Wie würdest Du bei einem beatmeten Angehörigen mit fortschreitender Verschlimmerung des Lungenzustands entscheiden?


27.04.2021, 14:05

Ergänzung: eine Patientenverfügung hatte er bewusst nicht erstellt. Er hatte nur geäußert, dass er keine OP mehr wünscht.

Nachdem er sich doch dazu hat überreden lassen, lautet die Vereinbarung nun so, dass die Ärzte im Koma keine zusätzlichen Rettungsversuche unternehmen dürfen, sollte es dazu kommen.

Das Ergebnis basiert auf 23 Abstimmungen

Maschinen abschalten wegen Prognose und ursprünglichem Wunsch 52%
Abwarten und hoffen, dass sich etwas ändert. 26%
Anderes... 17%
Falls möglich, Verlegen in ein Hospiz. 4%

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Man sollte das tun, was der Patient möchte (und was im rechtlichen Rahmen machbar ist - den Wunsch auf Sterbehilfe könnte man in Deutschland nicht erfüllen!) und nicht das, was die Familie oder sonst jemand möchte. Dein Bekannter hat sich ja dazu schon geäußert - alles andere wäre respektlos. Auch für ein Hospiz müsste er sich selbst entscheiden und nicht jemand anders bestimmen, so kenne ich das zumindest. Selbst ein gerichtlicher Betreuer kann nicht einfach nach Gutdünken und eigenem Interesse handeln - wenn doch, macht er sich strafbar und wird seines Lebens nicht mehr froh.

Nachdem er sich doch dazu hat überreden lassen, lautet die Vereinbarung nun so, dass die Ärzte im Koma keine zusätzlichen Rettungsversuche unternehmen dürfen, sollte es dazu kommen.

Da ist doch alles schon gesagt - und alles andere wäre nicht würdig und aus meiner Sicht unmenschlich. Wenn jemand so krank ist, dann soll er auch in Würde gehen können - ich bin wirklich kein großer Christ und auch nicht das, was man bibelfest nennt, aber wir werden alle "abberufen" und dann müssen wir auch gehen.

Auch wenn der Wunsch der Familie menschlich gesehen durchaus nachvollziehbar ist und niemand gerne Abschied nimmt: Wer das Leben und damit auch das Leiden sowie das Dahinsiechen eines Sterbenskranken mit absehbar geringer noch vorhandener Lebenserwartung völlig bewusst hinaus zögert (weil er eigene Interessen verfolgt damit und sei es "Familienleben" ... ob das mit einem so kranken Menschen überhaupt möglich ist sei dahingestellt), der sollte sich ganz ehrlich mal fragen, ob er den sicherlich starken Schmerz und das ganze damit verbundene zu erduldende Leid denn noch länger ertragen wollen würde, wäre er in der Situation wie der Sterbende und würde man über seinen Kopf hinweg bestimmen, einen Todkranken solange wie möglich und entgegen aller Widrigkeiten und Schmerzen am Leben zu lassen, obwohl es eine Qual ist.


Rosenmary 
Fragesteller
 27.04.2021, 17:05

Sehe ich auch so.

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Von Experte Rosenmary bestätigt

Der Wunsch des Patienten ist in meinen Augen zu akzeptieren. Wenn der eindeutig (auch vorher) ausgesagt hat, dass er nicht mehr weiterleben möchte, dann würde ich die Maschinen abschalten.

Aus irgendeinem Grund bin ich hierfür verantwortlich und dementsprechend vertraut er darauf, dass ich entscheiden soll. Das macht man in der Regel nur, wenn man davon ausgeht, dass diese Person so entscheidet, wie man es auch selbst tun oder wollen würde


Maschinen abschalten wegen Prognose und ursprünglichem Wunsch

Eigentlich sollte der Wunsch des betreffenden Patienten maßgebend sein, denn es ist sein Leben und er ist es, der Schmerzen und Leid ertragen muss. Der Wunsch der Familie muss daher zwangsläufig zweitrangig sein.


Rosenmary 
Fragesteller
 13.05.2021, 10:49

Er hatte letztlich seinen Wunsch durchgesetzt.

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Anderes...

Der Patient sollte nach Hause gebracht werden, damit er und seine Angehörigen sich voneinander verabschieden können, um ihn dann in Würde gehen zu lassen.


Rosenmary 
Fragesteller
 27.04.2021, 18:30

Er kann nicht alleine atmen.

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Chinama  27.04.2021, 18:32
@Rosenmary

Dann sollten die Angehörigen die Realität anerkennen und Abschied nehmen, damit er gehen kann.

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Rosenmary 
Fragesteller
 27.04.2021, 19:46
@Chinama

Ich denke auch, dass alles Andere nur das Leiden hinauszögert.

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Maschinen abschalten wegen Prognose und ursprünglichem Wunsch

Ich würde das tun was der kranke Mensch möchte und nicht ihn wegen meinen egoismus ihn bei mir zu haben weiter leiden lassen.Auch wenn es schwer wäre ,wenn man liebt entscheidet man sich für das beste der geliebten Person.Und hofft von ganzen Herzen sie nach seinen eigenden Tod wieder zu haben.Gesund .