Die BSW-Vorsitzende Sahra Wagenknecht hält es für einen Skandal, dass der aus Afghanistan stammende Attentäter von Mannheim nach der Ablehnung seines Asylantrags 2014 ein Jahrzehnt lang in Deutschland leben konnte. Wagenknecht sagte in der neuen Folge des WELT-TV-Formats „Politikergrillen mit Jan Philipp Burgard“:
„Ich finde es skandalös, dass jemand, der keinen Schutzstatus, keinen Asylanspruch hat, über zehn Jahre in unserem Land bleibt.“
Unter Hinweis auf Sozialleistungen sagte Wagenknecht weiter: „Wir haben im Grunde seine Radikalisierung auch noch finanziert. Er hat ja von uns gelebt, vom Geld der Bürgerinnen und Bürger.“
In Mannheim hatte Anfang Juni ein 25-jähriger gebürtiger Afghane bei einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa auf mehrere Menschen eingestochen, darunter auf einen herbeigeeilten Polizisten. Rouven L. starb wenige Tage nach dem Angriff. Sulaiman A. kam 2013 nach Deutschland, 2014 wurde sein Asylantrag abgelehnt, abgeschoben wurde er allerdings nicht. Neun Jahre später erteilten ihm die Behörden eine befristete Aufenthaltsgenehmigung nach Paragraf 28 des Aufenthaltsgesetzes.
Jemand, der keinen Anspruch auf Asyl habe, solle „in unserem Land nicht mehr einen Bleibestatus und auch nicht mehr Anspruch auf Sozialleistungen haben“, sagte Wagenknecht. Und weiter: „Zurzeit ist es ja so, dass jeder, der irgendwie halbwegs das Wort Asyl aussprechen kann, nach Deutschland kommt, und nahezu alle bleiben auch hier.“
Kein Verständnis hat die Gründerin des Bündnisses Sahra Wagenknecht (BSW) auch dafür, dass der Mann nicht längst nach Afghanistan abgeschoben worden ist: „Mir kann keiner erklären, warum man den nicht nach Afghanistan hätte abschieben können.“ Als Islamist wäre er von den Taliban sicherlich nicht verfolgt worden.
Quelle: https://www.welt.de/politik/deutschland/article251886690/Wagenknecht-ueber-den-Mannheim-Angreifer-Haben-seine-Radikalisierung-finanziert.html