Müsste nach euren verständnis ein islamischer Staat nicht nur für Sicherheit sorgen?

3 Antworten

Ein deutscher Imam hat es mal sehr treffend gesagt: "Die, die heute Scharia in Deutschland fordern, hätten nächste Woche eine Hand weniger."

Das Problem ist, dass "ein bisschen Scharia" nicht funktioniert, das ist wie "ein bisschen Schwanger." Wenn man sich ein wenig umhört, liest und Berichte hört, glaubt man durchaus, man ist in einer "Dunklen Spiegel" Version der Welt gelandet. Seien es der "zu kurze Bart" bei einem Mann, dafür muss man z.B in Afghanistan eine (kleine) Geldstrafe zahlen. Dort verhüllt man auch Schaufensterpuppen, oder man verbietet Musik, Fußball und andere Dinge.

Weiterhin ist es ein Trugschluss zu glauben, dass ein islamisches Gesellschaftssystem "fair" wäre. Schon das System des "Blutgelds" ist absurd - wer nicht zahlen kann, wird bestraft, wer zahlen kann, ist fein raus. Und die Strafen, die einige Schariagerichte verhängen, sind grotesk. Ich erinnere mich an einen Fall, wo die Strafe des Gerichts war, dass der Bruder des Vergewaltigungsopfers das Recht hatte, die Schwester des Täters zu vergewaltigen.

Das Problem ist, dass diese Regeln, die strengen Koran- und Haditen, alle einerseits aus einer anderen Epoche stammen, und zudem aus einem anderen Kulturkreis und auch Region. So wenig, wie wir Demokratie den Taliban und Afghanen "aufzwingen" können, wird es umgekehrt funktionieren - zumindest nicht ohne großes Leid und Blutvergießen. Bedenken wir: Der Islam würde in jedwede Bereiche des Lebens eingreifen. Vom Feierabendbier, bis zum Schnitzel, bis zu den Rechten von Frauen, der buchstäblichen Angst von Homosexuellen, bis zum Verbot von Musik, vielen Sportarten und generell vielen modernen Konzepten. Ein großer Teil des modernen Lebens würde wegfallen.

Was den Naturschutz betrifft: Ich denke, das wäre in einem islamischen Staat tatsächlich nur eine untergeordnete Problematik. Wenn wir uns ärmere Länder anschauen, oder auch Diktaturen generell, dort sind Umweltschutz und ähnliches keine Themen, die besondere Beachtung finden, außer ggf. lokal.

Das ist schon im Islam auch ein wichtiges Thema. Und du kennst ja auch gar nicht alle Länder und Gelehrte weltweit. Du redest sehr pauschal.

Ich denke schon, dass es genug Konzepte und Projekte gibt, aber an der Umsetzung hapert es wahrscheinlich. Und man braucht auch die nötigen Finanzen dazu.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Online Dawah-Kurs April bis Mai 2023

Klar ist Umweltschutz ein großes Thema im Islam, wenn du in die islamische Geschichte schaust, haben Gelehrte sehr wohl festgelegt was naturschonend und was naturschädlich ist und haben sogar ihre Bauten dementsprechend angepasst, sodass die Natur gut geschützt ist. Befass dich mal damit, ist sehr spannend. Auch heute ist Naturschutz ein Thema, auch bei Muslimen, größtenteils wird sie aber von reicheren Staaten, wie etwa Golfstaaten umgesetzt, da sie größere Kapazitäten dafür haben, sei es finanziell oder sonst was.