Warum kommt mir alles unecht und wie in nem Traum vor?

7 Antworten

Hallo mein Lieber. Diese Fragen sind nicht verrückt oder doof oder sonst was. Es sind die natürlichen Folgen eines intelligenten Wesens, das die Ursprünge und Hintergründe seines Lebensraumes hinterfragt. Darüber haben sich schon sehr viele Menschen den Kopf zerbrochen und haben ganz viele Antworten und ERklärungsprinzipien erstellt.

Die sind zwar alle nicht richtig, weil sie je aus ihrer eigenen Perspektive stammen, aber sie sind auch nicht zwingend falsch.

Man muss damit leben, dass es auf diese Fragen nunmal keine probaten Antworten gibt, weil eine "realistische" Antwort als Prinzip über unseren menschlichen Verstand hinausgeht. Wir Menschen können nur begrenzt denken und das ist in diesem Fall das schwächste Glied.

Oder, wie Wittgenstein so schön in seinem Tractatus sagt:" Die Welt ist das, was der Fall ist!"

Gruß!


Nemo0 
Fragesteller
 22.07.2012, 14:37

Ja, aber warum fühlt sich dann alles immernoch so unecht an wenn ich draußen bin oder mich in einer Menschenmenge befinde ? Ich fühle mich dann so als wenn ich gar nicht da wäre und alles an mir vorbeizieht

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waldfrosch  22.07.2012, 16:17
@Nemo0

Ich hatte dieses Gefühl auch als ich in deinem Alter war,als ob ich unter einer Glasglocke von allen anderen Isoliert gewesen wäre ....heute denke ich diese Gefühl kam daher das ich meinen Platz und Sinn in der Welt noch nicht gefunden hatte .

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Kann es das sein:

Bei der Derealisation (ICD-10-Code ICD-10 F48.1) existiert ein Gefühl der Unwirklichkeit gegenüber der Umwelt. Objekte, Menschen oder die gesamte Umgebung werden als fremd, unvertraut, unwirklich, roboterhaft, fern, künstlich, zu klein oder zu groß, farblos oder leblos erlebt. Viele Betroffene geben an, ihre Umwelt wie „unter einer Käseglocke” oder „in Watte gepackt” zu erleben.

http://de.wikipedia.org/wiki/Derealisation

Die Welt da draußen nehmen wir über unser Sensorium wahr. Diese Wahrnehmungen werden im Gehirn verarbeitet und bilden das ab, was wir Realtiät nennen.

Dieser Prozeß kann Schwankungen unterliegen oder in Extremfall völlig durcheinander geraten. Dann sehen Menschen weiße Mäuse oder Götter.

Auslöser sind wahrscheinlich Umstände im Leben, die dazu führen, daß die Akzeptanz der Realität eine Belastung darstellen würde. Also wird die Wahrnehmung verändert.

Das kann durchaus pathologisch werden. Gibt es für den Zeitpunkt, an dem das angefangen hat, ein Ereignis, daß Dir geeignet erscheint, Dich von der Spur geworfen zu haben?

Ich war selbst vor ca. 30 Jahren mal in so einer Situation. Ich konnte nicht glauben, daß die Dinge, die nicht direkt in meiner Wahrnehmung sind, überhaupt existieren. Ich mußte mich ständig versichern, daß sie auch dann noch da sind, wenn ich weg bin. So bin ich immer hin- und hergedüst. Das wurde erst besser, als ich einen Schnitt in meinen Lebensumständen gemacht habe und meine Situation wieder in den Griff bekam. Also wieder selbst zum Regisseur meiner Lebensumstände wurde.

Das muß nicht heißen, daß das bei Dir auch funktioniert. Du solltest auf jeden Fall mit Deinem Hausarzt darüber sprechen. Der wird unter Umständen weiteres veranlassen.

Zu den Fragen, die Du Dir stellst: Komisch sind die überhaupt nicht. Völlig normal, daß sich ein wacher Geist damit befaßt.

Ich kann und will Dir diese Fragen nicht beantworten. Jeder muß seine eigenen Antworten darauf finden. Es sollte Dir aber klar sein, daß nicht immer alle Antworten befriedigend sind. Und die wenigsten sind allgemeingültig.

Zwei wichtige Regeln möchte ich Dir empfehlen.

A. Warum-Fragen sind meist sehr schwer zu beantworten, weil viele Dinge um uns nicht dieser Logik folgen. Außerdem ist hier implizit immer die Frage nach einem übergeordneten Grund oder einem beabsichtigten Ziel enthalten. Vielleicht ist das eine der wichtigsten Erkenntnisse, die man im Leben finden kann, daß es sowas nicht gibt.

Es gibt keinen Grund, warum es die Welt gibt. Außer man betrachtet ihr Zustandekommen astronomisch und geologisch. Es gibt keinen auf ein Ziel gerichteten Grund, warum wir aussehen, wie wir aussehen. Aber es gibt eine kausale Kette von Entwicklungen, die dazu geführt haben. Das gilt ebenso für Bäume und alles andere.

Warum gibt es den Tod? Die Frage ist vielleicht noch am einfachsten zu beantworten.

Wie wir aussehen, wie Bäume aussehen, ist die Folge eines langen Prozeßes, bei dem kleine Unterschiede einzelner Individuuen im Laufe der Evolution zu großen Veränderungen geführt haben.

Dieser Prozeß ist zwingend auf den Tod angewiesen. Diese Selektion nimmt die genetischen Potentiale aus dem Rennen, die sich gegen die anderen, sich als besser erwiesenen, nicht durchsetzen können.

Das, was besser geeignet ist, seine Geninformation weiterzugeben, überlebt. Das andere stirbt aus.

Die Schritte dieses Vorgangs erfolgen sehr sehr langsam. Über Millionen von Jahren. Die Welt wäre längst am Ende ihrer Ressourcen angekommen, wenn die Vorgängergenerationen nicht wieder in den Stoffkreislauf zurückgekehrt wären.

Überbewölkerung hätte allem Leben längst den Garaus gemacht.

Der Tod ist demnach die Gewähr für Leben und Entwicklung. Daher sollten wir ihn als "Preis" dafür akzeptieren, daß wir sind, was wir sind.

Gäbe es den Tod nicht, würde die Erde allenfalls von unsterblichen Mikroben bewohnt sein.

B. Wir müssen auch akzeptieren, daß wir gewisse Fragen (noch) nicht beantworten können. Viele Fragen sind noch offen. An denen kann und muß geforscht werden. Aber solange keine Anwort da ist, die wissenschaftlichen Anforderungen genügt, bleibt uns nichts übrig als abzuwarten. Es ist nicht legitim, hier auf vermeintliche Erklärungen zu verfallen, wie es i.d.R. in der Religion oder Esotherik gemacht wird.

Ebenso wichtig ist es, zu erkennen, daß es für viele Fragen wohl Antworten gibt, diese aber nicht einfach sind. Um gewissen Zusammenhänge zu verstehen, ist es mitunter unabdingbar, sich intensiv mit einem Thema zu befassen.

Niemand wird die Evolution begreifen, wenn er sich nicht mit ihren Mechanismen und Strukturen befaßt hat.

Und manche Dinge, wie z.B. Relativitäts- oder Quantentheorie entziehen sich in ihrem Verständnis den meisten Menschen völlig. Wir können ahnen, worum es dabei geht. Aber die wenigsten kommen darüber hinaus.

Also:

suche nach Antworten, aber bedenke, daß sie nicht leicht zu finden sind, manche einem nicht gefallen werden und einige unerreichbar sind.

Habe Momentan genau das selbe. Bin 30 Jahre alt und fühle mich genauso. Alles ist unecht, man schaut sich im Zimmer um und denkt sich man lebt in einem Computerprogramm. Genau dieser Gedanke macht mir Angst das wir gar nicht alle echt sind auf dieser Welt. Mir bereitet alles Schwierigkeiten. Ich habe Angst meiner Frau und Freunden und verwandten in die Augen zu sehen. Ich liege mit Angstattacken und Depressionen im Bett und habe Angst jeden Moment so einen Anfall zu bekommen dass ich Geisteskrank werde und eingeliefert werden muss. Meist kann ich mich nur ganz kurz beruhigen. Gestern war ich beim Hausarzt weil ich angst hatte mir vllt was an zu tun oder durch zu drehen. Er hat mir Antidepressiva und Schlaftabletten verschrieben. Nach der Schlaftablette habe ich super geschlafen aber 15 min nach dem Aufwachen kam alles wieder. Ich weiß nicht mehr weiter. Man schaut aus dem Fenster und fragt sich wo bin ich hier, wo will ich hin und lohnt es sich hier überhaupt.

Diese Fragen tauchen unweigerlich im Leben eines Menschen auf ....es sind Fragen die jedes Herz früher oder später bewegen .

Viele schieben all diese Frage natürlich gekonnt weg und verlieren sich im Taumel der Welt .Und sehen zu was die vom Genuss der Welt kriegen können .

Aber wird diesese Verhalten die Fragen wirklich verstummen lassen ?Wird das unserem Herz Frieden schenken ...auf dauer ?

Der heilige Augustinus sagte :**Unruhig ist unser Herz bis es ruht in dir, O Gott* !

Es ist auch meine Erfahrung ,diese Fragen, die meist im Jugendalter auftreten, sind aus Sicht meiner eigenen Lebenserfahrung her eine Anfrage Gottes an uns und aus vielen Richtungen werden uns vermeindliche Antworten zugesprochen wie schon @RealSausie treffend sagte .

Buddhismus, Esoterik ,Atheismus,..... Christentum , alle haben eine Antwort parat ,auf Tod Leid auf Freud und kummer,auf warum wieso .... ** Die einzelne Seele muss sich hier auf die Suche begeben, wenn sie Antwort haben will** . Denn die Antworten sind zwar allgegenwärtig, aber stimmen diese auch ? entsprechen sie der Wahrheit ? was ist die Wahrheit ? gibt es überhaupt die Wahrheit ?

Nur der einzelne Mensch kann diese Antworten finden ,die sich unweigerlich einstellen müssen wenn wir denn nicht aufhören zu fragen und mit der Suche nicht aufgeben, bis unser** Herz eben Ruhe findet . **


realsausi2  22.07.2012, 18:17

Wird das unserem Herz Frieden schenken ...auf dauer ?

Dafür sollte man dann doch zum Kardiologen gehen. Hier geht es eher um die Fragen, die der Verstand aufwirft und die auch nur dieser zu beantworten in der Lage ist.

Buddhismus, Esoterik ,Atheismus,..... Christentum , alle haben eine Antwort parat ,auf Tod Leid auf Freud und kummer

Der Atheismus hat auf nichts eine Antwort außer auf die Frage: "Gibt es einen Gott?". Für mehr ist der Atheismus nicht zuständig.

Wenn wir uns vielleicht stattdessen auf Humanismus einigen können?

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waldfrosch  22.07.2012, 18:43
@realsausi2

Nein, ich kann nicht dem Humanismus anhängen ,denn wenn es nach dessen Philosopie geht ,dann darf mein Herz nicht unruhig sein ,und meines war doch definitif unruhig und fand am Ende Ruhe ...ohne Kardiologen ....beim Gott !

So ist es nun mal eben ....

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realsausi2  22.07.2012, 18:56
@waldfrosch

Ich will Dich auch nicht zum Humanismus bekehren. Das hast Du mißverstanden.

Es geht mir darum festzustellen, daß in Deiner Aufzählung Atheismus falsch platziert ist, da er im Gegensatz zum Humanismus keine These enthält, die geeignet wäre, eine andere Frage zu beantworten außer der nach der Existenz Gottes.

Daher wollte ich mich mit Dir darauf verständigen, daß die in Deiner Aufzählung geführte Argumentation schlüssiger würde wenn dort statt Atheismus z.B. Humanismus stünde.

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waldfrosch  22.07.2012, 21:57
@realsausi2

®Realßausie Nun da die Menschen hier wie zbsb @Garwain und @Frank1968 hier den Atheismus verkündigen und an den Mann/frau zu bringen ,wie einen Heilsplan ,kann ich dem leider nicht ganz beipflichten .

Ich muss aber zugeben das du da nicht so ein extremistisches Exemplar bist. Bei dir kann ich da keinen Fanatismus in der Richtung erkennen .

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realsausi2  23.07.2012, 00:34
@waldfrosch

Ich finde auch bei den von Dir genannten keinen Fanatismus. Es ist eine falsche Interpretation, das, was wir hier treiben, als Verkündigung von Atheismus zu verstehen.

Wir vertreten schon Positionen, aber diese sind, bei aller Unterschiedlichkeit der Protagonisten, eher humanistischer und säkularer Ausprägung.

Hierbei treten wir Dogmen entgegen, die Religionen formuliert haben. Gegen diese wenden wir uns. Und bei denen, die solches tun, kann als Ergebnis Atheismus am Ende einer Kette von Erkenntnissen stehen.

Atheist zu sein, ist ohne jeden Inhalt, ohne Dogma, ohne Konzept, ohne Ziel. All das muß sich jeder Atheist aus anderen Quellen oder halt sich selbst herleiten. Der Atheismus bietet für nichts eine Handlungsanweisung, keinen Plan, keine Regeln.

Daher kann er nicht verkündet werden.

Aber gegen Dogmen der Religion kann man argumentieren, die Anwendung des Verstandes kann man schärfen und lernen, Irrtümer und Lügen zu erkennen.

Das ist unser Anliegen. Den Atheismus muß jeder in sich selbst (wieder) finden.

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Ruokbandit  10.08.2013, 05:14
@waldfrosch

Und wer möchte hier bitteschön das Christentum an den Mann/Frau bringen, als wäre es ein Heilsplan waldfrosch? Eh du dich über andere Menschen in einer ANMAßENDEN Art und Weise aufregst und sie als Extremisten bezeichnet, solltest du dich mal fragen, wer hier der größte Extremist, Fundamentalist und Fanatiker ist! Du bist es nämlich! Wer möchte denn am liebsten die ganze Welt missionieren? Wer stellt denn seinen Glauben über ALLES und JEDEN und über jedes GRUNDRECHT? Du bist nicht erhaben, weil du Christ bist! Erbärmlich, was für Heuchler unter uns weilen...

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EchteSinte  23.07.2012, 22:02

Diese Fragen tauchen unweigerlich in der Laufspanne der biologischen Aktivität eines Menschen auf ....es sind Fragen die jedes Gehirn früher oder später bewegen.

Viele schieben all diese Frage natürlich gekonnt weg und verlieren sich in Zeug. Und sehen zu, was sie alles an Zeug kriegen können .

Aber wird diesese Verhalten die Fragen wirklich verstummen lassen? Wird das unserem Gehirn Frieden schenken ...auf Dauer?

Augustinus sagte :Unruhig ist unser Herz bis es ruht in dir, Oh unfalsifizierbares Ding von dem ich ehrlich gesagt garnicht weiß, **ob es ist - und was es ist* !

Es ist auch meine Erfahrung! Diese Fragen, die meist im Jugendalter auftreten, sind, aus der Sicht meiner eigenen Lebenserfahrung, eine Anfrage der lustigen Elfen an uns und aus vielen Richtungen werden uns vermeindliche Antworten zugesprochen wie schon @RealSausie treffend sagte .

Buddhismus, Esoterik, Atheismus (Anmerkung: Atheismus behauptet nicht, eine Antwort auf diese Frage zu kennen, ignorant fool!) ,..... Christentum, alle haben eine Antwort parat ,auf Tod Leid auf Freud und Kummer, auf warum wieso .... ** Das einzelne Gehirn muss sich hier auf die Suche begeben, wenn es Antwort haben will** . Denn die Antworten sind zwar allgegenwärtig, aber stimmen diese auch? Entsprechen sie der Wahrheit? Was ist die Wahrheit ? Gibt es überhaupt die Wahrheit ? (Oh, bitte, bitte, bitte folge diesem Gedankengang weiter, Herr Christ!)

Nur der einzelne Mensch kann diese Antworten finden ,die sich unweigerlich einstellen müssen, wenn wir denn nicht aufhören zu fragen und mit der Suche nicht aufgeben, bis unser Gehirn eben Ruhe findet .

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