Warum tun sich noch so viele Menschen die Pflege an?

Sicher die Bezahlung ist nicht die beste und auch die Arbeitszeiten sind nicht gerade ideal aber man macht den Beruf, weil es einem eine freude macht anderen zu Helfen und zu Pflegen. Andere machen das weil es ein muss ist um Geld zu verdienen aber man sieht an denen die es gerne machen und bei denen wo es sein muss einen unterschied. Die die es gerne machen stecken ihr Herzblut in die Arbeit und das ist für die Pflegebedürftige auch sehr gut und sie fühlen sich dann auch dort sehr wohl.

Nachdem man fast ein Vierteljahrhundert nichts für die Ausbildung neuer Pflegekräfte getan hat und der Lohn stagnierte, ist nun der Mangel augenscheinlich. Die sehr guten Lohnerhöhungen der letzten Jahre nützen jedoch nicht viel, wenn erst ausgebildet werden muss, bis neue Pflegekräfte einsatzbereit sind.

Durch Corona gab es eine Überbeanspruchung des Personals, was zu erheblichen Ausfällen führte. Diese konnten nicht ersetzt werden, weil keine neuen Pflegekräfte ausgebildet wurden. Die Ausbildung dauert drei Jahre, dass heißt, nun ist gerade der erste jüngere Jahrgang fertig und gelangt auf dem Markt.

Es ist erstaunlich, dass es jetzt möglich ist bessere Gehälter zu bezahlen, nachdem dieses etwa 1/4 Jahrhundert nicht möglich war. Die Lebenshaltungskosten waren gestiegen, die Preise, welche die Bewohner zu zahlen hatten auch, doch die Gehälter stiegen nicht an. Nun bekomme ich pro Monat knapp 3000,- € netto, zurzeit von Corona waren es fast 1/4 Jahrhundert immer nur etwa 2000,- € netto gewesen. Dementsprechend niedrig fällt in gut einem Jahr mit Vollbeschäftigung, von weit über 30 Jahren meine brutto Rente von etwa 1200,- € aus. Zum Glück gibt es eine zusätzliche Betriebsrente und etwas habe ich privat vorgesorgt, sonst wäre damit schnell mein erspartes Privatvermögen aufgebraucht.

Erstaunlich ist auch, dass man jetzt Wunschschichten hat, in die man bevorzugt eingeteilt wird. Das gab es zuvor nicht. Auch bekommt man oft zwei volle Wochenenden im Monat frei, was zuvor auch nicht die Regel war. Es gab nach Corona erhebliche Verbesserungen, doch der derzeitige Mangel an Pflegepersonal macht das Arbeiten schwer.

Sehr viele arbeiten da weil sie es mögen Patienten zu mobben, macht auszuüben oder sogar noch schlimmere motive :3

Ich war Jahre lang im Krankenhaus/Psychiatrie und in wohngruppen

Es gibt Menschen, die im Pflegeberuf arbeiten, weil es Menschen gibt, die gepflegt werden müssen. Das ist sinnvoll für eine Gesellschaft. Manche verlieren nicht aus dem Blick, dass auch sie sehr wahrscheinlich selbst eines Tages davon betroffen sind, oder ihre Eltern, Ehepartner, Kinder und Freunde.