Themenspecial 04. März 2022
Weltfrauentag - Deine Frage an TERRE DES FEMMES
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Wie steht ihr zur Wehrpflicht für Frauen?


06.03.2022, 15:28

Leider wurde die Frage bisher nur vom Themenspecialkandidaten beantwortet. Mich würde aber tatsächlich die Meinung, und noch viel mehr die Gründe von weiteren Menschen interessieren.

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

An sich stimme ich erstmal anderen Leuten zu: Es sollte Generell keine Pflicht geben. Das ändert aber nichts daran, dass es die Pflicht nunmal gibt (Wenn ich frage wie man Leuten mit Handicap hilft, sage ich auch nicht einfach "also am besten wäre es gäbe keine Handicaps").

Natürlich sollten Frauen auch Teil der Wehrpflicht sein, da gibt es für mich keine Diskussion. Da gibt es für mich auch keine Gegenargumente.

Die Leute sollen im Verteidigungsfall ein Grundwissen haben und ich sehe nicht, warum Frauen davon ausgenommen werden sollten. Sie haben die gleichen Rechte wie Männer, insofern sollten sie auch die gleichen Pflichten haben (inwieweit Leute sich privat unterschiedlich behandeln, ändert nichts am Gesetz). Ich kann mich nicht hinstellen und mich über Sexismus und Co aufregen und gleichzeitig nur Männern die Wehrpflicht aufdrücken und im Kriegsfall in den Tod schicken.

Auch ausreden, von wegen "Wir haben keine Gleichberechtigung, wodurch die Frau immer die familiäre Rolle hat" sind absoluter Blödsinn. Auch Männer übernehmen diese Rolle heutzutage und nicht jede Frau hat Kinder. Man kann gerne darüber diskutieren ob Eltern befreit sein sollten, aber wenn ein Vater unter allen Umständen muss, dann sollte es auch die Mutter. Und wenn man wirklich mit "Die Frau muss stillen" und Co ankommt, dann sagt man einfach, dass die Wehrpflicht verschoben wird 🤷‍♂️

verreisterNutzer  06.03.2022, 18:32

Danke für diese ausführliche Antwort. :)

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Dahika  06.03.2022, 18:42

und wer versorgt dann die Kinder und alten Leute? Ich habe manchmal den Eindruck, dass viele der Auffassung sind, dass Frauen gemütlich bei Kaffee und Kuchen daheim sitzen und sich die Nögel lackieren, während die tapferen Männer im Felde fallen.
Das mag vor 200 Jahren mal der Fall gewesen sein, aber heutzutage ist das Risiko, im Krieg zu sterben, für Frauen genauso groß wie für Männer. Man sieht es jetzt gerade, dass die Russen absichtlich zivile Ziele aussuchen.Die Zivilbevölkerung besteht nun mal aus Frauen, alten Leuten und Kindern.
Ich als Frau würde jedenfalls lieber aktiv kämpfen, denn dann kann man noch etwas tun, als wehrlos auf die Bomben zu warten. Oder auf die Vergewaltiger

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KimahriXIII  06.03.2022, 20:32
@Dahika

Wie bereits erwähnt, nicht jeder hat Kinder oder alte Leute zum Pflegen. Und auch dann die Frage: Warum muss es der Mann sein und nicht die Frau?

Und ich habe auch in der Antwort geschrieben:

Man kann gerne darüber diskutieren ob Eltern befreit sein sollten, aber wenn ein Vater unter allen Umständen muss, dann sollte es auch die Mutter.
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verreisterNutzer  10.03.2022, 20:25
@Dahika
und wer versorgt dann die Kinder und alten Leute? 

Um die Frage erstmal direkt zu beantworten: Die, die grade zur Verfügung stehen, bzw. die Eltern (für ersteres) oder die Kinder (für zweiteres.)

Die Frage tut aber für das Dilemma recht wenig zur Sache. Für die Entwicklung eines Kinds sind sowohl Mutter, als auch Vater elementar. Es wäre logischer und freier von Diskriminierung, wenn man den Kriegsdienst von der Elternschaft, statt der Männlichkeit abhängig machte.

Ich habe manchmal den Eindruck, dass viele der Auffassung sind, dass Frauen gemütlich bei Kaffee und Kuchen daheim sitzen und sich die Nögel lackieren, während die tapferen Männer im Felde fallen.

Das sich die Frauen das Leben schön machen stimmt natürlich nicht, ich behaupte aber, dass eine Flucht und das anschließende Verweilen in einem Staat (der vom Krieg nicht betroffen ist) immer noch besser ist, als an der Front in ständiger Todesgefahr zu schweben, inklusive der ganzen anderen Begleiterscheinungen wie der Psychoterror dort. Also ich persönlich ziehe Armut der Front definitiv vor. Da wäre ich zwar arm, muss aber immerhin nicht sterben.

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Ich bin gegen die Wehrpflicht für Frauen weil ich auch gegen die Wehrpflicht für Männer bin. Ich lehne es generell ab Menschen gegen ihren Willen zu Zwangsdiensten zu zwingen, vor allem zu lebensgefährlichen wie der Wehrpflicht.

Aber bei diesem häufigen "Wehrpflicht für Frauen ist erst sinnvoll wenn Frauen gleich viel wie Männer verdienen" oder "Es fangen immer Männer Kriege an und nicht Frauen, daher ist es fair dass Männer in Kriegen kämpfen müssen" Gehabe wird mir ganz übel.

Ich bin auch der letzte der ständig davon labert wer wie privilegiert ist, aber man muss dennoch - auch wenn natürlich die strukturelle Diskriminierung von Frauen immer gegeben war - Frauen immer jenes Geschlecht waren das man beschützt hat. Männer hat man aufs Schlachtfeld geschickt ob sie wollen oder nicht und Frauen hat man in Sicherheit gebracht. Frauen hat man nie aus Kanonenfutter hergenommen und Frauen hat man auch nicht dazu gezwungen nach Russland zu marschieren o.Ä.

Aber ja, die Wehrpflicht wird nach und nach überall abgeschafft und das ist gut so. Irgendwann so in 30 Jahren wird die Wehrpflicht kein konträres Thema mehr sein sondern es wird weitestgehend Konsens bestehen dass diese Teil der Vergangenheit bleiben soll, so wie jetzt weitestgehend Konsens besteht was die Leibeigenschaft oder die Folter angeht.

verreisterNutzer  06.03.2022, 17:12

Danke für diese ausführliche Antwort. :)

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Ontario  20.06.2022, 07:23

Wäre zu hoffen, dass sich das in 30 Jahren so ergibt, wie du dir das wünschst.

Habe da aber meine Zweifel. Wenn ich mir die derzeitige Regierung mal näher betrachte, so gibt es doch Aussagen wie, " man muss die Auslandseinsätze der Bundeswehr noch erweitern ". In die Rüstung sollen jetzt 100 Milliarden investiert werden. Wenn wir dann bis an die Zähne bewaffnet sind, was dann ?

Es gibt eben immer diejenigen die nichts aus zwei verlorenen Weltkriegen gelernt haben. Die meisten der heutigen Entscheidungsträger haben nicht mal einen Krieg erlebt und keinerlei Ahnung davon, was es heisst, in einen Krieg ziehen zu müssen.

Aber darüber schwafeln, mehr Bundeswehreinsätze seien wichtig. Was haben wir in Afghanistan erreicht ? Nichts. Was erreicht man in Mali ? Nichts.

Dennoch werden diese Einsätze immer wieder verlängert , was uns immense Summen kostet und im Ergebnis nichts bringen.

Wer sich an einem Krieg beteiligen möchte, der möge es auf freiwilliger Basis tun.

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Ich bin dagegen das Frauen zur Wehrpflicht herangezogen werden sollten. Krieg allgemein ist keine Lösung, ich denke da sind wir uns alle einig.

Aber Frauen sollten nicht kämpfen müssen. Sie sollten af die Kinder aufpassen. Und divers..... Kommt schon, ernsthaft? Nicht falsch verstanden aber gerade die sind, was die psyche angeht, doch eher am labielsten. Die würden das grundsätzlich nicht verkraften.

verreisterNutzer  06.03.2022, 16:06
Krieg allgemein ist keine Lösung, ich denke da sind wir uns alle einig.

Das stimmt. Aber wie man aktuell sieht, kann der Krieg einer Nation aufgezwungen werden.

Sie sollten af die Kinder aufpassen.

Wäre jetzt die Frage: Warum ausgerechnet die Frauen? Die Psychologie weiß, dass auch Männer für die Kindsentwicklung wichtig sind.

Ich persönlich finde ja, das pauschale Zuschreiben, dass sich Männer mehr für den Krieg eignen, heutzutage als schwierig. Zwar haben Männer im Durchschnitt mehr Muskelmasse und Körperkraft als Frauen, aber es gibt auch genug Männer die Fettleibig sind, Diabetes haben etc. und körperlich unterhalb einer 20 Jährigen sind.

Da nun Frauen grundlegend vom Wehrdienst auszuschließen, entspricht nicht meinem Gerechtigkeitsempfinden im Jahr 2022.

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Silberfunken38  06.03.2022, 16:12
@verreisterNutzer

Naja wenn ich allein schon Berbok in den Nachrichten sehe wird mir ehrlich gesagt schlecht. Nicht nur das die von ihrem Amt keine Ahnung hat, nein. Wir können froh sein wenn sie überhaupt mal einen Satz fehlerfrei über die Lippen bekommt. Ein General aus der Bundeswehr, der vom Fach ist wäre mir als Verteidigungsminister da schon lieber. Und das sage ich als Frau. Ohne es böse zu meinen.

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Montiplex  07.03.2022, 12:19
Nicht falsch verstanden aber gerade die sind, was die psyche angeht, doch eher am labielsten. Die würden das grundsätzlich nicht verkraften.

Für diese Aussagen hätte ich gerne einen Quelle und das es bei ALLEN Männern genau anders ist.

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Wenn Wehrpflicht sein muss, dann für alle!

Natürlich, es gibt stillende Frauen und wer passt auf die Kinder auf? das sind in meinen Augen Quatschargumente. Nicht jede Frau hat Kinder. Und nur ein geringer Teil stillt. Erstens im Sinne von "hat Baby", zweitens im Sinne von "gibt Brust".

Bei Männern gibt es Ausnahmen. Dann gibt es sie bei Frauen auch.

Und weil ich es unter anderem nicht fair finde, Familien auseinander zu reißen, nur um Krieg zu führen, gehört meiner meinung nach die Wehrpflicht generell abgeschafft. Falls ein anderes Land mal meint, uns überfallen zu müssten, kann man sich auch freiwillig wehren oder eben anders einigen.

PS: bin selber weiblich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ontario  20.06.2022, 07:06

Richtige Einstellung, der ich nur zustimmen kann.

Die Kriegstreiber sollten dazu verpflichtet werden, als erste die Kampfjacke anzuziehen und den Kopf hinhalten, bevor man andere dazu verpflichtet ihr Leben zu riskieren.

Doch leider ist es so, dass tausende Männer ihr Leben verlieren, während sich die Entscheidungsträger in sicheren Bunkern aufhalten, feiern und andere die Dreckarbeit erledigen lassen.

Nach dem Krieg tauchen die Alle unversehrt aus den Bunkern auf, oder haben sich in ein anders Land abgesetzt und warten das Kriegsende ab.

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Ich wäre für ein soziales Jahr für alle.

Und dabei könnten sich die Männer wie Frauen und Diverse selbst entscheiden ob sie Ersatzdienst oder Wehrdienst machen wollen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Insiderwissen