Mein Sohn ( 14 Jahre ) will für die Schule nichts lernen. Was kann ich tun?

14 Antworten

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Gratuliere, so einen aufmerksamen Vater hätte ich auch gern gehabt.

Du liebst Deinen Sohn sehr. Ebenso machst Du Dir viele Gedanken und beobachtest Deinen Sohn sehr genau.

Somit hast Du Dich als bestes Elternteil qualifiziert, das Dein Sohn haben kann. Du hast wahrscheinlich 14 Jahre lang für ihn täglich Dein Bestes gegeben. Nun steckt wirklich alles in ihm, was er zum Leben braucht.

Und jetzt wird bei Euch die Phase der Erziehung durch die Sequenz von Vertrauen und Achtung abgelöst. Ich weiß aus Erfahrung, das es ein schwieriges Abenteuer ist. Es wird erheblich leichter für Dich, wenn Eure Distanz ein wenig zunimmt. Loslassen ist zwar schwer, doch Du lernst es. Für Euch beide wird sich die kommende Zeit sehr positiv gestaltet.

Wir wissen alle, dass die Pubertät mit ihren Hormonen versucht Deinen Sohn zu rütteln und zu schütteln. Dazu kommt die Gruppe der Gleichaltrigen in ähnlicher Verfassung. Leider hat nur selten ein Junge so einen Vater wie Dich. Doch Du bist für ihn da, und das zählt. Mir hat mal eine Mutter gesagt, egal was passiert, stehen sie immer hinter ihrer Tochter. Selbst wenn sie lügt, haben sie Vertrauen zu ihr.

Geht es im Leben darum Recht zu haben oder eine gute Beziehung? Das muss jeder für sich beantworten. Gerade in dieser schnellen und lauten Zeit brauchen unsere Kinder uns als Vorbild.

Wir Eltern beobachten Eltern eine Achterbahn aller möglichen Motivationen. Du erlebst es, so wie Du schreibst. Versuche Leichter mit dem Wind zu gehen und alles zu loben, was Du selbst ehrlich als konstruktiv und lebendig aus dem persönlichen und schulischen Bereich Deines Sohnes mitbekommst.

Eine Art Nachhilfe oder schulische Begleitung ist von außen also durch Fremde jetzt sinnvoller, wenn es Sinn macht und Dein Sohn es möchte. Eure Beziehung kann sich neu gestalten, wenn Ihr die Belastung durch schulische Anforderungen draußen lasst. Gegensteuern könnte Euch mürbe machen.

Gemeinsame und vor allem freiwillige Aktionen, die Euch eine Auszeit vom Hier und Jetzt also vor allem schulischen Themen schenken, laden Euren Tank wunderbar auf. Versuche ein wenig ihn respektvoll wie einen Erwachsenen zu behandeln. Überraschungen vor allem kleine und viel gemeinsames Lachen werden Euch neue Lebensqualitäten schenken.

Ich habe meiner Tochter öfter kleine Zettelchen mit Anerkennungen im Bett, im Buch, am Spiegel ... zukommen lassen. Und wir hatten unsern Stress. Jetzt mit 23 Jahren macht sie ihr Fernabitur begeistert und mit besten Noten. Wie glücklich und zufrieden sie ist, obwohl wir durch einige Tiefen gegangen sind. Ich bin stolz auf sie.

Ich meine die Zeit der Pubertät ist für die Kids genauso anspruchsvoll wie für uns Eltern. Darum liegt es an uns, ob wir uns auf Neues einlassen können. Etwas Mut gehört dazu im Miteinander Neues auszuprobieren, was Kreise ziehen kann.

Ich wünsche Dir einen neuen Blickwinkel Deinem wunderbaren, einmaligen Sohn neu zu verstehen. Schaue in den Spiegel, dann siehst Du den besten Vater, den Dein Sohn hat. Empfehlen darf ich Dir den Roman „Unser allerbestes Jahr“.

Im Rahmen seiner Möglichkeiten gibt er jeden Tag sein Bestes und Du sicher auch.

Ich gratuliere Euch zu einem neuen Start.

Führt ehrliche Gespräche. Verbote werden ihn nur agressiv machen. Sprich mit ihm über seine Träume, völlig unabhängig von dem Computer. Unterstütze ihn und teile seine Faszinationen, will er nur Computer... auch kein Problem, specht über Informatik, Mathematik und Englsch, alles, was er für computerbezogene Jobs braucht. Es gibt manchmal 3- tägige Workshops "Faszination Technik" , fur die kann man sich sogar von der Schule befreien lassen, die z.B. Einblicke geben in Berufe, die mit Gamedesign etc. zu tun haben. Frage ihn nach seinem Lieblingspiel und frage ihn nach seinem Highscore.... interssiere dich für das, was er sagt, dann beginnt auch er sich dafür zu interessieren, was du sagst. Er braucht so viel Allgemeinbildung und Wissen, selbst, wenn er davon träumt mal Gametester zu werden. Hilf ihm seinen Weg zu finden zu dem Leben, was er führen möchte. Viel Spaß. Ich schaue meinem Sohn und meinen Töchtern nahezu jeen Tag eine Stunde beim Spielen an ihren Konsplen zu, sie sind alle gut in der Schule und sprechen mehrere Sprachen z.B. auch Japanisch, weil sie das alles so lieben.... es gibt fantastische Jobs in diesen Bereichen, mein Sohn ist 16 und bei einem Spiel Weltbester....und stell dir vor, er liebt das alles, aber es reicht ihm nicht, er will später lieber in die Wissenschaft. Man muss das nicht verdammen, nur in kluge Bahnen lenken.

Unabdingbare Voraussetzung für die Lust am Lernen wäre Begeisterung oder wenigstens Interesse. Wie viel Prozent des Schulwissens begeistern Deinen Sohn? Wahrscheinlich der geringste Teil. Und das ist auch nicht verwerflich sondern ganz normal.

Das Dein Sohn nicht lernen will, ist ein Phänomen, welches meistens nur in der Schule auftritt, da muss er Dinge zu lernen, die er sich nicht selbst ausgesucht hast, sondern die jemand von ihm verlangt. Alles wird ihm von anderen vorgeschrieben. Schulen sind ein Ort des Zwangs, der Manipulation und der Indoktrination.

Wenn die Lustlosigkeit auch außerhalb der Schule auftritt, hat es entweder mit den Hausaufgaben zu tun oder er ist von dem schulischen Zwang so ausgelaugt, dass er auch zu außerschulischen Aktivitäten keine Lust mehr hast. Die Schule zwingt ihn jeden Tag zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort zu erscheinen. Dort sperrt man ihn mit 20 Gleichaltrig in einen Raum und schreibt ihm vor, womit er sich die nächsten 45 Minuten zu beschäftigen hat. Dann klingelt es und es ist Pause befohlen. Wenn man ernsthaft darüber nachdenkt, kann man nicht anders als dieses Vorgehen als verrückt zu bezeichnen. Auch wenn es für normal gehalten wird, ist es doch verrückt. Warum glaubt man Menschen zwischen dem 6. und 16. bzw. 18. Lebensjahr so behandeln zu müssen?

Nenne mir einen Grund, dieses verrückte Verhalten auch noch zu Hause in den eigenen 4 Wänden fortzusetzen. Mach Dir keine Gedanken; mit Deinem Sohn ist alles in Ordnung. Sein Verhalten ist so normal, wie es beinahe normaler nicht geht. Das anormale ist das Vorgehen der in Schule. Warum:

  • Nach dem die Klausur geschrieben ist, kannst Du gar nicht so schnell gucken, wie er den ganzen Plumperquatsch wieder vergessen haben wird. Das, was er lernen soll, hat nicht die geringste Bedeutung für ihn. Für den Lehrer dagegen schon. Der hat ja einen Lehrplan zu erfüllen; außerdem muss er die Schüler mit den Zahlen 1 bis 6 bewerfen. Das ist seine Aufgabe. Je höher die Zahl ist die der Schüler an den Kopf kriegt, desto frustrierter ist er. Und jetzt kommt der Witz! Selbst diejenigen, die eine 1 an den Kopf bekommen haben, können den Inhalt eines Tests zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr vollständig wiedergeben (Ausnahmen bestätigen die Regel.).
  • Es gibt in Amerika eine Forschungseinrichtung mit dem Namen Carnegie-Institut. In diesem Institut hat man bereits 1963 das mit dem Vergessen untersucht und festgestellt, dass wir nur 3 - 5% dessen im Kopf behalten, was von außen an uns herangetragen wird (also egal, ob Deine Eltern oder Deine Lehrer etwas von Dir wollen, wenn Du nicht selber willst, bleibt das nur zu einem sehr geringen Teil hängen). Dagegen bleiben die Inhalte, die Du Dir selbst erarbeitest, wesentlich leichter in Deinem Kopf. Je nach Interesse sind da deutlich über 90%.

Jetzt könnte man fragen, warum an den Schulmethoden nichts geändert wird, wenn das mit dem Vergessen schon so lange bekannt ist. Nun, unsere Schulen sind sehr traditionsbewusst. Sie ignorieren gerne Erkenntnisse, der modernen Wissenschaft. Zum Beispiel die Erkenntnis, dass die Bestrafung einer erfolgreichen Wissensvermittlung im Wege steht. Ganz zu schweigen von der noch viel revolutionäreren Erkenntnis, dass zur Aneignung von Bildung Schulen überhaupt nicht erforderlich wären. Dies stellt natürlich die Existenzberechtigung der Schulen infrage. Völlig klar also, dass die in ihr Beschäftigten alle Anstrengungen unternehmen müssen, diesen Erkenntnissen entgegen zu wirken. Dies tut die Lehrerschaft dadurch, dass sie den Kindern mittels Bestrafung ihre natürliche Lust am Lernen austreibt. So kann sie anschließend behaupten, ohne ihre Beschulung würden Kinder nichts lernen. So lange niemand dagegen aufbegehrt - zum Beispiel die Eltern oder die Schüler selbst - wird sich an diesen Zuständen nichts ändern.

Schulschwänzer haben schon lange erkannt, dass die Schule ein Tollhaus ist. Deshalb bleiben sie möglichst oft der Schule fern. Ich muss Dir nicht erzählen, wie in der Schule über Schulschwänzer gedacht wird. Das sind die Bösen.

Eine weitere Gruppe der Schulverweigerer sind die Freilerner. Sie lernen grundsätzlich außerhalb von Schulen. Obwohl das Freilernen in Deutschland verboten ist, gibt es sie. In anderen Ländern, in denen freies Lernen, Teil des ganz normalen Bildungsalltags ist, hat man in Untersuchungen festgestellt, dass sie, gegenüber den beschulten Menschen, die Glücklicheren sind.

Diese Schüler haben kein Problem mit der Schule:

www.youtube.com/watch?v=5DVyYYzS-xY

Auch wenn dieses Video Deinem Sohn nicht hilft, weil er so nicht lernen darf, macht es Dir doch einiges deutlich.

Gruß Matti


Magst Du Deinen Sohn zwingen, etwas zu tun, wozu er keine Lust hat? Magst Du dass es ihm gut geht oder dass er sich schecht fuehlt? Ich bin mir sicher, Du wuenscht ihm nur das Beste. Moechtest Du also wirklich, dass er etwas tut, wofuer er sich ueberhaupt nicht interessiert? Was meinst Du, wie es ihm damit geht? Und wie geht es Dir bei diesem Gedanken? Ich glaube nicht, dass Zwang bei ihm irgend etwas bewirken wuerde. Bei mir wuerde es eher das Gegenteil erreichen. Und Du hast ja schon einiges versucht und Deine Erfahrungen zeigen Dir, es funktioniert so nicht. Dein Sohn scheint sehr klar zu sein, in dem, was er tut. Sonst liesse er sich leichter beeinflussen. Das ist eine gute und nuetzliche Eigenschaft, die man wohl nicht in der Schule lernen kann. Wie ginge es Dir, wenn Dein Sohn tut, was er eben tut und Dich wuerde es nicht mehr stoeren? Gut? Dann ginge es vielleicht auch Deinem Sohn besser und er koennte damit beginnen, sich auf sich selbst zu konzentrieren und darauf, was ihn wirklich interessiert. Er muesste nicht mehr kaempfen gegen Dich oder gegen Lehrer. Ich koennte mir gut vorstellen, dass er das im Moment tut. Ist denn ein Wissen besser als das andere? Warum kann er nicht gleich das tun, was ihn interessiert? Das koennen Dinge aus der Schule sein. Muessen es aber nicht. Was wir in der Schule lernen, ist fast ausschliesslich auf den Abschluss ausgerichtet, den wir angeblich fuer's Leben brauchen. Ich habe zum Beispiel keinen Berufsabschluss. Und ich habe stets genug Jobangebote bekommen, in denen ich mich wohl fuehle. Ich kann mit meinen Computerkenntnissen wohl in nahezu jedes Land der Welt gehen und da leben. Jetzt lebe ich mit meiner Familie in Kanada. Vorher waren wir in England. Moechtest Du, dass Dein Sohn fuer einen Abschluss lernt und genau den Weg einschlaegt, die andere bereits vor ihm festgelegt haben? Du kennst ihn besser als ich. Was glaubst Du, wie es ihm damit geht? Oder moechtest Du, dass er seinen Weg selbst waehlen kann? Wenn Du ehrlich und offenen Herzens bereit bist, ihn selbst waehlen zu lassen, dann empfehle ich Euch beiden das Buch "Das Teenager-Befreiungshandbuch". http://www.genius-verlag.de/main/BuecherMehr.php?Vid=134 Es erklaert, welche anderen Moeglichkeiten es ausser der Schule denn noch gibt und wie wir selbst unseren eigenen, echten Weg im Leben finden, der vielleicht nicht so glatt, doch interessant und voll wirklicher Freude ist. Ich lerne immer mehr Eltern kennen, die ihren Kindern solch einen eigenen Weg erlauben und sich es sogar wuenschen, dass ihre Kinder selbst bestimmen, wohin sie im Leben gehen. Und nach reichlicher Ueberlegung gibt es fuer mich immer noch keinen Grund anzunehmen, ein Lernen ganz ohne Schule waer' irgendwie schlechter. Im Gegenteil. Ich sehe, dass Kinder, die von ihren Eltern ehrlich auf diesem Weg begleitet wurden und nicht die ganze Zeit damit verbringen mussten, gegen Lehrer und Eltern zu kaempfen, ganz genau wissen, was sie im Leben tun wollen. Es gibt sogar einige Firmen, die solche Menschen bevorzugt einstellen, weil diese Firmen bereits wissen, dass Menschen, die sich selbst Gedanken um ihren Lebensweg machen durften, viel ernsthafter und gewissenhafter an ihre Arbeit herangehen. Sie durften ausprobieren und stets das tun, was sie interessiert und was sie wollen - mit erwachsenen Begleitern, denen sie vertrauen koennen. Es kann damit gar nicht anders sein als dass auf diese Weise gebildete Menschen immer schon wissen, was sie wollen. Wieviele Jugendliche verlassen jedes Jahr die Schule und wissen nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen sollen? Dein Sohn muss nicht dazu gehoeren. Er weiss anscheinend genau, was ihn interessiert. Es ist an Dir, ihn darin zu unterstuetzen oder nicht. Vielleicht magst Du mit ihm ueber Dich selbst sprechen? Mal nicht ueber ihn. Vielleicht magst Du mit ihm ueber Deine Aengste sprechen? Es koennte sein, dass er diesen Aengsten begegnen kann; nur eben bis jetzt noch nie die Gelegenheit dazu hatte. Wie ginge es Dir, wenn Dein Sohn tut, was er eben tut und Dich wuerde es nicht stoeren? Wie ginge es ihm damit?


Entgegen anderer Antworten hier würde ich keinen Verbot empfehlen. Das hat bei mir früher auch nichts gebracht. Kinder verfallen bei Verboten dann in eine Trotzhaltung und starren lieber Löcher in die Luft.

Du könntest ihn mit einer kleinen Belohnung locken. Also nichts großes und auch kein Geld. Irgend etwas kleines, damit er das Lernen mit einem guten Gefühl verbindet.

Lg


Hebelwirkung  29.10.2013, 16:58

Kinder verfallen bei Verboten dann in eine Trotzhaltung und starren lieber Löcher in die Luft.

Sollen sie "starren".

Das legt sich, wenn sie Durst / Hunger bekommen oder frieren.

Nur eine absolut konsequente Haltung führt hier zum Erfolg (das Aufzeigen des Verhältnisses von Eigenleistung und Gegenleistung klappt am besten, wenn plötzlich die Waschfrau, die Köchin und die Hotelmanagerin ausfällt).

Das kann schon mal 2 Wochen lang "ungemütlich" sein aber das ist die Verpflichtung der Eltern, ihr Kind zu erziehen.

Mit dem "in Watte packen" hat noch nie jemand etwas erreicht, die wahre Welt erfordert auch Regeln.

Wie sonst willst Du ein pubertierendes, süchtiges und aufmüpfiges Kind denn sonst erziehen?

2 Wochen klare Konsequenz führen IMMER zum Erfolg.

Mütter "denken" gern mit dem Bauch und nicht mit dem Hirn.

Darin besteht der Erziehungsfehler.

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