Spende an Verein als Geburtstagsgeschenk: Wie hoch?

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Bei einer ähnlichen Frage - Geschenk für einen Nuller-Geburtstag - habe ich auch lang gezögert, wieviel ich geben sollte. Es waren an die 100 Leute dort, ein Riesenauflauf.

Es war schwer, da man sich mit Geld ja irgendwie outet - denn jeder hat andere Maßstäbe.

Ich habe es dann so gemacht, dass ich den Gegenwert (Ladenpreis) eines seiner hochwertigen und -prozentigen Lieblingsgetränke in den Umschlag getan habe.

Wäre es der Umschlag von zwei oder mehr Gästen gewesen, scheint mir, dass da eine andere 'Bemessungsgrundlage' gilt. Mir egal, was er dabei gedacht hat.


rotesand 
Fragesteller
 26.12.2022, 14:34

Danke!

Problem in dem Fall ist: Was immer man spendet, es dürfte falsch sein - wenn es zu wenig sei, würde man so...

der Typ verdient doch viel Geld, hat eine super Arbeit, fährt einen dicken Benz und ist trotzdem soooo geizig.

...über mich sprechen. Würde ich "zu viel" spenden, hieße es, der Geldsack hätte es aber mal wieder nötig, sich zu profilieren, weniger hätte auch gereicht. Ist mir zwar egal eigentlich, man muss es aber nicht dazu kommen lassen. Letztlich ist es auch eine eher unangenehme Form von Gesellschaft; ich würde da mehr oder weniger deswegen kommen, damit Ruh' und Frieden ist.

Ich denke inzwischen, gar nicht hinzugehen, zugesagt habe ich noch nicht.

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Spielwiesen  26.12.2022, 15:22
@rotesand

Ach! :-) Bitte versuch mal, dich neben dich zu stellen und dir zuzuhören bis zu dem Satz 'Ist mir zwar egal eigentlich,...' und spätestens da weißt du schon! - es ist dir NICHT egal!

Schaff es doch bitte, diese sich widersprechenden Stimmen aus dem Kopf zu bekommen! Sie sind es, die dich vergiften und lähmen. Stattdessen triff eine Entscheidung für ein Geschenk, das den Einladenden nicht (mit deinen eigenen Gedanken) herabwürdigt. Dabei solltest du nur von dir ausgehen, ob du dich darüber freuen würdest. Eine geistig neutrale Haltung (ein bisschen wie ein Kind) ist jetzt gefragt, damit dieser Gedankenzirkus mal aufhört.

Wie mein Freund immer zu sagen pflegte: 'Man kann einem Menschen immer nur bis vor die Stirn sehen'. Stell dir einfach mal vor, wie freudig überrascht er über deine Zusage ist, die ihm zeigt, dass du seinen Ehrentag mit deiner Anwesenheit zu beehren gedenkst. Gerade, weil er sich über alle Gründe bewusst ist, die dagegen sprächen.

Ich denke, da sind 10 € mehr oder weniger nicht das entscheidende Moment. Und: du fütterst ja nicht den Verein, sondern es ist ein Geschenk- kein Zeichen! Nicht alles muss taktisch motiviert sein!

◇♧♧

Ich habe aber auch schon erlebt, dass ich eine Einladung abgesagt habe: das war aber nicht wegen einer Bewertung möglicher Reaktionen der Empfängerin, sondern wegen gewisser knallharter Vorgaben: die Beschenkte wollte sich ein Cembalo kaufen. Als Goldesel habe ich mich aber nicht gesehen.

Und noch eine andere unorthodoxe 'Lösung': ignorier doch einfach die Aufforderung und schenk mit ein paar netten Worten 'lieber etwas Persönlicheres' als schnödes Geld - etwas Konkretes: einen Bildband, oder irgendein bibliophiles Ausnahmekochbuch :-) ganz ohne Häme!

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Spielwiesen  26.12.2022, 15:36
@rotesand

Aber wenn all die Hürden unüberwindlich sind, wäre eine Absage angeraten: Gedanken spürt man von außen, das eigene Auftreten ist dann nicht stimmig, man schwächt sich selbst.

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rotesand 
Fragesteller
 26.12.2022, 19:24
@Spielwiesen

Ich bin wahrscheinlich von meiner Heimatstadt, in der es deswegen ständig Ärger gab, einfach verbrannt - und mit der hat diese Einladung auch im Grunde genommen zu tun.

Es ist mehr so ein Empfang, wo es Häppchen usw. gibt, mein Plan wäre, dort hingehen, ehrlich gratulieren und durch das Erscheinen auch guten Willen zeigen, ein oder zwei Häppchen, ein Getränk und dann gehen, sobald die Ersten wieder gehen.

Ich denke mittlerweile schon, dass ich erscheinen werde - einfach als Geste und aus Prinzip. Mir bricht da kein Zacken aus der Krone - und am Ende müssen auch die schlechten Tänze getanzt werden.

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Spielwiesen  26.12.2022, 20:24
@rotesand

Genau, und wenn du zum Anstoßen hingehst und die Laudatio miterlebst, zeigst du Präsenz, das finde ich schon mal gut fürs Standing. Falls die Presse das Ereignis abdeckt - naja, warum nicht: man sieht dich.

Der Anlass ist auch gut, finde ich, um es mal mit dem neuen Abstand auszutesten, den du seit deinem Umzug klar dazugewonnen hast.

Mit entspanntem Lächeln, noch ein wenig Smalltalk (was unpolitisch allerdings derzeit kaum möglich ist) - und dann entscheidest DU, wie rasch du wieder weg bist, ohne dass es nach Flucht aussähe! :-)

Insofern ließe sich auch die Verweildauer in einem gewissen Bezug zur Höhe deiner Spende 😀 ääh sorry, zum Geschenk betrachten - fällt mir gerade noch so ein... ◇♡◇

★☆ Danke für den Stern ! 🌟 😀 🌟 ★

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Was hättest Du denn für ein Geschenk ausgegeben?

Übrigens liest sich Deine Frage, als ob Du den "Typ" eigentlich gar nicht leiden kannst. Dann geh doch nicht hin! Schnorre nicht sein Essen und seinen Suff und spar am Geschenk!


rotesand 
Fragesteller
 25.12.2022, 22:23

Das ist ein bisschen unnötig barsch formuliert und ich lasse mich auch durch die Blume ungern als Schnorrer bezeichnen, vom Ding her kommt es aber hin. Am liebsten würde ich da nicht hingehen, was aber bei diesem Menschen nicht so einfach ist - leider hat man da beinahe keine andere Wahl.

der Typ verdient doch viel Geld, hat eine super Arbeit, fährt einen dicken Benz und ist trotzdem soooo geizig.

Damit habe ich aber, wenn du das mit dem "Typen" das meinst, eher mich gemeint bzw. das, was der Bekannte über mich gesagt hätte, hätte ich "zu wenig" gespendet.

Es ist mehr so ein Empfang, wo es Häppchen usw. gibt, mein Plan wäre, gratulieren und guten Willen zeigen, ein oder zwei Häppchen, ein Getränk und dann gehen, sobald die Ersten gehen.

Ausgegeben hätte ich wahrscheinlich irgendwas um die zehn Euro.

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