Hilft Fluoxetin bei Bulimie?

9 Antworten

Hey

Ich habe jetzt keine Bulimie und die Erfahrung mit diesem Medikament, aber ich leide an Magersucht und anderen Problemen. Wegen den Anderen Diagnosen habe ich Antidepressiva und Neuroleptika. Die Depressionen sind inzwischen stärker geworden, weshalb wir uns überlegt haben, das Medikamenr zu wechseln.

Aber bei dem neuen Medikament sind die Nebenwirkung Apetittlosigkeit. Der Psychiater empfihlt mir und meiner Therapeutin daher nicht, zu wechseln. Aber es ist meine Entscheidung und eine schwere Entscheidung. Ich weiss, wenn ich nur schon 1 oder 2 kilo abnehme, ist es meega schwer, wieder diese zunehmen, obwohl ich schon einmal ja mehr gewogen habe, bevor ich abgenommen habe.

Ich kann also sagen, ich geh das risiko ein, und habe kein Apetitt und nehme ab, muss danach wieder damit kämpfen, zu zu nehmen und habe nichtmal eine 100 prozentige garantie, dass es mir stimmungsgemäss besser geht.

Und ich finde, du solltest es dir gut überlegen. Niemand kann dir sagen, dass es dir wirklich hilft und dir durch ein Medikament noch mehr oder erneut en Problem zu schaffen, ist svhade. Selbst wenn es dir bei der Bulimie helfen würde, hast du dafür das andere Problem noch mehr abgenommen zu jaben und wieder zunehmen zu müssen oder dadurch in die Magersucht zu rutschen. Und je mehr Probleme du dir schaffst, desto schwieriger wird es, alles zu behandeln.

Ich rate dir daher eher, in eine Klinik zu gehen um die Bulimie intensiv angehen zu können. Diese können dann auch darauf achten, dass du dich trotz einem Medikament, dazu aufraffst was zu essen und dich auch gesund zu ernähren. Dann würde ich sagen, kannst du es mit einem Medikament versuchen, weil du rund um die Uhr unterstützung für dein Problem hast. Du kannst es sogar in der Klinik erst ohne Medikament versuchen und anschliessen immernoch mit einem Arzt über ein Medikament sprechen.

Manchmal denkt man, wenn man ein Medikament nimmt, ist danach alöes einfach. NEIN manchmal macht es alles schwerer. Irgendeine Nebenwirkung hat man immer oder man muss irgendwann die medikamemte wieder absetzte was auch immer auf die psyche schlägt, egal wie gut oder stabiö es dir zu dem zeitpunkt gehtm

Überdenke es dir nochmal. Es wird ein schwerer kampf auch MIT medikamente. Manchmaö ist es ohne sogar besser, auch wenn es für dich Momentan nicht so anfühlt.

Ich muss mich wohl auch dafür emtscheiden kein medikamentenwechsel zu machen. Ich denke, ich würde nur mehr Probleme bekommen, als meine depressive stimmung und die suizidgedanken aushalten und behandeln.

Wenn es dir hilft, kannst du sonst auch mit mir privat reden. Ansonsten wünsche ich dir alles gute und viel kraft für den kampf gegen die krankheit.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

elvina2007 
Fragesteller
 17.10.2019, 00:16

Danke dir und wünsche dir, dass du die richtige Entscheidung für dich triffst!

Ja das Problem ist wohl, dass es nicht vorhersehbar ist, wie es wirkt und welche Auswirkungen es hat. Hinterher ist man immer klüger. leider. Aber wenn man keinen Weg mehr sieht, setzt man seine Hoffnungen in alles...

Alles Gute für dich und viel Kraft!

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kann sein, dass es dir hilft, kann aber auch sein, dass das Gegenteil des Gewünschten eintritt

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – hab Psychologie studiert

elvina2007 
Fragesteller
 17.10.2019, 00:00

Gegenteil bedeutet noch stärkerer Hunger?

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DasPferdchen  17.10.2019, 00:02
@elvina2007

na ja, in deinem Fall wahrscheinlich eher gleichbleibend starker Hunger

bist du neben deiner Essstörung denn auch depressiv?

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elvina2007 
Fragesteller
 17.10.2019, 00:06
@DasPferdchen

Ja, Diagnose Depression habe ich auch, anfangs schwere, inzwischen aber besser....

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DasPferdchen  17.10.2019, 00:07
@elvina2007

dann kann es sein, wenn es dir psychisch besser geht, dass du auch ein gesünderes Verhältnis zum Essen bekommst

also du kannst es ausprobieren

ob es dir hilft, kann niemand wissen

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Ich war mehr als 20 Jahre lang bulimisch. Ich hatte einen Versuch mit dem Antidepressivum Mirtazapin, habe das aber nach kurzer Zeit wieder abgesetzt. Gegen die Essstörung hat es mir null geholfen, es hat mich nur ausgeknockt. Ich schlief nur noch. Das ging so gar nicht.

Mit hat ein 6-wöchiger Klinikaufenthalt mit viel Sportprogramm, Einzel- und sehr guter Gruppentherapie aus der Erkrankung heraus geholfen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

elvina2007 
Fragesteller
 18.10.2019, 22:01

20 Jahre! Wie hast du das so lange ausgehalten, bin jetzt schon am Ende!?

Toll dass du es trotz der langen Zeit raus geschafft hast, das lässt hoffen....

Darf ich fragen, in welcher Klinik du warst?

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Ini67  19.10.2019, 09:06
@elvina2007

In der Fachklinik Hochsauerland. Es war ein offenes Konzept ohne Essenskontrolle. Für mich war das das Richtige. Ich WOLLTE gesund werden.

Ich war vorher psychisch und physisch am Ende. Trotzdem habe ich immer für meine Familie gesorgt und gearbeitet. Aus heutiger Sicht, 9 Jahre nach der Klinik, kann ich auch nicht mehr sagen, wie ich das alles geschafft habe. Dieser ständige Selbstdruck, die Selbstvorwürfe, der Selbstekel. Was man sich da selber antut!

Am gefährlichsten ist es meiner Meinung nach, diese Erkrankung zu bagatellisieren. Vor allem deswegen hat bei mir so lange gedauert, bis ich die Therapie endlich angegangen bin. Die ambulanten Sitzungen haben mir nicht so viel gebracht aber es war die Therapeutin, die mich schließlich überredet hat stationär zu gehen.

Das war der Weg hinaus.

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elvina2007 
Fragesteller
 19.10.2019, 22:33
@Ini67

Danke für die Rückmeldung. In deinem Geschriebenen erkenne ich mich wieder. Keiner ahnt, wie es hinter der Fassade aussieht, weil ich nach Außen hin alles im Griff habe, Arbeit wie Familie. Es würden alle aus den Wolken fallen, wenn ich die Wahrheit sage. Darum traue ich mich auch noch nicht in die Klinik, obwohl mein Therapeut meinte, dass dies der einzige Weg wäre und er eine zweite Therapie nur beginnt, wenn ich in einer Klinik war.

Hast du auch Kinder? Wenn ja, wie haben sie auf die ES reagiert? Und dein Umfeld? Konnten sie es akzeptieren, dass du in die Klinik gehst?

Hoffentlich nerv ich dich nicht zu sehr. Antworte nur, wenn es dir nicht zuviel ist.

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Ini67  20.10.2019, 09:57
@elvina2007

Nein, alles gut, frag nur.

Es war schon ein ziemlicher Stunt, das zu organisieren. Mein großer Sohn war 10 und mein kleiner 4, mein Mann arbeitet im Schichtdienst auch an Wochenenden. Wie sollte das nur gehen? Gar nicht. Habe ich lange gedacht aber dann bin ich das doch angegangen.

Wenn wir etwas gut können, dann doch eine Fassade der Perfektion aufrecht halten oder? :) Diese "Fähigkeit " kann man super auch mal für sich selber nutzen!

Mein Mann wusste ohnehin von meinen Problemen, konnte nichts davon nachvollziehen, hat mich aber immer unterstützt.

Ausser ihm habe ich noch meinen Bruder (wir arbeiten zusammen) und zwei Freundinnen informiert und um Hilfe gebeten. Sie waren sehr hilfsbereit und verständnisvoll.

Mein grosser Sohn bekam einen Hortplatz für die Zeit und meine Freundin kümmerte sich anschließend um ihn, bis mein Mann nach Hause kam.

Mein Mann bekam für die Zeit einen Zwischendienst und die WE frei. Sein AG wusste nicht warum ich in eine Klinik musste, kam ihm aber genialst entgegen.

Meinen 4jährigen habe ich mitgenommen. Das ist zwar nicht optimal, ging aber. Diese Klinik nahm auch Mütter mit ihren Kindern auf. Mein Sohn ist ein Mama-Kind, etwas anderes hätte ich mir nicht vorstellen können.

Ohne Hilfe von aussen hätte es jedenfalls nicht funktioniert und ich bin sehr dankbar für die grosse Unterstützung von Familie und meinen Freundinnen.

Dem ganzen anderen Umfeld habe ich nur gesagt, dass ich in eine Mutter-Kind-Kur fahre und Punkt. Es kamen seehr neugierige Fragen von Leuten, die mein Leben so gar nichts angeht, das habe ich abgeblockt und ausgesessen. Irgendwann war auch wieder Ruhe.

Man lernt, nicht mehr so wichtig zu nehmen, was andere denken könnten. Es wird einfach egal. Eine große Erleichterung.

Das ist jetzt wohl etwas lang geworden... Aber du hattest gefragt. :)

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elvina2007 
Fragesteller
 20.10.2019, 22:31
@Ini67

Danke, dass du es mir erzählt hast. Du kannst stolz auf dich sein, du hast so viel erreicht...LG

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Hallo, ich habe aufgrund meiner Bulimie 2 verschiedene Antidepressiva ausprobiert. Ich war immer gegen Medikamente, da sie das eigentliche Problem nicht lösen, sondern nur betäuben. Irgendwann war ich allerdings an einem so hilflosen Punkt, dass ich mich entschied, es zu testen. Fluoxetin und dann Sertralin. Wir haben bei beiden Medikamenten die Dosierung langsam erhöht und ich war bei beiden irgendwann wirklich auf einer gut hohen aber noch normalen Dosierung.

Mir persönlich hat weder das eine noch das andere etwas gebracht.. bei mir hat sich nichts verändert, weder positiv noch negativ. Also hab ich beide wieder angesetzt, weil es ja scheinbar eh nichts bewirkt hat. Auch nach dem Absetzen hab ich nichts gespürt, obwohl ich es ohne ärztliche Absprache von heute auf morgen abgesetzt habe (was man natürlich nicht tun sollte!).

Da muss jeder wohl selbst seine Erfahrung machen...

Viel Erfolg.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Wirksamkeit einer Arzneitherapie ist mäßig bis nicht gegeben. Psychotherapeutische Maßnahmen mit regelmäßigen Sitzungen sind vorzuziehen.

Deutsche Apothekerzeitung (2013):

Zusätzlich kann das Antidepressivum Fluoxetin zum Einsatz kommen, für das ein positiver Effekt auf die Symptomatik beschrieben ist und das in Deutschland für die Therapie der Bulimie ab dem 18. Lebensjahr zugelassen ist. Im Durchschnitt ist die Kombination einer Monotherapie mit Psychotherapie aber nicht überlegen.

Zu beachten ist auch, dass Fluoxetin (inkl. wirksamer Abbauprodukte) eine lange Halbwertszeit hat und Wechselwirkungen mit zahlreichen anderen Arzneistoffen eingehen kann.


elvina2007 
Fragesteller
 17.10.2019, 00:02

Danke. Therapie hab ich schon gemacht. Darum der ev. Versuch mit Medikamenten...

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Danny4793  17.10.2019, 00:10
@elvina2007

SSRI's wie Fluoxetin können den Hunger generell unterdrücken. Wenn dein Arzt darin ein Risiko sieht, hat das vermutlich seine Gründe...

Sprich es bei dem nächsten Termin einfach nochmal an.

LG & viel Erfolg.

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