Selbstverteidigung im Sportunterricht?

10 Antworten

Die wenigsten Lehrer sind darüber richtig informiert und darin ausgebildet. Das würde also bedeuten, dass Lehrer intensiv geschult werden müssten.

Denn sie müssten den wichtigsten Teil der Selbstverteidigung, die Theorie, gut, lebendig, sinnvoll und vor allem richtig vermitteln.

Die meisten Laien gehen ja davon aus, dass man nur ein paar Griffe oder Tritte vermitteln müsste. Das wäre jedoch kompletter Unsinn. Die Handlungstipps zur Vorbeugung und die Schulung der Aufmerksamkeit, sind die wichtigsten Bestandteile eines guten SV-Unterrichtes.

Alles an "Techniken" muss intensiv mit bewegten Partner eingeschliffen werden, damit es im Ernstfall funktioniert. Deshalb kann man Techniktraining dort, wo nur ein paar Stunden SV unterrichtet wird, auch gleich weglassen. Warum es SV-Kurse doch unterrichten? Weil es Spaß macht und die Teilnehmer so erwarten. Der FS sicherlich auch. Aber bringen, tut es nichts.

Mit Sport hat Selbstverteidigungsunterricht also recht wenig zu tun.

In ein paar Stunden kann man nur ein paar theoretische Tipps an die Hand geben - aber keine komplette Technikschulung. Tritte ectr. bewirken nämlich gar nichts, wenn sie nicht treffen. Daher sind Technik und Konzepte zwingend notwendig.

Warum trainieren Leute in Vereinen oder SV-Schulen jahrelang? Weil das notwendig, damit überhaupt etwas klappt. Wenn man Techniken in der SV lehrt, dann müssen diese auch anwendbar sein, sonst wiegen sich die Leute in falscher Sicherheit, was gefährlich wäre.


CharliePace  18.06.2020, 00:16

Einige sehr gute Argumete genannt. Die muss ich mir notieren!

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Ich habe in meiner Jugend einige Jahre Judo gemacht und kann daher definitiv sagen, dass man Selbstverteidigung in dem Sinne, dass man sich im Ernstfall wirklich verteidigen könnte nicht in einigen Sportstunden erlernbar ist. Das dauert Jahre. Außerdem fehlen den Lehrern die Kenntnisse für sowas, da Selbstverteidigung kein Bestandteil des Lehrplans Sport ist. Damit es also was bringen würde muss man auf längere Zeit gesehen in einen Verein für sowas (Judo, Karate, Taekwondo, o.ä.) Wir hatten in der 11. Klasse mal für 3 Wochen oder so im Sportunterricht jemanden da, der so einen Crash-Kurs gemacht hat, aber wirklich Selbstverteidigung konnte danach keiner.

Die Idee generell wenn so etwas langfristig vielleicht im Nachmittagsbereich in der Schule gelehrt werden würde fände ich aber auch gut. Da es in der heutigen Zeit durchaus sinnvoll ist sich in einer Gefahrenlage behaupten und verteidigen zu können. Außerdem steigert Selbstverteidigung auch das Selbstbewusstsein was meiner Meinung nach gerade für schüchternere Schüler/innen im Jugendlichen Alter gut für die Entwicklung ist.

Wo wohnst du denn, das sowas „recht sinnvoll“ wäre? 😳


Enduh  17.06.2020, 20:55

Vielleicht ist das allgemein gemeint. wer weiß, vielleicht ziehst du ja mal um 😉😂

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lena0306  17.06.2020, 20:59

es kann immer sinnvoll sein, wenn man mal in die Zeitung schaut, bemerkt man durchaus, dass Straftaten auch in eher vornehmeren Stadtteilen und tagsüber vorkommen. Auch einfach das Wissen, dass man das gelernt hat, gibt Sicherheit

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CharliePace  18.06.2020, 00:18
@lena0306
Auch einfach das Wissen, dass man das gelernt hat, gibt Sicherheit

Falsche Sicherheit! Von dem Selbstvertedigungsunterricht in der Schule würde man gar nichts lernen. Das würde falsche und gefährliche Sicherheit mit sich bringen.

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lena0306  18.06.2020, 08:51
@CharliePace

Wenn man das regelmäßig von einem guten Trainer beigebracht bekommt, ist das keine falsche Sicherheit.
Wenn man das aber nur einmal macht, ist es natürlich klar

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eine Kampfsportart braucht Jahre um gelernt zu werden, der Sportunterricht in Schulen hat andere Zwecke.

Hi.

Kannst Du vergessen, ist viel zu lernaufwändig. Du hast ja im Lehrplan drin, dass bestimmte Dinge abgedeckt werden müssen (bei uns: Reck/Barren/Bodenturnen/Schwimmen (davon 2); Leichtathletikzeug (bestimmt 3 oder 4); Ballsportarten (2). Darauf gab es Noten.

Sprich, man käme kaum zu was. Wenn man effiziente Selbstverteidigung lernen will, dann würde ich mit 2x1,5h pro Woche rechnen. Oder mal nem Workshop von 3 Tagen à 8h für die Basics. Wie will der Schulsport das leisten. Und die Sportlehrer sind nicht dafür ausgebildet. Beispiel von mir: ich kann kein Capoeira. Gar nicht. Passt auch nicht zu mir. Hab aber nem Kumpel mit Capoeiraschein ab und an als Cotrainer geholfen. Also minimale Kenntnis. Sportlehrerin von uns hatte den Trainerschein. Und ich war trotzdem deutlich besser (aber nicht, weil ich was konnte!!!).