12V Schalter für 240V benutzen?

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je nach Bauart des schalters kann es sein, das es dazu kommt, dass du mit spannungsführenden teilen in berührung kommst. außerdem muss der schalter a.) entsprechend schnell schalten und b.) einen ausreichend großen Kontaktabstand im ausgeshalteten zustand haben, sonst schaltet er einfach nicht sicher ab. daher würde ich dir dringend raten, besorg dir lieber einen anderen schalter...

außerdem würde ich dazu raten, einen zu verwenden, der das netzteeil 2polig abschaltet (Phase und Nulleiter) das ist sicherer...

lg, Anna


Autodidaktos 
Fragesteller
 03.06.2014, 20:27

Hallo Anna, klar nehme ich einen anderen Schalter. Es geht mir um mein Verständnis! Danke auch für deinen Tip, da wären wir wieder beim 2poligen Schalter, den habe ich mittlerweile (den "Seicento", du erinnerst dich?), brauche ihn aber an einer anderen Stelle. Besorge mir noch einen. Schöne Grüße Jan

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Es gibt da einige Gründe, die nicht alle auf deine Situation zutreffen müssen. Viele werden es aber wahrscheinlich.

  1. Isolierspannung: 12V ist eine berührsichere Spannung. Selbst wenn etwas richtig schief geht, der Schalter kaputt geht und man an die Blanken Kontakte fasst, kriegt man im normal Fall keinen Stromschlag
  2. Lastfall: an 240V liegen meist sehr "dreckige" Verbraucher wie Motoren, Lampenballaste etc. solche Lasten machen das Abschalten der Spannung schwer. Unter Umständen bildet sich beim abschalten ein starker Lichtbogen, der zu einem Brand führen kann. Manche Lasten wie Lampen können beim Einschalten deutlich höhere Leisungen für einen kurzen Zeitraum ziehen. Durch zu schwache Schalter können die Kontakte zusammen schweißen und/oder ein Brand entstehen.

Das sind so die wichtigsten, die mir Spontan einfallen.


Autodidaktos 
Fragesteller
 03.06.2014, 20:23

Danke, das hilft mir schon mal weiter, besonders der 1. Punkt.

Zum 2.: Der einzige Verbraucher, der an den 240V liegt, ist das Netzteil, dessen Leistung wiederum von den Verbrauchern abhängt, die dran hängen, wobei diese alle zusammen maximal 120W ziehen dürfen, denn drüber fällt eine 10A-Sicherung. Diese Sicherung kann natürlich nicht die Leistungsspitzen im Netzteil begrenzen, das ist mir klar, da sie erst hinterher verbrennt.

Es liegt also nicht an den elektrischen Eigenschaften der 240V, sondern an der Art der Verbraucher, die man gewöhnlich an 240V hängt, meintest du das?

Ich werde den Schalter nicht einbauen, frage aber nochmal für mein Verständnis: Habe ich richtig verstanden? 1. Im Schalter würde es bei 240V nicht heißer. 2. Ein Defekt im Schalter vor dem Netzteil wäre bei den schwachen 12V Verbrauchern hinter dem Netzteil auch nicht wahrscheinlicher als mit einem 240V-Schalter. 3. Aber im Fall eines Defekts wäre es gefährlicher, weil der auf 12V ausgelegte Schalter nicht so sicher isoliert ist.

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Bigmek  03.06.2014, 21:04
@Autodidaktos

Mhhh, es hängt schon von den elektrischen Eigenschaften der 240V ab, da die hohe Spannung eben auch die Anstiegsgeschwindigkeiten der Spannung und die Stoßwerte der Ströme "festlegt", wenn es zu Schaltvorgängen kommt.

  1. So lange er nicht überlastet wird und Fehlerfrei funktioniert, ja. Im Betrieb ist die Temperatur nur vom Widerstand des Schalters abhängig, da unterscheiden sich beide nicht wirklich.
  2. Lass dich von der 10A Sicherung nicht täuschen. Es wird, denke ich, eine träge Sicherung sein, die eben solche Einschaltvorgänge nicht abfängt. Ein 12V Schalter hätte wahrscheinlich vor dem Netzteil eine deutlich niedrigere Lebensdauer.
  3. Ja, und weil er möglicherweise die Temperatur eines Fehlerfalles nicht abführen kann und feuer fängt.
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Der Schalter hält zwar 16A aus, ist aber (z.B. vom TÜV) nur für 12V getestet und zugelassen. Somit darf auch nur eine Maximallast von 192W geschaltet werden. Bei 230V und 16A könnte der Ausschaltvorgang zu einem Lichtbogen im Schalter und zum Brand führen. Also: Immer nur Teile benutzen, welche für Spannung/Strom/Leistung entsprechend zugelassen sind - das gibt auch ein besseres Bauchgefühl beim Betrieb ;-)


electrician  03.06.2014, 20:11

Wie wäre es denn mit einem beleuchteten (Aufputz-?) Lichtschalter, welcher für die Netzspannung zugelassen ist? So siehst Du auch sofort, ob die Anlage gerade in Betrieb ist.

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Autodidaktos 
Fragesteller
 03.06.2014, 20:35

Danke, verstehe. Wenn sie mit 12V auf 16A testen und für 240V freigäben, könnte es Leute geben, die bei 240V 16A durchleiten, also sage und schreibe 3840W schalten. Das das mit so einem Schalterchen nicht gutgehen kann, ist mir irgendwie intuitiv klar.

Wenn ich dagegen alle 12V-Verbraucher gleichzeitig anschalten könnte (meine Frau hat es mal probiert, die 10A Sicherung nach der Batterie war hin), käme ich rechnerisch nicht mal auf 250 Watt.

Der Schalter ginge also schon ... was mich überzeugt hat ist das Argument, dass er nicht so sicher isoliert ist, ich also bei einem Defekt (oder Wassereindringen), bei dem ein Kontakt entblößt wäre, ich evtl. mit 240V in Kontakt käme statt mit 12V ...

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electrician  03.06.2014, 20:49
@Autodidaktos

Viele Verbraucher (etwa Glühlampen) haben im Einschaltzustand nahezu Kurzschlussstrom, was durch eine träge Sicherung kompensiert wird. Die Summe aller Verbraucher gleichzeitig einzuschalten, bringt aber auch manche Sicherung an ihre Grenze. Sie macht das, wofür sie gedacht ist - sie löst aus. Bei 12V/250W sind es aber auch keine 10A mehr sondern 20,83A! 10A sichern gerade einmal 120W ab.

Was die 230V über den 12V-Schalter betrifft: Die Grundlagen scheinst Du in etwa verstanden zu haben :-)

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der Grund warum du den nicht dafür verwenden solltest sind die Abstände im Schalter (zum Gehäuse, Schaltknopf, zw. Schaltkontakten).

Bitte nur Den 240 Volt Schalter nehmen ,denn es ist keine Nieder Spannung sehr Gefählich