zwar ein Mädchen (und weibliche Autisten gelten ja allgemeinhin als ruhig und stark auf Anpassung ausgerichtet), trotzdem hab ich mich als Kind nur wenig bis gar nicht anpassen (masken) wollen. Ich hatte regelmäßig Meltdowns, war dauerhaft angespannt und bin auch das ein oder andere Mal z.B. gegenüber meinem kleinen Bruder handgreiflich geworden. Das hat sich ein wenig verwachsen, trotzdem bin ich noch immer schnell gereizt, schlecht gelaunt und sage und tue Dinge, die ich nicht beabsichtige.

Bevor ich jetzt noch dreißig solcher Absätze schreibe, fasse ich den Rest mal kurz zusammen:

- Extrem wählerisch beim Essen, stark selektives Essverhalten

- Sehr empfindlicher Tastsinn (also Dinge auf der Haut spüren, Kleidung etc.), kann nur eine Auswahl von bestimmten Kleidern tragen, kann nur bestimmte Frisuren tragen, ertrage keinerlei Dreck oder Unreinheiten, Schwierigkeiten mit "Fremdkörpern" im Gesicht (trage nur FFP2 Maske, Schwierigkeiten mit der Brille), keine Armbänder, nur lange Ketten

- Angst vor unbekannten Situationen

- Fehlen von jeglichem Feingefühl im Bezug auf soziale Situationen

- Brauche viel Zeit für mich selbst

- Starker Fokus auf Fantasie (würde es so, wie es bei mir vorliegt, als mein Spezialinteresse bezeichnen), Hyperfokus (seit 9-10 Jahren derselbe)

- Sofortiger Stress an belebten Orten, in Menschenmassen

- Kann meine Hände nicht stillhalten (Nutze mittlerweile Knettbälle etc., weil ich mir sonst immer die Nagelhaut kaputtmache)

- Rede entweder gar nicht und viel zu leise oder zu viel und zu laut

- Rede oft nur über meine Themen, warte zu lange, bis ich etwas sage oder falle anderen ins Wort

- Kann generell nicht stillsitzen

- Probleme mit der Konzentration (muss wegen meines Hyperfokus und wegen meinem Spezialinteresse immer wieder wichtige Tätigkeiten unterbrechen), an manchen Tagen kann ich mich nicht dazu bringen, mich mit etwas anderem zu beschäftigen

Es gibt sicherlich noch mehr, aber ich will jetzt nicht meine ganze Lebensgeschichte erzählen '^^

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Man sagt immer: "Wenn du einen Autisten kennst, kennst du eben auch nur einen Autisten."

Genauso wie neurotypische Menschen (also Menschen ohne Autismus), sind auch autistische Menschen allesamt anders. Die Symptomatik ist grundverschieden, genauso wie die Ausprägung dieser.

Man kann es auch so sagen: Man ist nicht Autist, sondern man hat Autismus.

Autismus ist ja letztendlich eine Entwicklungsstörung. Sie gehört zum diesem Menschen dazu, aber definiert ihn nicht. Jede Persönlichkeit, jede kognitive und emotionale Leistungsfähigkeit und jedes Umfeld bilden das Fundament, auf welchem ein Mensch entsteht. Und daher sind sowohl Autisten, als auch "normale" Menschen grundverschieden.

Daher: Ja, natürlich können Autisten das grundsätzlich. Obwohl man hier eher Betroffene vom Asperger-Syndrom meint. Es gibt Asperger, denen ihre Umgebung recht gleichgültig ist, die sich eben nur mit sich selbst beschäftigen. Auf der anderen Seite gibt es eben auch diejenigen, welche ihrer Umgebung gegenüber aufmerksam sind und keineswegs so in sich gekehrt, wie man das von einem Autisten stereotypisch annimmt.

Gerade beim Asperger-Syndrom besteht zudem die Problematik, dass es häufig nicht erkannt wird und die Betroffenen als seltsam wahrgenommen und mitunter auch gemobbt werden. Gerade, wenn dann die entsprechende Klarheit einer Diagnose fehlt, kann es beim Asperger-Syndrom schnell zu Folgekrankheiten kommen. Und so entsteht durch ständige Ablehnung durch das Umfeld und durch das eigene soziale Unverständnis auch mal eine soziale Phobie (welche übrigens auch eine der häufigsten Fehldiagnosen beim Asperger-Syndrom ist).

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Ich kenne eben nur eine von beiden :D Sie war wie eine zweite Mutter für mich, war immer da und hat sich immer gekümmert. Ich hab sie sehr geliebt, sie ist aber von einigen Jahren an Krebs verstorben.

Was die Vater-Seite angeht: Sie war ne Urlaubsbekanntschaft von meinem Opa. Nachdem sie meinen Vater bekommen hat, hat sie ihn in Serbien behalten. Wohl anscheinend wegen Kindergeld und so. Meine Uhr-Großeltern haben ihn irgendwann nach Deutschland geholt und er hat sie nie wieder gesehen. Sie lebt wohl mittlerweile in Deutschland, auch gar nicht so weit entfernt, aber Kontaktbedarf besteht keiner ^^

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