Macht Intelligenz unglücklich?

76 Antworten

Wow...ich bin grad geplättet. Bin durch Zufall auf diese Frage gestoßen und muss einfach was dazu schreiben.

Ich schwöre dir, das könnte ich geschrieben haben. Es hilft dir zwar überhaupt nicht bei deinem Problem, aber vielleicht hilft es dir zu wissen, dass du mit diesem Problem nicht alleine dastehst.

Mir geht es nämlich ganz genau wie dir! Und es ist grad echt erleichternd, dass mal auszusprechen, weil ich dachte, es ginge nur mir so. Nicht falsch verstehen, ich habe es nie direkt mit meiner Intelligenz in Verbindung gebracht (was wohl wieder etwas dagegen spricht:-P). Aber auch mir wurde oft gesagt, ich sei sehr intelligent und kreativ.

Genau wie du bin ich unglaublich selbstkritisch und denke viel, eigentlich immer, wenn ich nicht grad abgelenkt bin, über das Leben und mich nach. Ich selbst, bin mein größter Stimmungskiller, weil auch meine Gedanken immer in die negative Richtung gehen. Manchmal machen sie mir fast Angst. Auch wie du bin ich eigentlich immer unglücklich, traurig, deprimiert. Die glücklicheren Momente können meine "Sinn-des-Lebens"-Gedankengänge nur kurzzeitig bremsen.

Ich brauche auch immer etwas um mich abzulenken. Deshalb lese ich sehr viel. Auch, wenn es manchmal am Anfang schwierig ist sich auf das Buch einzulassen, bei all den Dingen mit denen man sich innerlich auseinandersetzt. Am schlimmsten ist es vorm Einschlafen, weil im stillen, dunklen Zimmer die Gedanken ungebremst auf einen eindreschen. Ist dir bestimmt auch nicht fremd. Meine Freunde und Familie beschreiben mich auch als lustig, fröhlich und immer gut drauf. Manchmal denke ich mir, wenn die meine Gedanken hören könnten, würden sie nicht mehr meinen, mich zu kennen.

Von daher würde ich deine Frage, aus meiner Erfahrung, mit Ja beantworten und danke, dass du sie gestellt hast.

LG Liz


MaNuHaHa 
Fragesteller
 17.10.2014, 20:30

hey freut mich das dir das hilft hilft mir in der hinsicht dann auch also danke ich dir ebenso :)

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Das ist eine sehr interessante Frage.

Ich denke, dass Intelligenz nichts mit Glück oder Unglück zu tun hat. Es gibt sowohl intelligente glückliche Menschen als auch unglückliche und sicher auch auf beiden Seiten welche, die mit weniger Intelligenz gesegnet sind.

Ein gesundes Maß an Selbstkritik ist nicht verkehrt. Aber wenn es zum Unglücklichsein führt, dann stimmt etwas nicht, dann ist das Gleichgewicht gestört. Dann ist es Zeit für Dich, an dir zu arbeiten.

Jeder Mensch hat sicher auch negative Gedanken. Manche mehr, manche weniger. Wichtig ist, dass du einen Ausgleich zu diesen schaffst. Also für alles Negative auf der anderen Seite was Positives. Das kann Sport sein, ein gutes Buch oder auch schon die von dir erwähnten Dinge, Fernseher, Computer und Freunde.

Und wenn das alles nicht hilft, dann solltest Du dir professionelle Hilfe holen. Auch ein Kurs, der das Selbstwertgefühl stärkt, könnte dir helfen. Zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung liegen oftmals Welten. Und wenn dein Umfeld dir das Feedback gibt, dass du intelligent seist, dann ist das doch was ganz Positives!

Ich finde, Intelligenz hat nichts damit zu tun, wieviel man über sich nachdenkt. Der dümmste Mensch könnte viel über sich nachdenken.

Die Frage ist also nicht, ob Intelligenz unglücklich macht, sondern das Nachdenken über sich selbst.

Dabei wiederum kommt es darauf an, ob man eine optimistische Haltung hat, gespickt mit gesundem Egoismus, oder ob man dazu neigt, in allen Charakteristiken den Fehler zu suchen.

Wer Fehler sucht, der findet sie. Wer Stärken sucht, wird auch diese finden.

Wer gar nicht über sich nachdenkt, kann auch unglücklich sein, nur weiß der nicht warum oder denkt sich, die anderen wären schuld. Zumindest belastet sie nicht die Schuldfrage, die ja auch sehr bedrückend sein kann.

Hochbegabte Menschen haben eine stärkere Psyche, müssen aber auch mehr verkraften. Glaub mir, wenn man alles kapiert hat, wirklich die grundsätzlichsten Fragen(sinn des lebens) beantwortest hast, mit vielen Belegen und Beispielen, und du genau weißt, was eigentlich Freude oder Traurigkeit ist, dann kannst du wirklich unglücklich werden, weil du einfach fertig bist, du hast alles unbeantwortete gemacht. Wenn man immer vor Augen hat, dass wenn jmd so rumlächelt nur grad auf Dopamin ist, dann kommt der dir nicht mehr sehr fröhlich vor.

Es gibt tatsächlich die These, intelligente Menschen würden eher zu Depressionen neigen, als weniger intelligente, einfach, weil sie ihr Leben mehr hinterfragen. Ob das wirklich so ist, weiß ich nicht. Ständige Selbstzweifel sind aber sicher nicht förderlich für die seelische Gesundheit. Die müssen nun aber nicht an überschäumender Intelligenz liegen, sonst müssten ja alle Genies schwer depressiv sein. Eine gewisse Veranlagung zur Schwermut könnte angeboren sein. Die Erziehung spielt sicher auch eine große Rolle und bestimmt auch der fehlende Vater. Aber eigentlich ist es ziemlich egal, warum du depressiv geworden bist. Viel wichtiger ist, wie du in Zukunft da raus kommst. Du solltest den Blick nach vorn richten statt in Vergangenem rumzuwühlen. Und wer ausgeglichen und mich sich im Reinen ist, der hat es auch viel leichter in Beziehungsdingen.