Kinderleinen, kopfschüttel oder sinnvoll?

6 Antworten

Von Experte DianaValesko bestätigt

Hallo Nathi4424,

ich finde "Kinderleinen" (schon alleine der Begriff) irgendwie spooky bis entwürdigend und hege den dringenden Verdacht, dass so einige Eltern das Prinzip, ihr Kind "an der langen Leine“ zu halten, gründlich missverstanden haben, da dieses - im Gegensatz zu der "Kinderleine" - nämlich darauf beruht, dem Kind (soweit als möglich), seine Freiheiten zu lassen und es nicht in seinem natürlichen Bewegungs-, Erforschungs- und Erfahrungsdrang einzuengen und "anzubinden".

Tja, typischer Fall von Eltern haften an ihren Kindern oder "Helikopterelternalarm".

Ich finde es eigentlich ganz geil aber ich Stelle in Frage das Eltern kein falsches Bewusstsein zu Kontrolle über das Kind entwickeln aber das denk ich mir beim Babyphone auch

Also wie immer es ist weder schwarz noch weiß sondern irgendwo dazwischen

Ich denke, es hat seine Zielgruppe, was man so als Normalo gar nicht einschätzen kann.

Meiner Erfahrung nach haben besonders oft Eltern mit einer Behinderung (Bandscheibenvorfall, Gehbehinderung etc) eine Kinderleine in Gebrauch ,weil sie sich entweder nicht gut bücken können (beim Händehalten) oder nicht hinterher rennen können bzw. sogar auf eine Gehilfe angewiesen sind und erst mit einer Leine die Kinder einigermaßen in ihrer Reichweite halten können.

Oder aber es sind Kinder mit besonderen Bedürfnissen. Und dann spricht manches im Abwägen halt auch für Kinderleinen: Die kinder müssen keinen Körperkontakt halten. Sie können in einem begrenzten Rahmen sich frei bewegen mit der Sicherheit einen Rückkontaktes.

Klar ist, dass Leinen kein Freifahrtsschein sind. Es setzt voraus, dass die Kinder trotzdem nicht auf die Straße rennen. Dass sie auf Zurufe reagieren. Dass sie die Leine nicht um andere Leute oder Gegenstände wickeln etc.

Auch auf mich haben Leinen eher einen seltsamen Beigeschmack. Dennoch glaueb ich, dass sie eine gewisse Barrierefreiheit für behinderte Menschen (ob nun die Eltern oder Kinder) darstellen und deswegen kann ich darüber nicht urteilen, weil es mich nicht betrifft.

Wir wollten es auch kaufen und brauchten es aber dann doch nicht. Dafür kam das Kind einfach in den Kinderwagen und wurde angeschnallt was ja aufs Selbe hinaus kommt.

Ich habe aber auch schon Kinder gesehen die hyperaktiv weder getragen werden noch im Wagen sitzen wollten und jede Gelegenheit zum Wegrennen nutzten. Würdest du ein solches Kind in Bewegungsstarre (Kinderwagen/tragen) zwingen, es tödlichen Gefahren aussetzen oder eben doch den Mittelweg mit Leine wählen?

Also ich wäre da nicht so für Zwang oder Kindesgefährdung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Rendric  16.05.2024, 21:36

Ich bezweifle, dass eine Leine da tatsächlich ein Mittelweg ist. Es hindert ein Kind nicht daran auf die Straße zu rennen, in ein Gebüsch zu kriechen, oder sonst im gegebenen Radius zu verschwinden, ohne dass die Eltern es halten können. Auch kommen neue Gefahren hinzu: Leine um andere Menschen/ Gegenstände wickeln. Leinen funktionieren nur, wenn die Kinder auch auf einem gewissen Mindestmaß "funktionieren". Ansonsten wären sie viel zu gefährlich für den Straßenverkehr, Menschenmengen etc.

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vogerlsalat  16.05.2024, 22:07

Im Kinderwagen angeschnallt ist etwas ganz anderes, da geht es darum, dass die nicht rausfallen.

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tommgrinn  17.05.2024, 07:57
@vogerlsalat

Nein, es ist das Selbe. Es geht um Sicherheit! Es ist in meinen Augen heuchlerisch den Anschnallgurt bzw. Kinderwagen als gut zu betrachten, wo Kind fast Null Bewegungsfreiheit hat (noch schlimmer sind hier Babyschalen zu nennen, was in jeder Bedienungsanleitung zu den Dingern geschrieben steht, aber da können sie ja noch nicht laufen), auf der anderen Seite aber solch eine Leine die ja viel mehr Bewegungsfreiheit erlaubt als böse zu verurteilen. Ein Kinderwagen ist eine viel krassere Einschränkung aber eben auch sehr nützlich für uns Eltern. Kinder gewöhnen sich einfach daran aber eigentlich würden sie in dem jungen Alter wenn dann viel lieber getragen werden oder garnicht erst durch die Gegend gefahren werden müssen.

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Jedes Elternteil kennt sein Kind am besten. Kann ja auch sein, dass das Kind Autismus hat oder anderweitig einfach nicht hört