Wie schreibe ich einen guten Songreview?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

PS.

Review Oktober 08: VOLBEAT - Guitar Gangsters & Cadillac Blood - 2008 (14 Songs, 48:22 Minuten)

Was zum Kuckuk ist "Hofteholder"? Mit dieser Frage dürfte ich in der Leserschaft wohl nicht ganz alleine da stehen. Selbst Google bringt es nicht fertig, meine Frage zu beantworten. Mein Blick ist auf das neue Album "Guitar Gangsters & Cadillac Blood" des dänischen Quartetts VOLBEAT gerichtet. Zunächst die Fakten: VOLBEAT ist eine Heavy-Metal-/Rockabilly-Band aus der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Ihr Stil wird häufig als "Elvis-Metal" bezeichnet, da die Stimme des Sängers Michael Poulsen Ähnlichkeiten mit der von Elvis Presley hat. Bislang veröffentlichte die Band drei Alben und eine DVD. Ihr drittes Album "Guitar Gangsters & Cadillac Blood" erschien am 29. August 2008. Goldstatus erreichte VOLBEAT 2005 mit dem Album "The Strength-The Sound-The Songs" in Dänemark. Platin gab es für "Rock The Rebel-Metal The Devil" 2007, ebenfalls in Dänemark. Und weil so schön ist, gibt es auch für das aktuelle Album Gold im Staate Dänemark. Der erste Höreindruck ist: eingängig, melodisch, rockig, lupenreine Studioproduktion, facettenreich. Teilweise riechen die Tracks nach Konzept, was sich nach mehrmaligen Hören auch bestätigt, sieben der 14 Songs folgen einer Story um den Protagonisten Cadillac Blood. Das Intro hat einen leichten Westerntouch à la Clint Eastwood, man kann sich gut die Tumbleweeds vorstellen, die vom Wind durch die Gegend gefegt werden. Nachdem "End Of The World" gerade ausgelaufen ist, knallt mir "Guitar Gangsters & Cadillac Blood" um die Ohren. Mit 3:08 min nicht gerade lang, aber dafür umso deftiger! Das Hauptthema des Albums ist ein Mann, der in der Wüste ermordet in seinem Auto gefunden wird. In der Wüste - ein Cadillac am Strassengraben - wo ein Paar dunkle Gestalten einen Attentäter suchen, der ihren Frontman Blood Cadillac mit sieben Schüssen nieder gestreckt hat. Straightes Riffing, einzigartige Vocals mit unverkennbarem Groove, durchdachtes Songwriting und dazu eine gehörige Portion Spielfreude, so donnern die Jungs sämtliche Regler platt. "Back To Prom" gibt ebenfalls richtig Hackengas, schnelles Drumming und eingängige "Ohooohhos" machen den dritten Track zu einer "Gute-Laune-Hymne". "Mary Ann's Place", ein Duett, gesungen von Michael und Pernille Rosendahl ist die konzeptionelle Fortsetzung der Songs "Danny & Lucy", "Fire Song" und "Mr. & Mrs. Ness". Dass Michael Poulsen ein Vollblutmusiker voller Passion ist, zeigt sich auch bei "Hallelujah Goat" , wo er den "Lieben Gott" da oben fragt, wo nur die Liebe hin ist. Druckvoll inszeniert, überzeugende Dramatik, nicht nur gesanglich, sondern auch der Rest der Gang setzt das Thema gekonnt um. Von einem Stalker, der sich in eine Stripperin verknallt, handelt "Maybelenne I Hofteholder". Die JOHNNY CASH-Hommage "We" oder die geniale Coverversionen von "I'm So Lonely I Could Cry" (HANK WILLIAMS) und "Making Believe" (SOCIAL DISTORTION) sind weitere, in gewohnte VOLBEAT-Gewänder gekleidete Highlights. Doch daneben findet sich auch ungewohntes Material, "Wild Rover Of Hell" ist härter als alles, was die Dänen bisher abgeliefert haben. Bekannt ist ja, dass Poulsen ein echter METALLICA-Fan der ersten Stunde ist, somit ist es nicht verwunderlich, dass dieser Song eine recht deutliche METALLICA-Schlagseite hat. Dagegen ist "Light A Way" erstaunlich episch. "Find That Soul" erinnert mich anfangs an eine spanische Version IRON MAIDENs. Dann doch eher an walzende und nackenbrechende METALLICA. P.S. Wer sagt mir denn nun, was "Hofteholder" heißt? (Ich natürlich: die deutsche Entsprechung zu diesem Wort aus dem dänischen wäre wohl "Hüfthalter", wird aber auch für "Strumpfband" oder "Strapse" benutzt. -uwe)

Fazit: VOLBEAT: V(öllig)O(hrwurm)L(astige)B(eats)E(rgo)A(alles)T(op)! 10 von 10 Punkten

Tense kannste ja lesen :-)


earnest  25.03.2012, 18:50

Ein gutes Modell für Nicoles Englischarbeit?

0
passiony  25.03.2012, 19:54
@earnest

Frage war: Wie würdet ihr ein Songreview schreiben? :-) Ich hätte es so gemacht! Und ich schreibe meine Reviews so.

LG

1

Hi,

eine Rezension bezieht sich zunächst auf die Badgeschichte, kurz und knapp. Oder aber auf den Interpreten, der den Song singt. Ein kleiner Werdegang ist angebracht.

Gehe dann auf den Sound ein, zB. welche Basslinien hat der Song, Hug Lines, Stimmfarbe, klingt wie oder so ähnlich.

Schreibe, wie Dir das Stück persönlich gefällt.

Hier habe ich Dir mal ein DARK AGE und ein VOLBEAT Review von mir kopiert, vielleicht hilft es Dir weiter.

Ansonsten schau mal bei radio-gehacktes.de vorbei. Dort gibt es zahlreiche Reviews, Shortys oder aber auch die längere Variante.

Review Juni 10: DARK AGE - Acedia - 2009 (13 Songs, 40:48 Minuten)

In der Kürze liegt die Würze. Ca. zehn Minuten kürzer als das Album "Minus Exitus" von 2008 geben DARK AGE auf dem Neuen "Acedia" mal wieder so richtig Gas! Wobei einem der Spruch: "Das kenn' ich doch?" auch hier oft in den Sinn kommt. Aaaaaber, Fans von melodischem Death Metal werden auch hier ein wahres Füllhorn ein eingängigen Parts und Momenten mit Wiedererkennungswert finden und sich wohl fühlen. Den Anfang macht "Kingdom Nevercome", was mir persönlich mal so richtig angenehm durch die Synapsen rauscht. Fett, melodisch, eingängig, da wippt der Fuß, das macht Laune, die Matte ordentlich kreisen zu lassen. Eike spielt mit seinem von Gott gegebenen Organ, als sei es wie Atmen und Essen. Neue Ideen, neuer Groove, straight, hell und modern. Die Keyboards unterstreichen noch den absoulut homogenen Sound. An sich dachte ich bei meinem ersten Durchlauf, ich hätte es mit KILLSWITCH ENGAGE zu tun, allerdings haben DARK AGE da ihre eigene Handschrift, die mehr und mehr bei dem Rest des Albums deutlich wird. Weitere Leckerbissen sind „Devote Yourself To Nothing“ und "Snake Of June" und viele, viele mehr auf diesem Album. Leute, bevor ich hier wieder ellenlange Geschwurbel zum Besten gebe: Kaufen, Kaufen und nochmal KAUFEN! Geile Growls, klarer Gesang, knackiger Sound, schön schleppend und massig, voller Dampf. Nichts für Grindcore-Fans, eher für die Pussys, die ab und an mal mit Ihrer Freundin oder dem Freund 'ne Runde kuscheln wollen ;-) Aber auch das ist erlaubt, oder?

Fazit: Ich gebe den Hamburgern sieben Punkte, weil ich weiß, da ist noch Luft nach oben! 7 von 10 Punkten

Also das Maß aller Dinge ist Juliens Blog. Ob man seinen Stil mag oder nicht ist was anderes (was GANZ anderes) aber seine Analysen (hihi er hat ysen gesagt) sind top