Geschichte- Warum so wenig Quellen?

5 Antworten

Das ist ganz logisch. Die wenigsten Menschen konnten damals lesen und schreiben.

Und die überlieferten Schriftstücke stammen meist vom Adel, der diese in Auftrag gegeben hatte. Und wenn jetzt irgendwelche Viten (meist von Königen oder ähnlich hoch angesehenen Menschen) angefertigt wurden, war das auch nicht eine Arbeit von wenigen Tagen, sondern dauerte mit Sicherheit einige Monate. Je nach Umfang eben.

Dies ist auch alles ein Grund, warum die ersten überlieferten Tagebücher von "normalen" Menschen erst so im 17. / 18. Jhd. entstanden, wenn ich mich recht erinnere. Auf jeden Fall mit Aufkommen der Industrialisierung und Elektrisierung und dem nächtlichen Hofleben und nächtlichen Beleuchtung hatten die Menschen viel mehr Möglichkeiten, eben auch nach der Arbeit zu schreiben und zu lesen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bachelor in Sinologie (HF) und Geschichte (NF)

Es gibt wenig Schriftquelen, was logisch ist da kaum jemand lesen und schreiben könnte. Bei Archäologiecheen und auch Bildquellen sieht es besser aus.

Einige sagten es schon: Die bäuerliche Bevölkerung konnte meist nicht lesen und schreiben. Und auch in den gebildeten Kreisen waren z. B. das Tagebuchschreiben oder rein persönliche Briefe nicht üblich.

nur wenige Quellen

Archäologische Grabungen, Steuerdokumente, Urbare, Weistümer und Ähnliches würde ich nicht wenig nennen.

Woher ich das weiß:Hobby – Geschichte, langjähriges Interesse incl. Fachliteratur

Sehr einfach: Kaum jemand konnte lesen und schreiben!

Ein paar Mönche waren etwas besser ausgebildet, aber die schrieben, was sie sollten (Heiligentraktätchen und ausgemalte Bibeln) und nicht was sie wollten. Der normale Dorfpfarrer hatte kaum eine Ahnung von Schreiben.

Den öffentlichen Autoritäten ging es kaum besser: "Der Ridder so geleret waz, daz er in den Buochen laz", das war für einen Ritter schon eine kleine Sensation.

In der wachsenden Städten sah die Welt schon anders aus: Für Handel und Wandel, selbst für den Handwerker, war Rechnen und schreiben unerlässlich - in jedem Städtchen gab es den "Stadtschreiber" und deshalb sieht die Quellenlage dort auch gleich ganz anders aus.

Diejenigen die auf dem Land gelebt haben konnten weder lesen noch schreiben noch hatten sie die Mittel oder die Macht um Schreiber zu beauftragen.