Welche Schacheröffnungen würdet ihr mir empfehlen?
Spiele anfangs eher defensiv und im Endspiel sehr offensiv. Habe bis jetzt das Damengambit gespielt. Die Eröffnung macht allerdings nur Spaß wenn der Gegner es auch annimmt. Sollte eine Eröffnung sein die sofort in Kraft tritt also keine Züge zur Vorbereitung und einfach zu verstehen ist.Schnelle Gambits sind meine Vorliebe. Spiele sehr ungern sizilianisch.
Danke im Voraus!
3 Antworten
Als Weiß spiele ich gerne Königsgambit oder Anti-Sizilianisch (etwas defensiv aber stabil und sicher)
Als Schwarz spiele ich beim Spanier gerne aggressive Varianten mit Bauer f5 (Vor allem in Blitzpartien). Oder beim Damengambit Albins-Gegengambit (1. d4-d5; 2. c4-e5!)
Etwas widersprüchlich sind Deine Angaben:
"Anfangs defensiv..." "Gambits bevorzugt"
Gambits sind offensive, meist aggressive Eröffnungen und sie sollen das (gewonnene bei Annahme) Tempo nicht mehr aus der Hand geben und schnell diesen Vorteil umsetzen.
Damengambit ist eine wirklich "von vorne bis hinten durchgekaute" Eröffnung und wer sich durch die Theorie nicht durchgearbeitet hat, handelt sich schnell Nachteile ein.
Das Königsgambit gehört auch zu den durchgekauten, aber es ist weit aus weniger bekannt. In Zusammenhang mit unbekannt (beim Gegner) wird diese aggressive Eröffnung schnell zum Vorteil. Meine Vorliebe hat das Königsgambit.
Allerdings würde ich das Königsgambit nicht mehr bei starken Spieler im Wettkampf spielen, obwohl ich es mit sehr guter Bilanz früher in der Regionalliga gespielt habe.
Wenn ich jetzt auf lichess Blitzpartien spiele, eröffne ich fast immer mit dem Königsgambit. Nach 3-4 Züge sehe ich, ob ich schnell untergehe. Das ist aber sehr selten!
Das Königsgambit ist widerlegt, aber es ist vielfach in Vergessenheit geraten. Daher eine Empfehlung mit Vorbehalt!
Erst mal Wiki lesen (das ist wirklich lesenswert):
https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%B6nigsgambit
Mir macht das Gefetze mit dem Königsgambit Spaß, nur ganz selten kommt man an den Falschen, dann kann man die Figuren nach 10 Zügen zusammenschieben.
Habe mich jetzt mit der Theorie der Eröffnung auseinandergesetzt und finde sie sogar konstanter als das Damengambit. Gegner auf Lichess machen als Schwarz oft Patzer. Ich schaue, dass ich diese Eröffnung bei meinem nächsten Turnier nutzen werde. Vielen lieben Dank nochmals!
Stimmt, es kommen wenige Schwarzspieler mit dem Königsgambit gut klar und machen Fehler. Eigentlich ist das Königsgambit bestenfalls ausgeglichen, aber irgendwie hat das Königsgambit eine psychologische Komponente, mit der sich Schwarz nicht so wohl fühlt.
Jedenfalls waren meine Wettkampfpartien nie langweilig und endeten selten Remis.
Mit dem online-Schach hat man mehr als früher Möglichkeiten, Eröffnungen auszuprobieren, zu testen, zu analysieren und eine Statistik einzusehen.
Am Anfang unscheinbar, aber sehr nachhaltig, ist das Colle-Zukertort-System.
https://en.wikipedia.org/wiki/Colle_System#Colle%E2%80%93Zukertort_System
"The typical plan is: 1.d4 d5 2.Nf3 e6 3.e3 Nf6 4.Bd3 c5 5.b3 Nc6 6.0-0 Bd6 7.Bb2 0-0, where White, despite their apparently innocuous development, will eventually play for a kingside attack."
Das sieht sehr harmlos aus, ist aber von Schwarz nicht leicht zu spielen, und oft bekommt man später einen Angriff am Königsflügel.
Schau ich mir sofort an. Danke!