Was haltet ihr davon wenn man ein behindertes Kind abtreibt?

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Ich bin bekennender "Pro-Choicer" - also nicht „für“ Abtreibung, sondern für die freie Wahlmöglichkeit - und dafür, dass Frauen selbstbestimmt über ihr Leben, ihren Körper und damit auch ihre Reproduktion entscheiden können. Das Recht auf reproduktive und sexuelle Gesundheit und Selbstbestimmung schließt aus dieser Perspektive auch das Recht auf den Abbruch einer (aus welchen Gründen auch immer) ungewollten Schwangerschaft ein.

Doch habe ich mich trotz "Altersindikation" (37 und 39 Jahre) bei meinen geplanten Schwangerschaften bewusst gegen jegliche Pränataldiagnostik entschieden - wohl in dem Wissen, auch ein behindertes Kind physisch, psychisch, finanziell, partnerschaftlich und lebensplanerisch "stemmen" zu können.

Aber ich habe auch jedes Verständnis dafür, wenn sich eine Frau oder ein Paar das eben nicht zutraut.

Ich kann nur jedem wünschen, niemals eine solch qualvolle Entscheidung treffen zu müssen, sich gegebenenfalls für oder gegen ein behindertes Wunschkind zu entscheiden.

Wenn es denn aber so ist, kann ich nur hoffen, dass die Frau Unterstützung, Respekt und Verständnis erfährt.

Ich vermag jedoch nicht zu beurteilen, wie ich bzw. wir als Paar uns entschieden hätten, wenn sich bei einem der 3 Routineultraschalluntersuchungen Anhaltspunkte für eine schwere Beeinträchtigung des Kindes ergebe hätten.

Alles Gute für dich!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ich bin seit fast 40 Jahren Hebamme

isebise50  19.04.2022, 09:34

Vielen Dank für deinen Stern!

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Innerhalb des gesetzlichen Rahmens völlig legitim.

Nicht jede Familie ist in der privilegierten Lage, sich gut um ein (schwer) behindertes Kind kümmern zu können.

Mal ganz abgesehen davon, dass manche Behinderungen für den Betroffenen mit schlimmen gesundheitlichen Beschwerden und mit lebenslanger Hilfsbedürftigkeit einhergehen. Das wird üblicherweise über die Zeit auch eher schlechter. Will man dieses Leid jemandem wissentlich zumuten?

Ich finde das völlig ok.

Denn wo ist der Unterschied, ob die Eltern sich nicht vorstellen können, ein behindertes Kind zu bekommen, zu Eltern die es sich nicht vorstellen können, jetzt ein Kind zu bekommen/mit dem aktuellen Partner ein Kind zu bekommen/ein Kind aus einem one Night Stand zu bekommen usw? 

Schwierige Frage..... Einerseits ist es natürlich auch ein Mensch und hat ein Recht auf Leben, andererseits muss man es sich auch zutrauen, mit der Behinderung umzugehen. Ich wüßte nicht, wie ich in so einem Fall entscheide? Ich akzeptiere und respektiere auch die Entscheidung jeder Frau - egal wie sie ausfällt.

Das ist eine sehr schwere Entscheidung.. es kommt auch immer darauf an, wie schwer das Kind behindert ist… körperlich oder geistig und such wie stark man selber ist und sich das zutraut…

ich würde niemanden verurteilen, der sich gegen das Kind entscheidet