Warum wird das Thema Sexualität vor allem medial immer mehr negativiert bzw. nur noch schlechte Seiten herausgestellt?
Wenn man in letzter Zeit vor allem in den TV-Medien mal das Thema Sexualität im allgemeinen betrachtet, fällt stark auf, dass sich dort vermehrt fast nur noch auf die negativen Seiten fokussiert wird, kaum aber auf die positiven und schönen Seiten. Mit Sendungen, wie Angriff auf unsere Kinder z.B, zeigt man sehr scharf und kritisch die Gefahren von sexuellen Übergriffen im Netz. Das ist auch zweifellos sehr wichtig und richtig. Doch legt sich um solche Sendungen auf der anderen Seite auch immer ein ganz negativer Schleier, der die Sexualität fast grundsätzlich als etwas schlechtes und gefährliches darstellt, vor dem man sich, vor allem das weibliche Geschlecht stets in Acht nehmen müsse. Auch die teilnehmenden Moderatoren und anderen Personen vertreten immer eine sehr abgeneigte und angwiderte Haltung diesbezüglich nach außen an die Zuschauer. Man könnte fast meinen, diese Leute hätten privat und um jüngeren Alter ihre Sexualität nie ausgelebt und keinen Spaß damit gehabt.
Klar ging es in dieser Sendung um Übergriffe auf Kinder und natürlich kann man dies in keinem Fall als etwas positives darstellen, doch finde ich es nicht gut, wie ja der allgemeine Konsens dieser Sendung war, Kinder komplett vom Thema Sexualität fern zu halten, denn auch Kinder beschäftigen sich zumindest auch in sexueller Hinsicht schon mit sich selbst, beim Thema Selbstbefriedigung z.B., was ja eine grundsätzlich positive Seite ist, die so jedoch kaum Erwähnung findet. Das war z.B. in den 70er Jahren, zur Zeit der sexuellen Emanzipation noch ganz anders. Da würde mit so etwas viel offener umgegangen und viel mehr darüber debattiert, wie schön Sex und die dabei auftretenden Gefühle sind und wie normal die Masturbation ist. Heute jedoch wird nur noch über Triebtäter und Übergriffigkeiten, sowie Gefahren im Netz gesprochen. Auch kommt es einem so vor, als wenn man gerade junge Mädchen so gut es geht von sexuellen Dingen fernhalten möchte und jegliche sexuelle Regung gleich im Keim ersticken möchte. Vor allem geht diese Entwicklung, sexuelle Gewalt und Straftaten immer mehr in den öffentlichen Fokus zu rücken, am Ende auch immer mehr in die Richtung, dass man sich vor solchen Sexualstraftätern gewissermaßen ergibt, indem man die schönen Seiten der Sexualität immer mehr abschnürt und in eine neue sexuelle Abstinenz hinein manövriert, wie damals vor der sexuellen Revolution. Man beugt sich damit quasi diesen Tätern. Und das kann einfach so nicht der richtige Weg sein.
Was meint ihr?
7 Antworten
Ich sehe nicht, wieso das Eine etwas mit dem Anderen zu tun haben sollte. Die eigene Sexualität ist etwas, womit man früher oder später in seinem Leben konfrontiert wird, was man aber in seinem eigenen Tempo entdecken kann. Man selbst hat die Kontrolle darüber. Sexuelle Übergriffe hingegen gehen mit Manipulation und Zwang einher. Das sind zwei komplett verschiedene Welten.
Hey,
das ist eben der Zeitgeist. Und man sehe sich mal die Vergangenheit genau an. Da war man stellenweise auch weit offener. Zumindest in bestimmten Bereichen.
Nun sind die Leute aus der Zeit aber eben älter, selbst Eltern und deren Kinder, inzwischen auch erwachsen, wollen eben anders sein als ihre Eltern.
Darum sieht man auch ein hin und her zwischen "spießig" und "sehr locker" - im Großen und Ganzen gesehen.
Gruß
Keine Ahnung habe das noch nie so miterlebt, aber da du ja in deinen Themen RTL stehen hast und dazu eine Sendung wo ich erstmal googeln musste um was es da überhaupt ging, ist das alles wohl eher ein "Hartz 4 TV" Problem.
Tatsächlich bin ich der Meinung, dass z.b. Homosexualität in Film und Fernsehen heutzutage überaus positiv (oft für meinen Geschmack eine LKW-Ladung zu viel) dargestellt wird (zumindest im Pay-TV) und oft leider auch unbegründet in den Mittelpunkt gestellt wird.
Was natürlich nicht heißen soll, dass ich homophob bin, aber in vielen Filmen und Serien wirkt das alles nur aufgesetzt und wirkt irgendwie etwas fehl am Platz. Frei nach dem Motto wir benötigen mindestens 70 % LGBT+ Charaktere in unserer Handlung damit unser Weltkriegsfilm nicht so rüberkommt als hätten wir etwas gegen homosexuelle.
Ich habe nur enige Vermutungen dazu.
Viele Menschen sind sehr mit Tabus aufgewachsen was Sexualität angeht - als Mensch in einem katholischen Haushalt, der auch noch von Kriegstraumata belastet war war das bei mir genauso.
Die meisten Menschen der jetzt erwachsenen (älteren, also Boomer) Generation haben das nie aufgearbeitet und daher relativ wenig positive Bezugspunkte zu Sexualität, insofern dies überhaupt bei der eigenen ausgelebten vorhanden sind.
Dazu kommt das Internet als Neuland womit viele nichts anfangen können und was als Beispiel für sexuelle Übergriffe (leider) viel hergibt. Das verhindert dann nochmal vor dem Hintergrund aktive und positive Kommunikation über das Thema.
Insofern finde ich es absolut verständlich dass Jugendliche sich eben selbst in ihren Bubbles informieren und aufklären - was oft sehr sinnvoll ist, aber leider auch ein prima Nährboden für Fehlinformationen. Ich weiß nicht wie vielen Kindern (!!) ich schon sagen musste dass sie nicht mit 14 anfangen sollten harte BDMS-Beziehungen zu führen und sich zu würgen bloß weil sie im Netz sehen das manche ältere das machen - und das sind eben erfahrungsgemäß die Leute die eher sexpositiv sind, das verzerrt dann nachhaltig auch ein wenig das Bild von sehr naiven Leuten die sich nicht ausgiebig damit beschäftigt haben.
ich finde das ist deine subjektive wahrnehmung weil du es so intendieren willst .
liebesfilme gibts doch genug und groschenromane auch . was erwartest du also . das jemand schreibt : du könntest vergewaltigt werden , aber meist wirst du dein traumpartner finden ???
ich kann es nciht nachvollziehen was du meisnt .
das problem ist eher das immer mehr rauskommt das das was es schon immer gab jetzt halt berichtet wird . mag dich stören , aber so ist das , sex ist business oder sex wird zur perversion . das sex liebe sein kann gibts auch , aber seit tinder ist das wohl eher makulatur .
Liebesfilme und Groschenromane zeigen, zumindest meiner Erfahrung nach, auch nur eine sehr bestimmte Sichtweise von Sexualität.
Über Kink wird kaum aufgeklärt, über verschiedene Formen von Sexualität auch nicht.