Mein Freund denkt nie mit, was tun?

2 Antworten

Nun, man wächst an seinen Aufgaben und lernt aus seinen Fehler, anders gesagt, so hart es klingt: Er muss ein paar Mal auf die Schnauze fliegen, bis der Leidensdruck so hoch ist, dass er sich anpasst. Für dich heißt das, du musst ihn fliegen lassen.

Menschen gehen gerne den Weg des geringsten Widerstandes. Das heißt, der Weg der Veränderung muss - aus seiner Perspektive - attraktiver sein, als der Weg der Vermeidung. Damit das passiert, muss er mit letzterem Weg eben ein paar Mal scheitern. Und es muss weh tun. So sehr, dass die Alternative attraktiver wirkt.

Beispiel:

Du willst, dass er den Abwasch macht. Wenn er das nicht tun muss und es dazu reicht, sich ein paar Minuten deiner Heulerei anzuhören, wird er das weiterhin nicht tun. Wenn das allerdings bedeutet, dass du dein Geschirr wegschließt und sein Geschirr in seinem Zimmer vor sich hin schimmelt, wirkt Veränderung attraktiver.

Natürlich ist das eine starke Vereinfachung um der Analogie Willen.

Erst würde ich ihm in Ruhe, ohne Vorwürfe erklären, inwiefern dich sein Verhalten belastet.

Er ist lt. deiner Aussage verständnisvoll und einsichtig, was seine Fehler angeht. Ihm zu sagen, dass er nichts auf die Reihe kriegt hat oft auf Dauer "beratungsresistentes" Verhalten zur Folge, weil er sich vermutlich eh schon selbst runter macht.

Auch ist mMn zu unterscheiden, ob jemand aus Faulheit / Bequemlichkeit seinen Partner nicht unterstützt, oder ob er z. B. mit Stresssituationen nicht richtig umgehen kann usw.

I.d.R. gibt es Gründe für sein verpeiltes Verhalten, evtl kann er sich Hilfe von außen holen, um zu lernen, konzentrierter / fokussierter seinen Alltag zu bewältigen.