Ist euch das auch mal aufgefallen, dass alte Leute die so 1934 z.B. geboren sind so bescheiden sind das ganze Leben lang und so einfach gelebt haben?

8 Antworten

Das Leben war früher anders. Es wurde Wert auf andere Dinge gelegt. Fliegen ist für deutsche Normalbürger erst seit frühestens den 70er Jahren bezahlbar, als die Flugbenzinsteuer stark reduziert wurde. Bei Elektronik war Reparatur günstiger als Neukauf. Auch waren elektronische Geräte bis in die frühen 60er Jahre extrem teuer.

Ab den 90er Jahren sind Weltreisen vergleichsweise günstig. Ab der Zeit reisen viele Menschen überall hin, nicht nur die jüngeren. Natürlich hat nicht mehr jeder ältere Mensch dann nocht die Lust zu Fernreisen gehabt, daher sind es proportional mehr jüngere Menschen, die überall auf der Welt unterwegs sind.

Oft waren Markenautos in den 50er und 60er Jahren ein Statussymbol. Mercedes war der typische Wagen für Landwirte. Das ging so weit, dass ein Urgroßonkel von mir sich einen Treckermotor ein eine Mercedes-Karosserie einbauen ließ. Der Mann hatte in den 30er Jahren dieses Auto und fuhr damit nur zu seinen Feldern😂Heute wäre das nicht mehr erlaubt und auch damals war es ein Spleen über den gerne Anekdoten in der Familie erzählt wurden.

Bonawachs 
Fragesteller
 02.05.2024, 13:27

Warte mal. Wieso war Mercedes der typische Wagen für Landwirte? Weil nur Landwirte sich einen Mercedes leisten konnten und das war dann meist nur ein Trecker? Weil der Trecker wichtiger war als ein normaler PKW und daher das Geld für den Trecker ausgegeben wurde? Und das normale Auto eines Landwirts war was billiges, nicht Mercedes? Warum ein Mercedes Trecker und keine andere Marke?

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Neugier4711  02.05.2024, 13:31
@Bonawachs

Der Mercedes war ein Statussymbol und dementsprechend teuer. Gerade für Landwirte, die i.d.R. sich so etwas kaum leisten konnten, war es als Statussymbol um so wichtiger und Diesel war für Landwirte steuerlich begünstigt. Das mein Urgroßonkel sich in einer Mercedes-Karosse einen Treckermotor einbauen ließ, dass war eine absolute Ausnahme. Es verdeutlicht jedoch, wie wichtig ein Mercedes als Stutussymbol war.

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Mein Schwiegervater ist so ein Typ. Der hat 3 Zinshäuser, ein Haus am See, eine Wohnung in einem luxuriösem Skigebiet, einen fetten Mercedes und kommt daher wie ein armer Schlucker. Auf Kleidung legt der gar keinen Wert. Der ist komplett einfach gestrickt und nett.

Seine Frau war richtig, richtig geizig. Wenn die uns eingeladen haben zum Essen, stand ein Teller am Tisch mit 10 Radeln Wurst und sie sagte immer, nehmt Euch nur! Wenn sie gegrillt haben, gab es für jeden nur 2 10Cent große Fleischstücke und der Salat wurde in einer Schüssel gereicht, der eigentlich für eine Person ist.

Die Putze hat mir mal erzählt, dass sie den ganzen Tag das Haus geputzt hat. Mein Schwiegervater ist in die Stadt gefahren und hat seine Frau gefragt, ob er der Putzfrau was zum Essen mitnehmen soll. Und die: Nein, Nein!

Die Putzfrau hat das Gespräch gehört und der Schwiegervater hat ihr trotzdem was gebracht.

Seitdem die Schwiegermutter gestorben ist, ist der Schwiegervater auch viel normaler geworden. Er hat jetzt eine Freundin und die ist richtig nett. Er ist moderner geworden und ich finde, die neue Freundin tut ihm gut!

Ich hab das meinen Mann nie gesagt, aber seine Mutter war ein Drache und ein Schaden für die ganze Familie!

Bonawachs 
Fragesteller
 02.05.2024, 13:24

Wieso hast du das deinem Mann nie gesagt? Und hat er selber sich nie dazu geäußert?

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Gretchen911  03.05.2024, 22:59
@Bonawachs

Meinen Mann hab ich es eh gesagt. Aber sie war einfach so wie sie ist.

Im Nachhinein bin ich ein wenig älter und ich hätte es cool gefunden wenn ich mir damals zu Weihnachten als sie uns eingeladen haben und nix am Tisch stand außer ein normaler Speiseteller mit vlt 30 Radeln Wurst für 4 Personen, telefonisch eine Pizza bestellt hätte und die anderen auch gefragt hätte, ob ich sie einladen darf...

Wir haben traditionell immer bei uns gefeiert wegen unserem Sohn, der ein Baby war und da ist es daheim mit Gitterbett und Babyphon einfach einfacher. Und bei uns hat sich der Tisch immer gebogen vor Essen.

Als ich dahin kam, hab ich mich gefreut, endlich mal keine Arbeit zu haben zu Weihnachten. Hab den ganzen Tag auch nix gegessen vor Vorfreude und dann seh ich einen Teller mit ein paar Radeln Wurst....

Ja, im Nachhinein hätt ich mir eine Pizza bestellen sollen. Die Frau war so geizig, dass die Tür nicht zugeht. Das hätte ihr irgendwie gehört, aber ich bin höflich geblieben und hab freundliche Nasenlöcher gemacht.

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Keine Ahnung, Meine Großeltern waren alles andere als bescheiden. Haben alleine bei Otto-Versand dreistellige Beträge im Monat gelassen. Sind oft umgezogen, immer ein Haus, Wintergarten, und eine Reinigungskraft die es pflegen musste.

Mein Opa hat nie einen Rasierer (elektro) sauber gemacht, der hat sich einfach einen neuen gekauft und den alten weggeschmissen. Meine Oma hatte so viel Schmuck das sie diesen vergessen hat. Wir haben goldene Ohrringe an Stellen gefunden, da würde ich nicht mal Dreck hinwerfen

Also ich denke das ist nicht davon abhängig wie alt man ist, das ist eine Lebenseinstellung

Bonawachs 
Fragesteller
 02.05.2024, 04:29

Okay, ja kommt dann ganz drauf an wies finanziell aussieht auch sehr. Kann man nicht pauschalisieren.

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Meine Mutter war auch aus dem Jahrgang und immer am arbeiten, immer am Geld zusammenhalten, immer die eigenen Bedürfnisse zurückstellen, dass es Kindern und Enkeln mal besser ging.
Die Kriegs- und ersten Nachkriegsjahre waren in ihrer Schilderung echt hart, mit Hunger und Entbehrungen. Da waren spätere Urlaubsreisen innerhalb Deutschlands und sogar mit Hotel-Aufenthalt, statt bei Verwandten auf der Couch zu schlafen, richtiger Luxus.
Ich bin in den 70ern aufgewachsen und, auch wenn man sich die Nachrichten von damals anhört: das Ausland war einfach weit, weit weg. Andere Regionen Deutschlands waren wie heute das Ausland. Eine Fahrt über die Alpen nach Italien ein Erlebnis wie heute ein Interkontinentalflug.
Ja, die Verhältnisse haben sich sehr gewandelt. Ich war mit 12 Jahren zum ersten Mal im Ausland und mit 30 Jahren zum ersten Mal in den USA. Meine Kinder haben das alles bereits im Kleinkindalter erlebt. Selbst Fremdsprachen sind ihnen nicht fremd, sehen sie doch online Dampfplauderern aus aller Welt zu, die munter darin parlieren.
Schwieriger wird es mit der Zukunftsperspektive: Werden sie es wirklich einmal besser haben als die Elterngeneration? Sie müssen sich schon ordentlich recken, um mit der Konkurrenz aus aller Welt mithalten zu können. Der Mitbewerber um den Arbeitsplatz ist nicht mehr Fritzchen aus der Nachbarstraße, der dieselbe Schule besucht hat, sondern Raj aus Neu-Delhi, wo es ein halbes Dutzend Universitäten gibt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ehemaliger Kommunalpolitiker und Mandatsträger
Bonawachs 
Fragesteller
 02.05.2024, 13:21

Meine Eltern wurden beide in den 60ern geboren. Ich bin in den 90ern geboren. Ich denke dass ich noch beides miterlebt haben, also Welt ohne Internet und sogar ohne Handy. Mein erstes Handy (natürlich kein Smartphone, das gab es ja nicht) bekam ich in der Grundschule. Das erste Smartphone bekam ich erst in der Zeit kurz nach meinem Abitur, also glaub 2012 war das.

Ich studiere selber noch und rede auch mit nem Freund manchmal drüber und denk mir immer dass ich ganz anders aufgewachsen bin als die Studienanfänger heute die ja oft erst nach dem Jahr 2000 geboren wurden, also finds krass wie groß der Unterschied im Denken wahrscheinlich zwischen mir und denen ist, obwohl ich ja nicht alt bin. Die sind ja komplett mit Smartphone und Internet aufgewachsen. Also Beispiel: Die konnten sich ja in der Schule einfach Hausaufgaben austauschen mit Whatsapp und vermutlich ist deren Unterricht von den Lehrern oft mit Beamer und PDF-Dateien und WHiteboard ohne Kreide mit diesen Edding-ähnlichen Schreibern abgehalten worden????

Also das ist ja verrückt falls das so ist. Wobei die Schulen ja alle zu wenig Geld kriegen und es sein kann dass die heute nach wie vor noch Tafel und Kreide benutzen.

Naja egal: Jedenfalls glaub ich, dass meineEltern sich bestimmt gar nicht da reinversetzen können wie es ist, wenn man heute jung ist. Gerade auch was Sexualität betrifft.

Durch Social Media (Instagram) wo man einfach Mädels anschreiben kann (aber natürlich zum Großteil nichts zurück kommt) und Dating Plattformen wo man nach rechts oder links wischt wo es Männerüberschuss gibt was ja auch Folgen auf die Psyche von Frauen hat wenn man sich Männer von der Couch aus aussuchen kann (???) gibts ja bestimmt weitreichende Folgen.

Die Leute heute sind beziehungsunfähig oft und dadurch dass es die ganzen Apps gibt wird man ja in real vielleicht auch anspruchsvoll und will immer was besseres. Heute ist den Leuten niemand mehr gut genug vielleicht? Gerade Frauen "profitieren" ja durch den Männerüberschuss von den Dating Plattfomen. Wobei letzlich beide Geschlechter Nachteile haben wegen der Beziehungsunfähigkeit und und und. Denke ass es früher vielleicht besser war wo man Frauen ANSPRECHEN musste.

Für viele Männer funktioniert Online Dating auch nicht gut sodass das Ansprechen von Frauen eh die bessere Wahl ist. Jedoch benötigt man da auch mehr Mut.

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Damals war es zum Überleben notwendig und viele haben das beibehalten.