Wie ist das Studium an einer Hochschule im vergleich zum Abitur?

8 Antworten

Hi,

also ich habe zwar den umweg über eine 3jährige ausbildung gemacht, aber ich versuch mal meine erfahrung zu zeigen.

in der schule habe ich nie was gelernt, nie aufgepasst und als ich alt genug war eigene entschuldigungen zu schreiben habe ich oft geschwänzt (ich bin nicht stolz drauf, aber so war ich früher leider). mein abi habe ich mit einem 3,2 schnitt geschafft ohne anstrengung und in Mathe mit kompletter arbeitsverweigerung (selbst im schriftlichen abi)

in der uni lerne ich wie blöde, bin in jeder vorlesung etc (ist aber auch viel interessanter in der schule) und habe jetzt auch keinen 1,0 durchschnitt. nicht mal 2,0...

also von daher ist für mich trotz lernen etc nicht soooo viel besser als in der schule (also verbessert hab ich mich schon, aber in Relation zum arbeitsaufwand nicht so arg).

ich hatte in der ausbildung sehr viel mehr Freizeit als jetzt an der Uni, da ich das studium auch in regelzeit schaffen wollte und das auch geschafft habe.

aber ja, ich finde schon das das ein riesiger Unterschied ist/war.


Aram247 
Fragesteller
 20.08.2012, 15:19

Findest du, dass die Ausbildung umsonst war?

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comedyla  20.08.2012, 15:24
@Aram247

für meine persönliche entwicklung auf keinen Fall. ich sehe wie naiv die leute sind die von abitur direkt zur uni kommen und denken die welt wartet nur auf sie. ich habe viel gelernt in der zeit: wie man mit Kollegen und Kunden umgeht, ich war im ausland für 6 Monate, wie der alltag beim arbeiten aussieht etc etc. ich bereue es nicht, denn ich wäre nicht so wie ich heute bin ohne diese 3 jahre ausbildung. ich bin heute sehr viel ehrgeiziger und zielstrebiger.

aber fachlich war es umsonst. das was ich in 3 jahren ausbildung gelernt habe, wurde in den ersten 3 vorlesungen an der uni abgehandelt und dann wars das mit dem "fachlichen Vorsprung". aber ich kann mir einiges eher praktisch vorstellen, wenn ich die theorie gelernt habe. es fiel mir dann etwas einfacher, aber im endeffekt: hätte ich schon beim abi gewusst wie wichtig bildung ist und hätte eine andere einstellung gehabt und hätte ich gewusste ich werde studieren.. hätte ich den umweg wohl nicht genommen. aber so ist es auch okay wie es ist :-)

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comedyla  20.08.2012, 15:28

ist aber auch viel interessanter ALS in der schule. also wenn man was lernt was einen interessiert, dann fällt einem die lernerei automatisch leichter.

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Die Studienzeit so ist ganz schön, aber wenn dann die Klausurphase kommt, hat man schnell mal das Gefühl man macht für eine Klausur mehr als man in den 13 Jahren Schule gemacht hat


Aram247 
Fragesteller
 20.08.2012, 15:07

Also das meiste was ich gelernt habe waren so ca. 6-8 Stunden pro Tag und das zwei Tage lang für die Abi Prüfungen.

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Also meine Erfahrungen: In vielen Fächern gibt es Hausaufgaben, die im Wochen- oder Zweiwochenrhythmus abgegeben werden müssen, jedes Blatt kann dann zwischen einer und zehn Stunden arbeit verschlingen. Ist allerdings häufig Gruppenarbeit, so dass man nicht immer alles selbst machen muss. Abschreiben wird in der Uni (zumidenst bei uns) allerdings deutlich strenger gehandhabt, als in der Schule. Da gibts dann ruckzuck 0 Punkte.

Neben den Hausaufgaben gibt es sonst eigentlich nichts zu lernen in der Vorlesungszeit. Heiß wird es erst in der Klausurenzeit. Da kann es dann im Extremfall schonmal bedeuten, dass du 4 Wochen lang durchlernst. Ich kenn Leute, die sich dann wirklich in dieser Zeit einmauern und nicht mehr Feiern und fast nix mehr mit Freunden unternehmen.

Hallo,

Tag und Nacht lernen ist natürlich übertrieben. Du solltest dir allerdings klarmachen, dass du viiiiiieeeel mehr tun musst als für die Schule. Das Tempo zieht enorm an und die Themen werden deutlich komplexer. Du solltest das ganze Semester über üben (bei vielen "mit-mathe-studiengängen" werden jede Woche Übungsblätter abgegeben, die einiges an Zeit benötigen (bei mir so zwischen 2 und 10 Stunden pro Blatt)), außerdem solltest du den Stoff idealerweise immer nachbereiten usw. Und gerade kurz vor Klausuren ist man dann teilweise tagelang wirklich nur mit lernen, essen und schlafen beschäftigt.

Dennoch ist es schaffbar, man findet zwischendurch trotzdem immer irgendwie Zeit zur Erholung, und der Beruf später wird sicher nicht weniger stressig ;)

Also, mach dich auf einen ziemlichen Schlag gefasst (ich habs mir stressig vorgestellt, war aber noch weit unter der Realität), aber wenn man sich durchbeißt kann man trotzdem ganz gut leben ;)

mfg,
Ennte

An der Uni wird in viel kürzerer Zeit viel mehr durchgenommen. Im Abi hatte man pro Halbjahr etwa 2 Themen die man pro Fach ausführlich besprochen hat, im Geschichtsunterricht z.B. 1. Weltkrieg und 2. Weltkrieg. An der Uni hast du i.d.R. ein Thema pro Woche - und das sind dann meist auch völlig neue Inhalte in die du dich erst mal reindenken musst. Es kommt auch kein Lehrer zu dir der dir was erklärt oder Übungen mit dir macht. Du bekommst die Grundzüge in der Vorlesung vorgesetzt und was dir dann inhaltlich noch fehlt musst du selbst recherchieren. Wer das nicht macht steht spätestens vor der Klausur ziemlich aufm Schlauch. Bei meiner letzten Klausur hatte ich ca. 500 Seiten Script die ich mehr oder weniger auswendig lernen musste. Und das war nur eine Klausur in einem Fach. Viele scheitern daran, dass sie dieses Lernpensum unterschätzen und zu spät anfangen für die Klausuren zu lernen. Man muss wirklich jeden Tag nacharbeiten, 2 Tage vorher anfangen, so wie du fürs Abi, wird nicht funktionieren.